Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Reid 3 Ungezähmte Sehnsucht

Titel: Reid 3 Ungezähmte Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
Vom Netzwerk:
Rebeccas Gemach aus gesehen, am anderen Ende des Palastes befand. Rebecca, die anfänglich die falsche Richtung eingeschlagen hatte, brauchte deshalb länger, um ans Ziel zu kommen, als sie erwartet hätte. Als sie endlich eintraf, schloss sie aus den wenigen Gästen - höchstens zwanzig und allesamt weiblich dass die Königin, falls sie sich überhaupt gezeigt hatte, längst wieder verschwunden war. ln der Mitte des Raumes entdeckte sie ein verwaistes Podium. Vielleicht hatte es eine Dichterlesung gegeben. Von Lilly wusste Rebecca, dass die Hofdamen zuweilen unterhaltsame Abende in kleinem Kreise zu ihrer eigenen Belustigung organisierten, wenn es keine offiziellen Anlässe gab, bei denen ihre Anwesenheit erforderlich war.
    Dem Anschein nach war die Lesung vorbei, und Rebecca wollte sich gerade wieder umdrehen und gehen, als sie am anderen Ende des Raumes Elizabeth Marly erblickte, die sich angeregt mit zwei jungen Frauen unterhielt. Die Tatsache, dass Elizabeth noch immer dasselbe Gewand wie am Nachmittag trug, bestätigte Rebeccas Verdacht, dass sie sie an ihrem ersten Tag im Palast in aller Öffentlichkeit hatte vorführen wollen.
    Ohne zu zögern, durchschritt Rebecca den Salon und näherte sich ihrer herzallerliebsten Zimmergenossin. Sie nickte den beiden anderen Frauen zu, ehe sie Elizabeth zuraunte: »Weshalb habt Ihr mich angelogen? «
    Elizabeth versteifte sich ob der Anschuldigung. Ohne sich die Mühe zu machen, Rebecca ihre Gesprächspartnerinnen vorzustellen oder sich von ihnen zu verabschieden, zog sie Rebecca fort, ehe sie mit überheblichem Ton antwortete: »Macht Euch nicht lächerlich! Ich lüge nie. In Bezug auf was soll ich, nach Eurer Ansicht, denn gelogen haben? «
    »Das Kostüm, das Ihr eigens für mich organisiert habt, um es heute Abend zu tragen. Hilft Euch das auf die Sprünge? «
    Elizabeth zuckte gleichgültig mit den Schultern, wenngleich es ihr nicht gelang, den selbstgefälligen Unterton in ihrer Stimme zu unterdrücken. »Ich habe mich schlicht und ergreifend im Datum geirrt. Das kommt hier zuweilen vor, müsst Ihr wissen. «
    »Wenn dem so ist, warum habt Ihr mich dann nicht noch einmal aufgesucht und Euren Irrtum berichtigt? «, bohrte Rebecca weiter nach.
    »Ich habe einen Diener entsandt, aber wie es scheint, hat er Euch nicht angetroffen. Es grenzt an Unverfrorenheit, mir zu unterstellen, ich sei eine Lügnerin. «
    Rebecca konnte förmlich riechen, dass Elizabeth schon wieder gelogen hatte. Die Selbstgefälligkeit in ihrer Stimme sprach Bände - ganz zu schweigen davon, dass sie keinen besonders zerknirschten Gesichtsausdruck zeigte.
    »In diesem Fall schlage ich vor, dass wir uns auf der Stelle auf die Suche nach dem Diener begeben. «
    »Beim Allmächtigen! «, fuhr Elizabeth sie an. »Wieso wollt Ihr aus einer Mücke einen Elefanten machen? Da Ihr augenscheinlich nicht kostümiert seid, habt Ihr rechtzeitig herausgefunden, dass für heute kein Kostümball anberaumt ist. Wie genau kam es eigentlich dazu, wenn Ihr mir die Frage gestattet? «
    »Ein Engel hat beschützend seine Flügel über mir ausgebreitet. «
    Elizabeth zog skeptisch eine Augenbraue in die Höhe, entschied aber, eine derart geistlose Bemerkung unkommentiert zu lassen, und fuhr stattdessen fort: »Bliebe festzuhalten, dass Euch keinerlei Schaden entstanden ist, nicht wahr? «
    Beiden Frauen war natürlich klar, dass die Angelegenheit auch anders hätte ausgehen können.
    Rebecca brodelte. Ihrer Meinung nach wäre eine Entschuldigung angemessen gewesen. Aber so, wie es schien, würde sie bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag darauf warten müssen. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass Elizabeth alles einfach abstreiten würde. Sie hatte angenommen, Elizabeth mit ihrer offensiven Art würde ihr ins Gesicht lachen oder sich über ihre Naivität lustig machen.
    So kam es, dass Rebecca sie warnte: »Versucht nie wieder, mich vorzuführen, Ihr würdet es Euer Lebtag bereuen! « Um auf Nummer sicher zu gehen, schob sie gleich noch hinterher: »Und wehe, Ihr erdreistet Euch, mich je wieder so brutal zu wecken, wie Ihr es heute Abend getan habt! «
    »Was dann? «, schoss Elizabeth zurück.
    Eine gute Frage. Rebecca musste einen Moment überlegen, ehe sie antwortete: »Dann könnte es gut sein, dass ich eine ungeahnte Zuneigung für frühmorgendliche Sonnenstrahlen entwickle. «
    Rebecca wusste, dass ihre Drohung im Grunde lächerlich war, aber wenigstens war es ihr gelungen, ihren Standpunkt unmissverständlich

Weitere Kostenlose Bücher