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Reiche dem Tod nie die Hand (German Edition)

Reiche dem Tod nie die Hand (German Edition)

Titel: Reiche dem Tod nie die Hand (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Reddas
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den Teller auf den Schoß. „Ich will nichts essen, hab keinen Hunger, nimm das bitte wieder weg!“, nehme ich den Teller gleich von meinem Schoß und stelle ihn auf Toms Nachtschrank. Komisch schaut mich Tom wieder an, fast sowie vorhin schon, was mich direkt wieder zögern lässt. Aber nein, ich hab jetzt keinen Hunger, also soll er mich auch nicht zum Essen zwingen! „Barry, bitte!“, hält mir Tom das Essen aber gleich wieder hin, vor allem auch gleich direkt vor die Nase, sodass ich tatsächlich kurz aufwürgen muss, weil ich absolut keinen Appetit oder Hunger hab. „NEIN!“, rutscht es mir da auch gleich raus, lauter als gewollt und vor allem auch aggressiver. Meine Nerven sind einfach bis aufs Äußerste gespannt, sodass ich das Gefühl hab bei dem kleinsten Wort ausrasten zu können. Resigniert starrt Tom mich an, nickt steif und verzieht keine kleinste Miene. Wie erstarrt ist sein Gesicht und gerät auch gleich aus meinem Sichtfeld, als er sich samt Teller umdreht und aus dem Zimmer verschwindet. Man, es tut mir ja leid, das tut es wirklich, aber … Aber ich hab wirklich das Gefühl bei jeder Kleinigkeit gleich zu explodieren und Tom … Tom macht einfach weiter. Er nervt mich, er drängt mich, er schubst mich auf die Klippe und wundert sich dann, wenn ich runter springe ... „Tu mir den Gefallen und äußere deinen Unmut heute nicht mehr so laut. Meine Eltern und meine Großeltern nächtigen nebenan. Es wäre nicht die beste Option ihnen zu zeigen, was hier läuft, also reiß dich bitte zusammen!“, sagt Tom tonlos, als er wieder ins Zimmer kommt. Fassungslos sehe ich ihn an und schüttle einfach den Kopf. Ich fasse es einfach nicht. „Ich soll ruhig sein, wenn du mich hier ... nervst und ... und boah ich ... Lass mich!“, knurre ich am Schluss, schnappe mir mein Bettzeug und lege mich einfach neben das Bett. Mit hochgezogener Augenbraue sieht mich Tom an und blickt immer wieder von der nun leeren Betthälfte zu mir runter. „Wie nennt sich das, wenn es fertig ist?“, fragt er spöttisch. „Ehekrach!“, fauche ich und drehe mich von ihm weg, damit ich nicht mehr in seine Visage blicken muss. Aber nein, dieser Arsch kann es nicht lassen! Langsam kommt er um das Bett herum und hockt sich dann vor mich.

    „Komm wieder ins Bett!“, seufzt er und zieht an meiner Decke, aber ich kralle mich daran fest und hab für mich beschlossen, heute wirklich auf dem Boden bzw. auf dem Podest zu schlafen. „Du kommst jetzt wieder ins Bett oder es gibt gleich was!“, brummt er und zieht nun stärker an der Decke. Ich weiß, dass er sie mir locker aus der Hand reißen könnte, aber er tut es nicht, noch ist es nur eine Warnung, eine Aufforderung und kein Ernst. Ich bin mir sicher, dass es schnell umschlagen kann, hab aber nicht vor jetzt einfach aufzugeben. „Was soll es geben, hm? Willst du mich wieder schlagen und mich morgen deiner Familie mit einem blauen Auge vorführen? Oder willst du mich wieder auf den Balkon sperren und morgen deinen Eltern und Großeltern erklären, warum ich halb erfroren bin? Ach der Keller … Hm ... Nervenzusammenbruch? Tom, lass mich einfach in Ruhe, ja? Lass mich in Ruhe und geh weg! Ins Bett oder was weiß ich wohin!“, fauche und funkle ich Tom an. „Du kommst jetzt oder ich muss meinen Großeltern und meinen Eltern zeigen, dass wir ein intaktes und aufregendes Sexleben haben!“, knurrt er aber gleich zurück. Sofort werden meine Augen groß. Ich kann meinen Blick nicht von ihm nehmen, will nicht begreifen, dass er das jetzt wirklich noch tun würde. „Ab ins Bett, hopp!“, klatscht Tom beruhigend lächelnd in die Hände und sofort stehe ich auf, nehme mein Bettzeug und verschwinde auf das Bett. Unter der Decke ziehe ich noch meine Anzughose und die Anzugjacke aus und drehe mich wieder weg von Tom, der sich mittlerweile auch wieder auf dem Bett platziert hat. Auch wenn es noch nicht spät ist, werde ich jetzt versuchen zu schlafen. Ich kann und will nicht an diese Demütigung hier denken und will das ganz schnell vergessen. „Ich hasse dich!“, zische ich noch leise, aber so, dass Tom es hören kann, und bin kurz darauf auch schon eingeschlafen, kann nicht sehen, wie eine einsame Träne über Toms Gesicht läuft und von seinen zitternden Lippen aufgefangen wird.

    Am nächsten Tag wache ich erst spät auf, rolle mich auf die andere Seite, um der nervenden Sonne zu entkommen, aber nützen tut es nichts. Erst als ich meinen Arm über meine Augen lege, schaffe ich es

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