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Reid 3 Ungezähmte Sehnsucht

Titel: Reid 3 Ungezähmte Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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machte. Bei Rupert lag der Fall vollkommen anders, war er doch mit einem Antlitz gesegnet, das niemand so schnell vergaß. Es reizte Rupert jedoch aufs Blut, wenn jemand ihn als »hübschen Jungen« bezeichnete. Vielleicht war das auch der Grund dafür, warum er als Agent arbeitete - um zu beweisen, dass er mehr als nur »hübsch« war.
    Nicht dass ihm die Tätigkeit, der er zuweilen nachging, missfiel. Nein, Rupert liebte den Nervenkitzel, war geradezu süchtig nach Gefahr. Hinzu kam, dass er die errungenen Erfolge genoss, wenngleich er niemanden hatte, mit dem er sie feiern konnte. Er war ein Held, auch wenn niemand davon wusste. Einzig die Umstände, die ihn dazu gebracht hatten, als Agent für sein Vaterland zu arbeiten, lasteten ihm schwer auf der Seele.
    »Was habt Ihr denn nun herausgefunden, Darling? «, erkundigte Nigel sich, der noch immer auf der Suche nach der geeigneten Flasche war.
    Rupert versteifte sich angesichts des Kosenamens und erwiderte mit eisiger Stimme: »Eines Tages werde ich Euch umbringen, so wahr mir Gott helfe! «
    Nigel fuhr herum und wurde aschfahl, als ihm aufging, was ihm soeben über die Lippen gekommen war. »Entschuldigt, das ist mir nur so herausgerutscht! «
    »Und das soll ich Euch glauben? «
    »Es wird nicht mehr Vorkommen, darauf gebe ich Euch mein Ehrenwort. «
    Rupert, der ihm kein Wort glaubte, entgegnete mit harschem Ton: »Ihr habt einem Jungen derart imponiert, dass er glaubte, er sei der Einzige, der sein Vaterland noch retten könnte. Ihr habt ihn so weit gebracht, dass er glaubte, dieses Gesicht« - er bohrte sich den Finger in die Wange - »wäre der Schlüssel zum Erfolg. «
    »Ihr wart wie geschaffen für die Mission«, verteidigte Nigel sich. »Als ich Euch das erste Mal in Begleitung Eures Vaters am Hofe von König George sah, traute ich meinen Augen nicht. Noch nie zuvor war mir ein Kind von solch erlesener Schönheit begegnet. Diesen Tag werde ich bis an mein Lebensende nicht vergessen. Jahre später, als besagte Mission ins Leben gerufen wurde, habe ich sofort an Euch gedacht. Zugegeben, ich ließ nichts unversucht, Euch ausfindig zu machen, und ja, im Alter von vierzehn wart ihr zwar noch kein richtiger Mann, aber alt genug, um für Euch selbst zu entscheiden und... «
    Rupert sprach weiter, als wäre er nie unterbrochen worden. »Ihr habt einen Jungen angeworben, um das Unmögliche möglich zu machen - und das alles im Namen unseres Königreichs. Gebt doch endlich zu, dass es Euch einerlei gewesen wäre, wenn er sich an Eure Vorgaben gehalten und sich nicht selbst etwas hätte einfallen lassen, das ihn nicht für sein Leben gebrandmarkt hat! Aber diesen Jungen gibt es nicht mehr. «
    »Um Gottes Willen, Rupert, es ist mir einfach so herausgerutscht! «
    »Dann sorgt dafür, dass Ihr Eure Gefühle besser im Griff habt! «, zischte Rupert und erhob sich. »Einigten wir uns nicht schon vor Jahren darauf, dass Ihr Eure krankhafte Neigung für Euch behaltet?
    Rupert wusste, dass er ein wenig zu hart mit Nigel ins Gericht ging. Das Antlitz des älteren Mannes hatte Feuer gefangen. Damals, in jener Nacht vor vier Jahren, hatte Nigel in betrunkenem Zustand Rupert seine Liebe gestanden, hatte beteuert, dass er seine Gefühle nicht mehr für sich behalten könnte. In derselben Nacht hatte er geschworen, nie wieder davon zu reden, alles daranzusetzen, dass seine Gefühle ihre geschäftliche Beziehung in keiner Weise gefährden würden.
    Rupert stieß einen Seufzer aus. »Ich glaube, ich habe etwas überreagiert. Am besten, wir vergessen die Sache, was meint Ihr? «
    Wer Rupert kannte, wusste, dass er sich soeben entschuldigt hatte, ohne das Wort »Entschuldigung« in den Mund zu nehmen. So war er eben.
    Nigel nickte kurz, griff nach seinem Brandyglas und nahm in einem Sessel am anderen Ende des weitläufigen Raumes Platz. Seitdem die Königin sich in Buckingham Palace niedergelassen hatte, diente der Palast auch als Nigels Zuhause, der sich mittlerweile damit rühmen konnte, bereits drei Monarchen gedient zu haben.
    Spion, königlicher Agent oder wie auch immer man das nennen wollte, womit er seinen Lebensunterhalt verdiente. Nigels Aufgabe bestand darin, Informationen zusammenzutragen, die dem Lande helfen oder schaden konnten. Gewarnt sein heißt gewappnet sein, sagte er immer. Nicht wenige hielten ihn für einen unehelichen Sohn von König George III., was seine permanente Anwesenheit am Hofe erklärt hätte. Da er so unscheinbar war, wäre nie jemand darauf

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