Reinheit: Chronik der Freiheit - Band I (German Edition)
stehen, öffnete eine Tür und warf mich in den dunklen Raum hinein.
Unsanft schlug mein Körper auf dem harten Boden aus Stein auf. Absolute Dunkelheit herrschte. Der Raum hatte nicht ein einziges Fenster, nicht einmal eine Lampe schien sich hier zu befinden.
So langsam wurde mir erst bewusst, in was für einer scheußlichen Lage ich mich hier befand. Und doch hatte ich noch keine Antwort darauf, warum ich hier gelandet bin?
„Man wird sich gleich um dich kümmern“, sagte der Soldat mit seiner unmenschlich kalten Stimme und dann schlug er die Tür zu.
Der einzige Lichtschein, den ich hier hatte, kam durch das winzige Fenster in der Tür.
Ich mochte keine Dunkelheit.
Der Hubschrauber setzte hart auf. Maximilian warf den Kopfhörer förmlich zu Boden, als wäre er etwas Ekeliges.
Mit einem Satz sprang der Innenminister aus dem Hubschrauber. Noch immer dröhnten die Rotoren und der gut gebaute Mann musste leicht geduckt laufen.
Er befand sich auf dem Dach, das gleichzeitig auch der Landeplatz für Luftfahrzeuge war, und lief auf ein kleines Häuschen zu.
Eine Angestellte, die recht jung wirkte, kam ihm mit einem breiten Lächeln entgegen. Mit ihrer Stimme versuchte sie, gegen den Lärm des Helikopters anzukämpfen: „Ich begrüße sie, Innenminister Maximilian.“
Doch dieser nahm kaum Notiz von ihr und lief weiter auf das kleine Häuschen zu, das im Grunde nur ein einfacher Lift war.
Die Frau folgte ihm. „Ihr Kollege, der Herr Gustavson, ist ebenfalls hier. Ich habe ihn in die Lounge gebracht. Wenn ich ihn holen soll, sagen sie mir bitte Bescheid.“
Maximilian betätigte den Knopf, die Türen des Fahrstuhls öffneten sich und er lief schnellstmö glich in den Lift. Wieder folgte ihm die Frau. Sie hatte dieses unablässige Lächeln und das hasste der Innenminister.
„Dann täten sie gut daran, meinen Kollegen s ofort zu holen, Liebes.“
Er wusste, dass diese Frau nur eine Maschine war und deswegen konnte er auf die guten Etiketten verzichten. Ein Roboter nahm einem Menschen solches Verhalten nicht übel. Für sie waren Me nschen so etwas wie Könige und sie, die Roboter, waren lediglich Diener.
„Natürlich, Herr Innenminister.“
Der Fahrstuhl stoppte sanft, die Tür öffnete sich erneut und ein nervös wirkender Soldat erwartete den Innenminister. Erst bei näherer Betrachtung wurde Maximilian bewusst, dass dies der Verwalter dieser Anlage war.
„Es ist mir eine Ehre den Innenminister der Eur opäischen Union hier begrüßen zu dürfen“, sagte der kleine Mann mit zittriger Stimme. Sein Blick musterte Maximilians Uniform genau.
„Ich nehme an, sie sind der Chef dieses Lagers? Dann führen sie mich bitte zu ihrer neuesten G efangenen“, befahl Maximilian in einem barschen Ton.
Der kleine Mann nickte zögerlich. Er hatte sich Maximilian wahrscheinlich eher wie einen typ ischen Politiker vorgestellt, höflich und überaus freundlich.
Bloomquvist saß geduldig in dem Warteraum. Ehrlich gesagt, er langweilte sich sogar etwas, denn in dem Raum selbst gab es nichts zu sehen, nichts zu lesen. Das schlimmste Wartezimmer, das man sich vorstellen konnte.
Bis plötzlich die Tür aufging und dieselbe nett lächelnde Dame, die Bloomquvist schon hierher gebracht hatte, in den Raum eintrat.
„Der Innenminister ist nun eingetroffen und würde sie sehr gern sehen.“
Bloomquvist nickte und erhob sich von dem unbequemen Stuhl.
Die Frau tat einen Schritt zurück, um Bloomq uvist Platz zu machen, sodass er den Raum verlassen konnte.
Lächelnd zog er an ihr vorüber und im Korridor angekommen, wartete er darauf, dass sie die Tür wieder schloss und ihm den Weg wies.
Langsam und fast schon majestätisch zog die Frau an Bloomquvist vorüber und ging voraus.
Sie führte ihn durch zahllose Korridore, die all esamt gleich aussahen. Ohne die Hilfe dieser Dame wäre Bloomquvist hier vollkommen hilflos.
Dann schwenkten sie in einen weiteren Korridor ein und schon aus der Entfernung konnte Bloo mquvist zwei Männer im Gang sehen. Ein Mann war recht klein und trug so etwas wie eine Uniform, aber er schein kein Soldat zu sein. Während der andere Mann eine Paradeuniform trug, aber er wiederum erschien Bloomquvist nicht wie ein Soldat.
Die Dame blieb im Gang stehen, drehte sich zu Bloomquvist herum und streckte ihren Arm in Richtung der beiden Herrschaften aus.
„Der Leiter dieses Lagers und der Innenminister warten auf sie, Herr Gustavson.“
Bloomquvist nickte der Dame
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