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Rein Wie Der Tod

Rein Wie Der Tod

Titel: Rein Wie Der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kjell Ola Dahl
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x-beliebige gewesen sein. Ich habe selbst gesehen, dass sie am letzten Freitag Zahid besucht hat. Wie zufällig war der Kontakt zu Zahid? Veronika kam aus seinem Haus und erhielt eine Geldstrafe wegen Kokainbesitzes. Danach wurde sie beschuldigt, einem Schwerstkriminellen Informationen über ihre Kunden rübergereicht zu haben. Ich habe es geradeheraus gesagt. Ich habe sie beschuldigt, in Diebstahl und organisierte Kriminalität verwickelt zu sein. Ich gehe ziemlich sicher davon aus, dass sie Kadir Zahid kontaktiert hat, als ich von ihr wegging.«
    »Zahids Haus wurde Montagabend observiert«, sagte Gunnarstranda säuerlich. »Niemand ist dort aufgetaucht. Niemand hat das Haus verlassen - Rindal zufolge.«
    »Zahid selbst sagt, er sei zusammen mit zwei Brüdern zuhause gewesen«, warf Lena ein.
    »Aber niemand weiß mit Sicherheit, ob er im Haus war«, wandte Frank Frølich ein.
    Gunnarstranda schüttelte den Kopf. »Du musst deutlicher werden.«
    »Die Überwachung lief rund um die Uhr, um ihn auf frischer Tat zu erwischen, wenn er einen Einbruch macht. Wenn er die ganze Nacht weggeblieben ist, könnte es sein, dass unsere Kollegen ein leeres Haus oder nur seine Brüder überwacht haben. Es ist durchaus möglich, dass Zahid Veronika getroffen und sie umgebracht hat.«
    Gunnarstranda stand da und dachte nach.
    »Der Täter ist sowieso eine Person aus ihrem Umkreis«, sagte Lena Stigersand. »Woher kam sie an dem Abend, wo wollte sie hin?«
    Gunnarstranda grinste. »Wo kommen wir her und wo gehen wir hin? Fragen wir uns das nicht alle, jeden Tag, ein Leben lang?«
    Er sah von einem zum anderen. Räusperte sich: »Wir müssen herausfinden, was Karl Anders Fransgård an diesem Abend gemacht hat, verstanden?«
    Frølich beschloss, dass der Zeitpunkt gekommen war. Er rutschte auf seinem Stuhl herum. »Ja?«
    »Ich habe mit ihm gesprochen.«
    Die Stühle knarrten, als sich alle umdrehten. Es wurde still. Alle sahen Frølich an, der sich gerade hinsetzte und von einem zum anderen sah.
    »Und was hat er gesagt, Mensch?«
    »Er hat mich angelogen.«
    »Und das weißt du?«
    Frølich nickte. »Er hat behauptet, er hätte an dem Abend Besuch von seiner Exgeliebten Janne Smith gehabt. Ich habe mit ihr gesprochen. Sie sagt, sie war zuhause - zusammen mit ihrem Sohn, Kristoffer, der das bestätigt.«
    »Und das sagst du erst jetzt?« Das war Lena Stigersand. Der Bluterguss am Auge war kaum noch zu sehen.
    »Erst als ich mit ihr gesprochen habe, kam heraus, dass er gelogen hat«, sagte Frank Frølich ruhig. »Außerdem habe ich Gunnarstranda schon mehrmals klar gesagt, ich fühle mich in diesem Fall befangen und sollte nicht weiter ermitteln.«
    »Aber dieser Einspruch ist abgewiesen«, sagte Gunnarstranda und sah auf die Uhr. »Von jetzt an nehme ich mir Fransgård vor und damit basta. Also, worauf warten wir noch?«

14
    Eine Fliege hatte sich ins Wageninnere verirrt und krabbelte an der Scheibe entlang. Gunnarstranda öffnete das Fenster. Die Fliege flog ins Freie. Er fuhr langsam am Eingang des Frogner-Bads vorbei. Das Juchzen und Quietschen badender Kinder schwappte, vermischt mit dem Geruch von Chlorwasser, über die Zäune. Er fuhr am Parkplatz vor dem Frognerpark vorbei. Irgendwo hier in der Nähe sollte sich der sogenannte Pumpensumpf befinden - was auch immer das sein mochte. Als er neben dem geschwungenen Gebäude des Amts für Wasser- und Energiewirtschaft entlangfuhr, entdeckte er auf der linken Seite eine Betonwand mit Einfahrtstor. Das Schild an der Wand trug das Logo der Osloer Kommunalverwaltung. Er bog ab und hielt an.
    Kein Mensch war zu sehen. Keine parkenden Autos. Er kam nicht weiter. Holte das Handy aus der Tasche und rief noch einmal die Nummer an, die er von der Vermittlungszentrale der Kommune bekommen hatte. Es klingelte drei Mal, bevor sich eine Männerstimme meldete.
    »Fransgård ?«
    »Am Apparat.«
    Gunnarstranda erklärte, dass er draußen vor einem Tor in der Middelthuns Gate parkte. Bevor er ausgesprochen hatte, ging das Tor schon auf und gab den Blick auf einen Tunnel frei, der in den Felsen hineinführte.
    Gunnarstranda fuhr an und rollte hinein. Farbenfrohe Gemälde schmückten die Betonwände des Tunnels. Graffiti an der Wand - Huldigungen an Pythagoras und Archimedes, ein rechtwinkliges Dreieck mit einer abgeleiteten mathematischen Formel und daneben die Darstellung eines Mannes in einer Badewanne, der heureka rief, während die Wanne überlief. Gunnarstranda hielt vor einer Ampel an der

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