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Reid 3 Ungezähmte Sehnsucht

Titel: Reid 3 Ungezähmte Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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gern in Anspruch, wenn es um einen Auftritt in der Öffentlichkeit geht, aber im Alltag leisten wir ihr nur selten Gesellschaft. Sie verbringt die meiste Zeit mit ihrer Tochter oder ihrer Enkeltochter. « Evelyn gluckste. »Die Herzogin liebt die Kleine über alles. «
    Rebecca hatte Evelyn nur halb zugehört. Ihre Gedanken kreisten einzig um Elizabeth. Allmählich begriff sie, was John Keets ihr hatte sagen wollen.
    »Wie kann es sein, dass Elizabeths Mitbewohnerin den Palast verlassen musste, während Elizabeth, die den Tumult angezettelt hatte, hierbleiben darf? «, fragte sie.
    »Es gab nie einen offiziellen Verweis«, antwortete Evelyn. »Vermutlich wollte das arme Ding den Ereignissen nur vorgreifen und packte noch am selben Tag ihre Siebensachen. Lady Sarah zog es jedoch vor, die ganze Sache einfach unter den Teppich zu kehren. « Im Flüsterton fügte Evelyn hinzu: »Wir wurden zwar angewiesen, Stillschweigen über diesen Vorfall zu wahren, aber ich hatte das Gefühl, Euch warnen zu müssen, weil alle Anzeichen darauf hindeuten, dass Elizabeth es jetzt auf Euch abgesehen hat. Für den Bruchteil einer Se-kunde hatte ich heute Abend den Eindruck, als stünde sie kurz vor ihrem Ziel. «
    Rebecca war es nicht anders ergangen. »Habt Ihr eine Ahnung, warum Elizabeth so gehässig ist? Vielleicht könnte ich ihr helfen, wenn ich den Grund für ihr Verhalten kenne. «
    Evelyn dachte einen Moment lang nach. »Ihr meint, ob sie von Missgunst oder Groll zerfressen ist? «
    »Genau. «
    Evelyn zuckte mit den Achseln. »Abgesehen davon, dass sie alles und jeden für ihren Kummer verantwortlich macht, weiß ich nicht, was in ihr vorgeht. Missgunst käme schon eher infrage. Elizabeth stammt aus ärmlichen Verhältnissen, müsst Ihr wissen. Vielleicht kommt sie mit dem Prunk hier am Hofe nicht zurecht, weil er ihr vor Augen führt, wie arm sie ist. Wenn die Gerüchte stimmen, hat einer ihrer Vorfahren das gesamte Familienerbe verspielt. Vielleicht ist das der Grund, warum sie sich so gut mit Lady Sarah versteht. Sarahs Familie ist auch verarmt. Aber das sind reine Spekulationen meinerseits. Womöglich ist Elizabeth auch nur so ekelig zu Euch, weil sie lieber ein Zimmer für sich hätte. Letzte Woche, als sie allein war, hat sie viel weniger Gift als vorher versprüht. «
    Erst jetzt merkte Rebecca, dass sie die ganze Zeit Evelyn gefolgt war, statt zu ihrem Gemach zurückzukehren. Als sie sah, wo sie gelandet waren, riss sie verdutzt die Augen auf, woraufhin Evelyn lauthals loslachte. Sie befanden sich im Küchentrakt.
    »Lust, einen Happen zu essen? Ich komme fast um vor Hunger. Seid unbesorgt, wir tun nichts Verbotenes, indem wir den Küchentrakt betreten. Es ist mir gelungen, mich mit dem Chefkoch anzufreunden, und ich kann Euch nur empfehlen, dasselbe zu tun. Ihr glaubt gar nicht, wie wunderbar es ist, jeden Morgen frisches Gebäck ins Gemach geliefert zu bekommen! «
    In der geräumigen Hauptküche herrschte noch reges Treiben. Mägde schrubbten Töpfe und wienerten den Boden, während Hilfsköche die Speisen für den nächsten Tag vorbereiteten. Rebecca gefiel Evelyns Vorschlag, wenngleich es bedeutete, dass sie die Köstlichkeiten mit Elizabeth teilen musste.
    »Jetzt, wo Ihr es sagt, fällt mir ein, dass ich heute Abend noch gar nichts gegessen habe. « Rebecca feixte. »Seht Ihr den Koch irgendwo? Ich würde ihn gern kennenlernen. «
    »Leider nicht, aber es wird mir ein Vergnügen sein, morgen noch einmal mit Euch herzukommen, um ihn Euch vorzustellen. «
    »Habt tausend Dank, liebste Evelyn! «, sagte Rebecca an ihre neue Freundin gewandt. »Ihr habt mit sehr geholfen. «
    »Es war mir ein Vergnügen. Ihr ahnt gar nicht, wie froh ich bin, dass Ihr nicht wie Elizabeth seid. Eine von ihrem Kaliber reicht vollkommen! «
Kapitel 7
    Flora war erstaunlich scharfsinnig. Nachdem Elizabeth am nächsten Morgen bereits das Weite gesucht hatte, bevor die Magd eintraf, konnte Rebecca Flora in aller Seelenruhe erzählen, was sich zugetragen hatte. Es dauerte nicht lange, da hatte Flora bereits einen Plan ausgeheckt.
    »Ich mache ihr die Haare. «
    Überrascht drehte Rebecca, die auf dem Frisierhocker saß, sich um. »So etwas würde ich nie von dir verlangen. «
    »Das weiß ich. Aber Eure Mutter wäre zu Recht konsterniert, wenn sie erführe, dass Ihr in einem Schlangennest gelandet seid. Lilly wünscht sich nichts sehnlicher, als dass Ihr eine wundervolle Zeit verlebt, was aber nicht geht, wenn Ihr es mit einer Schreckschraube

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