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Reid 3 Ungezähmte Sehnsucht

Titel: Reid 3 Ungezähmte Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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zugetragen hatte. Sie begann mit Sarah Wheeler und dass ihr erstes Treffen mit Rupert im Nachhinein sogar etwas Amüsantes gehabt hatte - vor allem, weil beide zu völlig falschen Schlüssen über den anderen gekommen waren. Sie versuchte jedoch erst gar nicht, ihre anfängliche Faszination für ihn außen vor zu lassen, räumte sogar ein, im Dienste von Mr. Jennings gestanden zu haben, was dazu geführt hatte, dass sie in Ruperts Räumlichkeiten geschlichen war, wo sie eigentlich nichts zu suchen hatte. Natürlich ließ sie auch nicht aus, was Rupert zu ihr gesagt hatte.
    Nach ihrer Beichte fühlte Rebecca sich wunderbar, so als hätte sie sich einer schweren Last entledigt. Eigentlich hätte sie wissen müssen, wie Lilly mit den guten und den schlechten Nachrichten umging, die das Leben bereithielt. Weder schmollte sie noch hegte sie Ressentiments. Wie jeder andere wurde auch sie ab und zu wütend, beruhigte sich aber schnell wieder und kehrte zu ihrem fröhlichen Naturell zurück. Rebecca wünschte, sie wäre vom Wesen her ähnlich. Und dass sie als Allererstes zu ihrer Mutter gegangen wäre, statt auf Floras Ratschlag zu hören, wodurch sie sich die Heirat mit Rupert eingebrockt hatte.
    Als Rebecca mit ihren Ausführungen fertig war, erhob Lilly sich lächelnd. Ihr Lächeln mochte nicht von ganzem Herzen kommen, aber immerhin blickte sie freundlich drein.
    »Nun gut«, hob sie an, »es besteht kein Anlass, mit wehenden Fahnen nach Hause zurückzukehren. Ich habe dir ein Zimmer in meinem Hotel gebucht. Ich dachte, ein Tapetenwechsel würde dir guttun, damit du einmal aus dem Palast herauskommst. Wir könnten einkaufen gehen, Möbel für das neue Haus aussuchen. Und genau das machen wir auch. Es ist jetzt wichtig, dass du auf andere Gedanken kommst. Wir machen uns einen schönen Tag und werden uns einfach ein wenig amüsieren, was hältst du davon? Vergiss die törichten Vorschriften deines Gatten! Wie wäre es, wenn wir sofort damit anfangen und auswärts essen gehen? Außerdem hätte ich nicht schlecht Lust auf einen kleinen Schwips. Du bleibst natürlich nüchtern, das ist klar! «
Kapitel 36
    Als Rebecca dieses Mal vor Ruperts Haus stand, war sie nicht im Geringsten nervös. Lilly hatte angeboten, sie zu begleiten, doch Rebecca wollte ihrer Mutter Ruperts sarkastische und beleidigende Art ersparen, zumal Lilly Gefahr lief, sich auf dasselbe Niveau herabzulassen, wenn er sie bis aufs Blut reizte. Deshalb war sie zu der Überzeugung gelangt, dass es das Beste wäre, ihn allein zu besuchen. Die Entscheidung mochte aus der Wut heraus geboren sein, aber Rebecca war sich dennoch sicher, das Richtige zu tun. Es spielte keine Rolle, wie sehr sie die Vorstellung verabscheute, ihm gegenübertreten zu müssen, oder dass Rupert ihr sowieso wieder widersprechen würde. Ihr Kind kam an erster Stelle.
    Lilly war im Übrigen derselben Meinung. Sie war es auch gewesen, die Rebecca erst auf die Idee gebracht hatte. »Es wäre besser, wenn Rupert sich nicht zu sehr an den Gedanken gewöhnt, eure Ehe zu annulieren, da das nie vonnöten sein wird«, waren ihre Worte gewesen.
    Derselbe Butler, mit dem sie es bereits beim ersten Mal zu tun gehabt hatte, öffnete ihr auch jetzt die Tür. Da Lillys Kutscher bereits damit begonnen hatte, Rebeccas kleinere Reisetruhen zu entladen, wäre es nicht überraschend gewesen, wenn der Butler ein verdutztes Gesicht gemacht hätte, aber er verzog keine Miene.
    »Ich bin Rebecca St. John und werde heute hier einziehen«, erklärte sie kurzerhand. »Ich würde es begrüßen, wenn Ihr einen weiteren Angestellten abstellt, der dem Kutscher zur Hand gehen kann. Wenn Ihr dann so freundlich wärt, mich zum Marquis zu führen. «
    Es dauerte einen Augenblick, ehe der Butler antwortete. Für den Bruchteil einer Sekunde weiteten seine Augen sich - vermutlich, weil er fand, dass man ihn zumindest über den Einzug hätte informieren sollen. Wie denn, wenn niemand davon gewusst hatte?
    »Der Marquis ist bedauerlicherweise verhindert«, antwortete er kühl.
    »Soll das heißen, er schläft noch? «, erwiderte Rebecca.
    »Nein, Lady Rebecca. Er hat kurz vor Sonnenaufgang das Haus verlassen - mit einem kleinen Koffer, was vermutlich bedeutet, dass er heute nicht mehr heimkehrt. Zumindest hat er so etwas angedeutet. «
    Damit hatte sie nicht gerechnet. Sie hatte sich vielmehr auf einen erbitterten Kampf mit ihm eingestellt. »Wärt Ihr dann so freundlich, mich zu seiner Mutter zu bringen? «
    »Wie Ihr wünscht.

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