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Rein Wie Der Tod

Rein Wie Der Tod

Titel: Rein Wie Der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kjell Ola Dahl
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fuhr in den Tunnel, der hinaus ins Freie führte.
    »Was soll das?«, fragte Fransgård . Er schien aus allen Wolken zu fallen.
    »Fransgård «, sagte Gunnarstranda herablassend. »Jeder Spieler mit Sinn für die Ballführung weiß, wann das Spiel aus ist. Ich verhafte Sie, im Namen des Gesetzes, wie sie in alten Filmen sagen. Jetzt werden wir beiden zum Polizeipräsidium fahren und Ihre Aussage noch mal ordentlich aufnehmen.«
    Sie fuhren schweigend durch Kurve um Kurve.
    Gunnarstranda hielt vor dem verschlossenen Tor.
    Er drehte sich zu Fransgård , der hilflos in die Luft starrte. Die Kopie des Munchgemäldes an der Betonwand hinter Fransgårds Kopf war Der Schrei.
    »Mein Auto«, sagte Fransgård . »Ich kann mit meinem eigenen Wagen fahren.«
    »Sie hören nicht zu«, sagte Gunnarstranda milde. »Sie sind verhaftet.«
    Gunnarstranda betrachtete das verschlossene Tor und erkannte die Ironie in seiner eigenen Aussage, ohne zu lächeln. »Sesam, Sesam«, murmelte er leise.
    Als hätte der Berg ihn gehört, glitt das Tor langsam auf.
    Er fuhr hinaus, hielt an und sah im Spiegel, wie das Tor wieder zuglitt.

15
    Lena Stigersand kam sich immer ein wenig lächerlich vor, wenn sie mit dem Funkgerät herumhantierte. Es sah etwas dämlich und nach Vorabendserie aus, in Uniform mit dem Gerät zu hantieren, aber sie saß neben Rindal im Wagen, der den Einsatz leitete, und war gezwungen, ihren Job zu tun. Sie hatten Funkkontakt mit den Beschattern in Karihaugen und empfingen die ganze Zeit die neusten Details. Abid Iqbal berichtete, dass der Lieferwagen, der auf dem Platz vor dem Gebäude von Dekkmekk hielt, jetzt die Türen geöffnet hatte.
    Rindal grinste und zwinkerte ihr zu.
    Kurz darauf kam die Nachricht, dass sich etwas bewegte. Der Lieferwagen fuhr rückwärts an die Rückseite des Gebäudes heran. Ein Einfahrtstor, das mit einem Hängeschloss verschlossen gewesen war, wurde geöffnet. Drei Männer bewegten sich um den Wagen herum.
    »Siehst du Zahid?«
    »Nein.«
    Rindal sah Lena an und schnitt eine Grimasse, warf den Motor an und fuhr los.
    Abid berichtete: »Der Lieferwagen hat ein Logo an der Seite - Abholservice GmbH.«
    Rindal sah sie an. »Schon mal gehört?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    Rindal grinste wieder und gab die Anweisung an alle Einheiten, sich ruhig zu verhalten.
    Der Beschatter berichtete, die drei Kerle seien nun im Innern des Gebäudes.
    Rindal bat weiterhin um Ruhe.
    Er biss sich auf die Unterlippe.
    Lena sah aus dem Seitenfenster. Sie fuhren an Lindbergh vorbei. Rindal hielt sich an die Geschwindigkeitsbegrenzung. Ein langer Schwanz von Autos hing hinter ihnen. Niemand traute sich, an einem Polizeiwagen vorbeizufahren.
    Neue Meldung von Abid: Einer der drei ging um das Gebäude herum und hatte gerade das Einfahrtstor von Reifenhandel Dekkmekk geöffnet.
    »Yess!«, brüllte Rindal ins Mikro.
    Neue Meldung: Derselbe Mann hatte eine Sackkarre geholt.
    Rindal schaltete Blaulicht und Sirene ein. Trat das Gaspedal durch. Die Automatikschaltung ruckte, und Lena wurde an die Rückenlehne gepresst.
    Rindal brüllte: »Los geht's, go, go, go!«
    Als sie ankamen, wimmelte es auf dem Platz von Bullen. Lena sprang aus dem Wagen. Das hier wollte sie sehen. Drei Männer wurden zu einem wartenden Einsatzwagen geführt. Sie kannte keinen von ihnen. Sie trugen Jogginghosen und altmodische Anoraks, einer hatte zerrissene Schuhe, die beiden anderen waren barfuß in Latschen. Aus Polen oder Litauen, dachte sie, auf jeden Fall Osteuropäer. Eine Tatsache, die diesen ganzen Fall für sie in einem anderen Licht erscheinen ließ.
    Sie ging um den Lieferwagen herum. Das Einfahrtstor, das beim letzten Mal verschlossen gewesen war, stand jetzt offen. Dahinter lag ein schmaler Raum, fast wie eine lange Garage. Flachbildschirme, Spielautomaten und Computer standen übereinandergestapelt. Pappkartons voller Digitalkameras, Handys, riesige Kisten voller Silberbesteck. Kein Zweifel, dass es sich hier um Diebesgut handelte. Trotzdem war ihr unbehagliches Gefühl nur noch stärker geworden.
    Rindal drehte sich zu ihr um. »Bingo, Lena. Gute Arbeit.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Habe ein ungutes Gefühl. Glaube, wir hätten besser daran getan, sie einladen und wegfahren zu lassen.«
    Er verstand, beharrte aber auf seinen Argumenten: »Die Sackkarre. Die gehört Zahid.«
    Lena sah sich um. Emil Yttergjerde sprach mit einem der drei Männer in Anorak. Der wedelte mit Papieren. Es sah aus, als würde es eine lange Diskussion

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