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Reine Glückssache

Reine Glückssache

Titel: Reine Glückssache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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Doppelbett war ordentlich gemacht, darauf eine grüne, gelbe und lila blumengemusterte Quiltdecke, bei der man nur aufschreien konnte. Die Fenstervorhänge passend zur Bettdecke, vor gallig grünen Gardinen. Die Wände waren zugekleistert mit abgelaufenen Kalenderblättern, mit Fotos, die mit Heftzwecken befestigt waren – die Darstellungen reichten von Pu dem Bären bis zu Bruce Springsteen, von Raumschiff Enterprise bis zu Einstein. Neben dem Bett stand ein Nachttisch, zwischen Bett und Wand quetschte sich ein Schreibtisch und ein klappriger Sessel.
    »Sehen Sie doch nur, was für ein schönes Zimmer das ist«, sagte Mrs. Apusenja. »Er konnte von Glück sagen, dass er so ein Zimmer hatte. Wir haben noch ein anderes Zimmer im Keller, das wir gelegentlich vermieten, aber Samuel haben wir dieses Zimmer gegeben, weil ich wusste, dass er ein Freier für Nonnie sein würde.«
    Ranger wühlte in dem Nachttisch und den Schreibtischschubladen herum. »War Samuel wegen irgendwas unzufrieden?«
    »Nein. Er war sehr zufrieden. Warum sollte er unzufrieden sein? Er hatte doch alles. Wir haben ihm sogar erlaubt, die Küche zu benutzen.«
    »Haben Sie seine Familie benachrichtigt, dass er verschwunden ist?«
    »Ja. Ich dachte, vielleicht hat man ihn plötzlich nach Hause beordert, aber die haben auch nichts von ihm gehört.«
    Ranger widmete sich jetzt dem Schreibtisch. Er zog die mittlere Schublade auf und holte Singhs Reisepass hervor.
    »New York ist der einzige Eintrag.«
    »Er war zum ersten Mal von zu Hause fort«, sagte Mrs. Apusenja. »Er war ein guter Junge. Keiner von diesen nichtsnutzigen Herumtreibern. Er ist hierher gekommen, weil er Geld für seine Familie in Indien verdienen wollte.«
    Ranger legte den Reisepass zurück in die Schublade und setzte seine Suche fort. Mit dem Schreibtisch war er fertig, jetzt rückte er zum Kleiderschrank vor. »Fehlt irgendwas aus seinem Zimmer?«, fragte Ranger Mrs. Apusenja. »Hat er irgendwas mitgenommen?«
    »Soweit ich weiß nur die Kleider, die er am Leib trug. Und natürlich seinen Rucksack.«
    Ranger wandte sich ihr zu. »Wissen Sie, was er in dem Rucksack hatte?«
    »Seinen Computer. Er ging nie ohne seinen Computer aus dem Haus. Es war ein Laptop. Den hat er immer mit zur Arbeit genommen. Samuel war sehr intelligent. Deswegen hat er ja auch den guten Job bekommen. Er sagte, er hätte sich den Job über das Internet an Land gezogen.«
    »Kennen Sie seine E-Mail-Adresse?«, fragte ich.
    »Nein. Damit kenne ich mich nicht aus. Wir besitzen keinen Computer. Wir brauchen so etwas nicht.«
    »Womit ist Samuel zur Arbeit gefahren?«, fragte Ranger.
    »Mit seinem Auto.«
    »Hat man sein Auto gefunden?«
    »Nein. Er ist einfach mit dem Auto losgefahren, da haben wir ihn und das Auto zuletzt gesehen. Es war ein grauer Nissan Sentra … ein älteres Modell.«
    Noch ein Schnelldurchgang durch Badezimmer und Nonnies Zimmer, dann gingen wir alle nach unten, um uns die Küche anzusehen.
    Wir waren noch immer in der Küche, als Nonnie nach Hause kam.
    »Haben Sie Buuh gefunden?«, fragte sie.
    »Noch nicht«, sagte ich. »Tut mir Leid.«
    »Es fällt mir schwer, mich auf meine Arbeit zu konzentrieren, wenn ich weiß, dass er vermisst wird«, sagte Nonnie.
    »Nonnie macht die Maniküre bei Classy Nails in der Shopping Mall«, sagte Mrs. Apusenja. »Sie ist eines der beliebtesten Mädchen dort.«
    »Nie bei dem Decklack knausern«, sagte Nonnie. »Der Decklack ist das Geheimnis einer perfekten Maniküre.«
    Als Ranger und ich uns von den Apusenjas verabschiedeten, war es kurz nach sechs. Es war noch nicht zu spät für ein Abendessen bei meinen Eltern, aber meine Vorfreude auf das Erlebnis schwand. Ich fand, dass mein Bedarf an chaotischen Aktionen für heute gedeckt war. Lieber wollte ich mir eine Pizza zum Mitnehmen kaufen, nach Hause fahren und mir einen schlechten Film im Fernsehen angucken.
    Ranger lehnte lässig an meinem Auto, Arme vor der Brust verschränkt. »Was sagst du dazu?«
    »Nonnie hat sich nicht ein einziges Mal nach Singh erkundigt. Sie hat nur nach Buuh gefragt.«
    »Entspricht nicht gerade der Rolle der besorgten Verlobten«, stellte Ranger fest.
    »Wenn wir alles glauben wollen, was man uns gesagt hat, dann haben wir es mit einem netten, etwas dämlichen Kerl zu tun, der sich verlobt hat und zusammen mit dem Hund verschwunden ist.«
    »Das mit dem Hund könnte Zufall sein.«
    »Das glaube ich nicht. Mein Spidey-Gefühl sagt mir, dass ihr Verschwinden

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