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Reinheit: Chronik der Freiheit - Band I (German Edition)

Reinheit: Chronik der Freiheit - Band I (German Edition)

Titel: Reinheit: Chronik der Freiheit - Band I (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Florian Hottenrott
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auf der Tischplatte befand.
    „Hiermit befehle ich allen Angestellten dieses L agers, die neue Gefangene mit dem Namen Serah zu suchen. Niemand verlässt oder betritt das Lager, bis wir die Gesuchte gefunden haben.“
     
     
     
     
    Ich hatte gerade auf dem Sitz Platz genommen, als plötzlich ein merkwürdiges Geräusch startete.
    Bloomquvist sprang mehr oder weniger auf den Sitz. „Sie haben den Alarm ausgelöst und werden jetzt sicher nach dir suchen.“
    Es verwunderte mich nicht, schließlich wollte man mir den Mord an der Präsidentin anhängen.
    Die Tür des Gleiters schloss sich und Bloomquvist setzte sich ein merkwürdiges Gerät auf den Kopf. Es bedeckte seine beiden Ohren und vor seinem Mund befand sich eine schwarze Kugel, die offenbar mit dem restlichen Gerät verbunden war.
    Dann drückte er einige Knöpfe. Auf mich wirkte die Auswahl der gedrückten Knöpfe sehr willkü rlich, aber ich versuchte, meinem Begleiter trotzdem irgendwie zu vertrauen. Immerhin hat er mich von hier befreit.
    Ein leises, kaum hörbares Surren erfüllte die kle ine Kabine, in der wir uns befanden.
    „Halt dich gut fest. Ich weiß nicht, wann ich das letzte Mal so ein Teil geflogen habe.“
    Ich nickte und versuchte mich am Sitz festzuhalten, als ich einen starken Ruck spürte. Ich sah, wie wir uns langsam vom Boden entfernten und es fühlte sich so an, als würde jemand meinen Körper in Richtung Boden drücken. Ein merkwürdiges Gefühl.
    „Bist du schon einmal geflogen?“, fragte mich Bloomquvist, ohne auch nur den Blick von den Knöpfen und Anzeigen zu lösen.
    „Nein, noch nie.“
    „Dann wird dir das sicher gefallen.“ Ein kleines Lächeln huschte über sein Gesicht.
    Als ich zur Seite und somit nach draußen blickte, sah ich einige Menschen auf das Dach stürmen. Offenbar jagten sie uns.
    Ein paar merkwürdige Geräusche ertönten und der Gleiter wackelte.
    „Verdammt, sie schießen auf uns!“
     
     
     
     
    Schwer atmend und noch immer mit einem Tuch an der Nase kam Maximilian ebenfalls auf das Dach des Gebäudes gestürmt. Ihm waren einige Soldaten vorausgegangen und gefolgt.
    „Holen sie diese Leute sofort vom Himmel!“, befahl er wütend. Doch der Gleiter der Präsidentin war logischerweise sehr gut geschützt gegen jegliche Angriffe.
    Langsam stieg da s Fahrzeug in immer höhere Sphären auf und dann drehte es langsam zur Seite ab.
    „Verdammt!“, entfuhr es dem Innenminister w ütend.
    Er drehte sich um und nahm die Treppe zum I nneren des Gebäudes. Er war auf dem direkten Weg in das Büro des Leiters. Auch als Innenminister, der er faktisch noch war, hatte er bestimmte Befugnisse, wenn es darum ging, Menschen zu finden und festzunehmen.
     
     
     
     
    Ich löste meine feste Umklammerung des Sitzes allmählich, denn irgendwie gewann ich zune hmend Vertrauen in dieses Gefährt. Und Bloomquvist hatte absolut richtig gelegen. Zu fliegen, ist ein unglaubliches Gefühl.
    Zum ersten Mal in meinem Leben fühl te ich mich wirklich frei. Keine Mauern, keine Polizisten, einfach nur die reine Luft.
    „Ich werde dich an einen sicheren Ort bringen, Serah. Es wird notwendig sein, dass für eine gewi sse Zeit untertauchen.“
    „Können wir uns denn irgendwo wirklich verst ecken?“, fragte ich ungläubig.
    Bloomquvist lächelte. „Ja, es gibt einige Orte, an denen wir vor der Regierung sicher sind.“
     
     
     
     
    „Ich will, dass alle Hebel in Bewegung gesetzt werden, um dieses Mädchen zu finden!“, brüllte Maximilian wütend in das Telefon. „Sie hat unsere Präsidentin getötet und damit eines der höchsten Vergehen begangen, die man sich als Bürger leisten kann. Sie muss um jeden erdenklichen Preis aufgehalten werden, denn es ist davon auszugehen, dass sie auch noch andere Mitglieder der Regierung töten wird.“
    Maximilian lächelte. Sein Plan ging auf.
     
     
     
     
    Wir bewegten uns immer weiter von dem Lager weg und soweit ich es beurteilen konnte, bewegten wir uns auch von meiner Heimat weg. Grünes, weites Land lag unter uns. Ich sah nicht ein einziges Haus, kein Wohnblock, keine Menschen, nur Natur.
    „Das hier ist die Grenzlinie“, erklärte Bloomq uvist, während er noch immer äußerst konzentriert das Gefährt steuerte. „Es ist die Zone, die zwischen den armen Gettos und den Gebieten der reichen Bürger liegt.“
    „Wir fliegen also zu den reichen Gebieten?“
    „Es mag dir merkwürdig vorkommen, aber dort sind wir sicherer als in den Gettos, denn in den reichen Gebieten

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