Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Reid 3 Ungezähmte Sehnsucht

Titel: Reid 3 Ungezähmte Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
Vom Netzwerk:
egal, was kam!
    Nachdem Rebecca endlich damit fertig war, sich zu erleichtern - es sah aus, als hätte sie so gut wie nichts gegessen stichelte Rupert trocken: »Wie unangenehm! Sollte das etwa ein Beweis dafür sein, dass Ihr mein Kind unter dem Herzen tragt? «
    »Ihr glaubt mir noch immer nicht, oder? «, fragte Rebecca und wischte sich den Mund ab. »Das lag an dem Schwanken des Schiffes. Ich leide zwar unter Morgenübelkeit, dachte aber, dafür wäre ich für heute durch, weil ich mich bereits übergeben habe, kurz bevor ich an Bord gekommen bin. Der strenge Geruch des Hafenwassers war schuld. «
    Eines musste er Rebecca lassen: Es gelang ihr immer wieder aufs Neue, ihre Rolle glaubwürdig zu verkörpern. Wenn er es nicht besser gewusst hätte, wäre er ihr glatt auf den Leim gegangen. Anfangs hatte er es als eine Art Herausforderung empfunden, sich mit ihr zu befassen - bis sie gewonnen hatte. Das war auch der Grund dafür, warum er so immens wütend auf sich selbst war. Sie hatte sich die eine Sache zum Vorteil gemacht, über die er keinerlei Kontrolle hatte: sein Verlangen. Nach ihr.
    Und ja, er begehrte sie noch immer. Ein Umstand, den er beklagen, aber nicht ändern konnte. Rebecca war die ers te Frau, die die Kunst der Täuschung besser beherrschte als er.
    »Ich muss mich bei Euch entschuldigen«, sagte Rebecca und stellte den Nachttopf an seinen Platz zurück. »Damit habe ich beim besten Willen nicht gerechnet. Da zwischen uns jedoch alles gesagt ist, werde ich jetzt gehen. «
    Rupert hob eine Augenbraue. »Ihr beeindruckt mich immer wieder. Sagt jetzt bloß nicht, Ihr könnt auch über’s Wasser laufen! «
    Rebecca riss kurz die Augen auf, ehe sie sie fragend zusammenkniff. »Das ist nicht einmal ansatzweise lustig! «
    »Ihr habt recht, das ist es nicht, zumal dies die einzige freie Kajüte an Bord ist. Wir befinden uns hier nicht auf einem normalen Passagierschiff, müsst Ihr wissen. Der Kapitän hält diese Kabine für Notfälle frei und berechnet einen exorbitanten Preis dafür, dass ich sie nutzen darf. Ich fürchte, das habe ich mir selbst zuzuschreiben, weil ich ihn erst auf die Idee brachte, sie zu vermieten. «
    »Ich glaube Euch kein Wort! «, entgegnete Rebecca aufgebracht und steuerte abermals auf die Tür zu. »Es ist mir jedoch schleierhaft, warum Ihr mich daran hindern wollt, das Schiff zu verlassen. Aber lasst Euch eines gesagt sein: Es ist mir einerlei, und abgesehen davon wird es nicht funktionieren. Lebt wohl! «
    Rupert setzte sich in den einzigen Lehnstuhl, den der Raum beherbergte, um dort auf Rebeccas Rückkehr zu warten. Der Sessel war urgemütlich. Wenigstens hatte der Kapitän für ein gewisses Maß an Komfort gesorgt, den ein Mann seines Standes bei dem Preis auch erwarten konnte. Das Bett war von angenehmer Größe, auch wenn die Bettwäsche rauher war als seine zu Hause. Aber immerhin war sie frisch gewaschen. Und es gab sogar einen kleinen runden Tisch sowie einen Stuhl, die beide am Dielenboden festgenagelt waren, damit sie bei Wellengang nicht ins Rutschen gerieten.
    Das bitterböse Funkeln, das sich in Rebeccas Augen zeigte, als sie in die Kajüte zurückkam, verriet, dass sie vollkommen außer sich war. »Das lasse ich mir nicht bieten! Zumal im Hafen der Kutscher auf mich wartet. Ich habe den armen Kerl ja noch nicht einmal entlohnt. Stattdessen versicherte ich ihm, dass ich nicht lange weg bleiben würde. «
    Rupert zuckte gleichgültig mit den Achseln. »Dann hättet Ihr ihn eben vorher bezahlen sollen. «
    »Damit er abfährt und ich zusehen kann, wie ich zurückkomme? Ich wollte auf Nummer sicher gehen, dass er nicht das Weite sucht, während ich... «
    »Das ist die geringste Eurer Sorgen, Becca, also gebt endlich Ruhe! «
    »Danke, das weiß ich selbst. Meine Magd wird vor Sorge vergehen, wenn ich nicht wieder im Palast erscheine. Früher oder später bleibt ihr nichts anderes übrig, als meine Mutter zu informieren. «
    Diese Vorstellung gefiel Rupert ganz und gar nicht. Abgesehen von Julie hatte er es noch nie mit aufgebrachten Müttern zu tun gehabt. Das Unbehagen, das sich in seinem Inneren regte, verdeutlichte ihm, dass er bereits wieder auf dem besten Wege war, Rebecca zu glauben. Deshalb entschied er, ihr mit Sarkasmus zu begegnen.
    »Ich bin davon überzeugt, dass Euch eine glaubwürdige Erklärung dafür einfallen wird, wie Ihr auf einem Schiff gelandet seid, auf dem Ihr nichts zu suchen habt. «
    »Wisst Ihr was, Rupert? «, schoss Rebecca hitzig

Weitere Kostenlose Bücher