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Reinheit: Chronik der Freiheit - Band I (German Edition)

Reinheit: Chronik der Freiheit - Band I (German Edition)

Titel: Reinheit: Chronik der Freiheit - Band I (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Florian Hottenrott
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Kitteln.
    „Vielleicht möchten sie einmal kurz ein Beispiel für die Verwendung der Leute hier sehen?“
    Es gab keine Chance zu antworten. Stattdessen glitt eine Tür zu dem geräumigen Labor auf und ein Mann wurde auf einer Trage von einem Soldaten hereingefahren. Er schien bewusstlos zu sein.
    Der Soldat sprach mit den Wissenschaftlern, aber man konnte hier nichts hören. Die beiden Akad emiker nahmen den Gefangenen in Empfang und schoben ihn zu einer dieser großen und merkwürdig aussehenden Apparaturen.
    Unterdessen verließ der Soldat das Labor.
    Einer der Wissenschaftler platzierte sich direkt neben der Maschine, da sich dort scheinbar die Bedienung befand, während der andere gebührenden Abstand einnahm.
    Einige Sekunden später hatte sich diese Appar atur scheinbar verselbstständigt. Sie schloss sich wie eine durchsichtige Röhre um den bewusstlosen Körper. Am oberen Ende, an dem sich auch der Kopf des bewusstlosen Mannes befand, kam eine vergleichsweise große Nadel herausgeschossen, die sich geradewegs in seinen Schädel bohrte.
    In diesem Moment riss der Mann seine Augen auf und man erkannte, dass er Schmerzen hatte. Er schlug unentwegt gegen die Röhre und seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, schrie er auch, aber man hörte nichts.
    Im nächsten Moment kamen fangarmähnliche Schläuche aus den Seiten der Röhre gefahren, die sich blitzschnell um Handgelenke und Fußknöchel wickelten.
    Bloomquvist fragte sich nur, wie so etwas mö glich war? Woher wusste diese Maschine so genau, wo sich, welcher Körperteil innerhalb der Röhre befand?
    Als sich diese Fixierungen festgebunden hatten, zogen sie die Gliedmaßen des Mannes auseina nder. Er setzte sich zur Wehr, doch diese Schläuche waren stärker.
    Jetzt musste etwas Schlimmes passieren, dachte sich Bloomquvist noch und in diesem Moment schoss ein rotes Licht durch das Innere der Röhre. Es traf direkt auf den Bauch des Mannes. Dieser wollte nach unten sehen, doch die Nadel, die sich noch immer in seinem Schädel befand, verhinderte jede Bewegung des Kopfes.
    Das Licht war zwar verschwunden, aber noch längst nicht fertig mit der Arbeit. Nur wenige Sekunden später erschien der Laser erneut, aber jetzt schoss er nicht nur ein Loch in die Bauchdecke des Mannes.
    Stattdessen setzte er noch einmal an dem Loch an, das sich ungefähr in Höhe des Bauchnabels befinden musste, genauer konnte man es nicht sehen, denn der Mann trug noch Kleidung. Lan gsam, als würde es dem Laser Freude bereiten, schob er sich nach oben, bis er schließlich zur Brust des Mannes kam. Dann erst verschwand das Licht wieder.
    Der Gefangene hatte unterdessen das Bewuss tsein verloren. Die Schmerzen müssen ihn überwältigt haben. Sein Oberteil hatte sich bereits tiefrot verfärbt.
    „Wollen sie ihm etwa die Organe entnehmen?“, fragte Bloomquvist spöttisch. Er musste sich sehr beherrschen, denn dieser Anblick machte ihn u mso wütender auf das System.
    „Sie haben es erraten, Herr Gustavson. Manche Gefangene haben noch recht gute und gebrauch sfähige Organe“, erklärte der Leiter des Lagers mit einem widerlichen Grinsen auf den Lippen.
    Kaum hatte er es erklärt, kamen weitere Appar aturen aus der Seite der Maschine geschossen. Blitzschnell rissen sie den durch den Laser geschossenen Einschnitt auf.
    Spätestens jetzt musste Bloomquvist weg schauen. Er wollte nicht das blutige, lebende Innere eines Menschen sehen müssen.
     
     
     
     
    Man gönnte mir keine Sekunde der Ruhe. Kaum war der Innenminister verschwunden und der Raum wieder in Dunkelheit gehüllt, öffnete man die Zellentür auch schon wieder. Zwei Soldaten stürmten herein. Wieder zielten sie mit ihren G ewehren auf mich, aber ich hatte nichts zu befürchten, nichts zu verlieren.
    Entweder würde ich hier sterben oder man wü rde mich retten. Es gab keine Möglichkeit mehr dazwischen.
    „Aufstehen und mitkommen!“, befahl einer der Soldaten im barschen Ton.
    Mühselig und kraftlos richtete ich meinen Körper auf. Ich konnte mich kaum noch auf den Beinen halten.
    Mein Gang war eher ein Torkeln und so zog ich an den beiden Soldaten vorbei, die mich nicht aus dem Auge ließen. Als könnte eine Person wie ich zwei Soldaten überwältigen.
     
     
     
     
    „Und diese Organe verkaufen sie dann an den Menschen, der das meiste Geld bietet?“, fragte Maximilian. Bloomquvist bildete sich sogar ein, so etwas wie Neugier zu hören.
    Der Leiter nickte. Sein Blick ruhte noch immer auf dem ausgeweideten

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