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Reid 2 Die ungehorsame Braut

Reid 2 Die ungehorsame Braut

Titel: Reid 2 Die ungehorsame Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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ersten Abend in Ruhe unter ihren Gästen zu verbringen.
    Gemeinsam betraten die beiden Frauen den Salon. Kaum waren sie durch die Tür geschritten, war Ophelia von Verehrern umringt, die um ihre Aufmerksamkeit buhlten.
    »Wie schön, dass Sie wieder in der Stadt weilen, Lady Ophelia!«
    »Und zwar unverlobt.«
    »Ihre Schönheit raubt mir den Atem, Ophelia.«
    »Lord Hatch«, brachte ein anderer sich in Erinnerung. »Ich hoffe, Sie erinnern sich noch an mich.«
    »Enchante, Mylady«, säuselte Lord Cantle, als er ihr die Hand küsste.
    »Stell mich vor, Peter«, drängte ein anderer seinen Freund. Als dieser nicht reagierte, tat er es kurzerhand selbst. »Ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie sehr ich mich darauf gefreut habe, Ihre Bekanntschaft zu machen, Lady Ophelia. Artemus Billings, stets zu Ihren Diensten.«
    »Es ist mir eine Freunde«, sagte sie schnell, ehe sich ein anderer junger Mann vordrängelte.
    Artemus war von hübschem Äußeren und hatte wenigstens keinen Titel erwähnt, was für gewöhnlich bedeutete, dass er annahm, jeder wusste, wer er war. Zu gegebener Zeit, so beschloss Ophelia, würde sie Erkundigungen über ihn einziehen. Aber das musste warten, bis sie ihre Hand zurück hatte, die alle küssen wollten.
    Als Hamilton Smithfield, der durch seine Großjährigkeit vor Kurzem zum Viscount avanciert war, Ophelia mit sich zog, war sie überrascht. Für gewöhnlich hielt er sich eher im Hintergrund und blickte verschüchtert drein.
    Nachdem er sie auf die andere Seite des Raums geführt hatte, blieb er stehen, sah sie an und sagte: »Bisher fehlte mir der Mut, Sie zu fragen. Als ich hörte, dass Sie sich mit MacTavish verlobt haben, hätte ich weinen können. Da dies nun hinfällig ist, will ich die Gelegenheit nicht ungenutzt verstreichen lassen und flehe Sie an, Ophelia, mich zu heiraten.« In seinem Blick lag unverhohlene Bewunderung.
    Wenn es darum ging, Bewerbern einen Korb zu geben, ging Ophelia schon lange nicht mehr zimperlich ans Werk. Erschwerend kam hinzu, dass dies die Art von Antrag war, die sie abgrundtief verabscheute. Dieser Mann kannte sie doch gar nicht, hatte sich nicht einmal die Zeit genommen, sie näher kennenzulernen, ehe er ihr einen Antrag machte.
    Um kein Aufsehen zu erregen, wie sie es früher gern getan hatte, sagte sie lediglich: »Am besten, Sie sprechen mit meinem Vater, Viscount Moorly.«
    »Meinen Sie wirklich?«
    Aus seinem freudigen Blick schloss Ophelia, dass er noch immer glaubte, er hätte Chancen. Zum Glück war sie sich sicher, dass ihr Vater ihm die letzten Hoffnungen rauben würde, und sie davor verschont blieb, ihm das Herz zu brechen. Früher hatte sie sich nie Gedanken darum gemacht, ob sie ihren Verehrern wehtun könnte. Plötzlich spürte sie, wie schmerzhaft es sein mochte, abgewiesen zu werden.
    Genau im richtigen Moment stürzten Jane und Edith sich auf sie und retteten sie vor der Beklommenheit, die sich um ihr Herz gelegt hatte. Die beiden zogen Ophelia weg und wollten haarklein erfahren, warum sie Duncan MacTavish jetzt doch nicht heiraten würde. Früher hätte Ophelia keine Chance ausgelassen, Duncan und seine Familie in ein schlechtes Licht zu rücken, jetzt aber gab sie lediglich wieder, was Duncans Großvater offiziell bekannt gegeben hatte. Dass die Trennung im Einvernehmen beider Parteien zustande gekommen war.
    Anschließend wollte sie wissen: »Hattet ihr heute Abend eigentlich keine anderweitigen Pläne?«
    »Nichts, das so wichtig wäre, als dass wir uns deine Rückkehr entgehen ließen«, antwortete Jane.
    Das klang beinahe aufrichtig, doch Ophelia wusste, dass sowohl Jane als auch Edith nicht um Worte verlegen waren, wenn es darum ging, anderen nach dem Mund zu reden. Unglücklicherweise bedeutete das in den meisten Fällen, dass sie logen. Und das, so erkannte Ophelia, war ihr eigener Fehler. Wenn sie die ganzen Jahre über nicht so aufbrausend gewesen wäre, würden sich ihre Freundinnen in ihrer Gegenwart heute anders verhalten.
    »Natürlich interessiert uns auch, warum du erst jetzt wieder in London bist«, ergriff Edith das Wort. »Deine Mutter meinte, du hättest den Lockes einen Besuch abgestattet. Stimmt das?«
    »Zweifelt ihr etwa an ihren Worten?«
    Edith kroch die Röte in die Wangen. Beide Mädchen waren recht hübsch, konnten Ophelia aber noch lange nicht das Wasser reichen. Da sie von niedrigerem Rang waren als Ophelia, hatten sie nicht die Hoffnung, sich einen der begehrteren Junggesellen zu angeln. Genauer gesagt

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