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Reise in die Niemandswelt

Titel: Reise in die Niemandswelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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peinigten.
    Die glühenden Fäden des Netzwerkes entlang glitt eine Art ausgebrannter Stern. Eine Sternenmumie auf ihrer Reise, wohin?
    Er spürte besaß er neue Sinne? heftige Hyperaktivitäten, vieldimensionalen Flitter, das das Gebilde wie eine Aura umgab.
    Schon eine Weile lang hatte sich ein Gedanke in ihm gebildet, er hatte versucht, ihn zu unterdrücken und kleinzuhalten.
    Aber jetzt ging der Gedanke auf wie eine schwarze Blüte.
    Er verankerte sich in seinen Schmerzen, fand Halt und riss sich vom Anblick der Sternenmumie los.
    Endlich hatte er erkannte, worauf er da zustürzte, was in der Dunkelwolke auf ihn wartete, wenn es ihm nicht doch noch gelingen sollte, sich aus dem Netz zu befreien: Das ist mein Tod. Ein sonderbarer Platz für meinen Tod: tief in den energetischen Gewölben von Andromeda.

Die Arbeit des Telepathen
    Ras Tschubai sah durchaus die Gefahr, dass Mondra Diamonds Plan den Maahks in die Hände spielte. Sie hatte ihm zugestimmt. Aber sie sahen keine Alternative.Sie mussten Perry suchen.
    MIKRU-JONS Individualtaster und auch die ihres SERUNS, den sie zurückerhalten und in Betrieb genommen hatte, halfen nicht weiter. Etwas schien deren Ortungsfunktionen völlig lahmgelegt zu haben.
    Möglich, dass die besondere Umgebung des gesicherten Polyport-Hofes Geräte des Schiffes und des Anzugs behinderten. Da spielte es keine Rolle, ob die Störung ein Sinn und Zweck dieser Sicherung war oder ein schierer Nebeneffekt.
    In jedem Fall blieb nur eine Möglichkeit: »Wir machen uns also auf die Suche«, hatte er ihren Plan resümiert.
    Das Schiff stellte einfache Schutzanzüge für Grek 363 und Perbo Lamonca zur Verfügung. Auch Ramoz, der luchsartige Begleiter von Diamond, wurde eingekleidet. MIKRU-JON hatte ihm eine Folie geschneidert, die einen elementaren Sauerstoffvorrat für den Notfall bereithielt, dass sie in einen maahkschen Sektor gerieten, der mit einer Wasserstoffatmosphäre geflutet war.
    Die Schlussvorrichtung der Folien und ihr Beatmungsaggregat ließen sich mit einer Fernsteuerung bedienen, die in den Multifunktionsgürtel von Diamond SERUN integriert wurde.
    Ras grinste, als er sah, wie Ramoz sein Foliengewand mit einiger Eitelkeit zur Schau trug. Wie ein gestiefelter Kater, dachte er. Dann wandte er seine Aufmerksamkeit Lloyd zu.
    Bevor er mit Fellmer Lloyd zu einem Konzept geworden war, hatte sich Ras Tschubai nicht vorstellen können, wie ein Telepath arbeitete.
    Ihrer beider Geist bewohnte denselben Körper. Trotzdem hatten sie sich eine mentale Intimität bewahrt. Einer akzeptierte vom anderen, wenn er sich abwandte und in sich ging. Sie spürten voneinander dann nur eine abwesende Anwesenheit.
    Tschubai spürte, wie Lloyd sich ihm öffnete und zuwandte. Unterstütz mich bitte, dachte Lloyd.
    Tschubai signalisierte Bereitschaft und näherte sich dem Geist Lloyds an.
    Es kam zu keiner psychischen Legierung. Ihr Zusammengehen im paranormalen Bereich ähnelte eher einem gemeinsamen Singen, jede Stimme blieb für sich und verband sich doch mit der anderen in der Gleichheit der Melodie.
    Es war wie ein Psi-Schub, eine durch Gemeinsamkeit bewirkte Erleichterung. Wie wenn ein Stein, den man hebt, leichter zu werden scheint unter der Mithilfe eines anderen Menschen, obwohl er ja sein Gewicht nicht ändert.
    Teilhabe der einen an der anderen Kraft.
    Tschubai erlebte nicht zum ersten Mal Telepathie von innen:
    Früher hatte Tschubai gedacht, Gedankenlesen sei eine Art von Hören, der Telepath lausche einem Gespräch, einem unaufhörlichen inneren Monolog. Eine naheliegende Idee, schließlich waren Gedanken meist sprachlich formuliert.
    Aber natürlich war das Unsinn. Wäre dem so, hätte kein Telepath die Gedanken eines Gegenübers lesen können, der nicht in der Sprache des Gedankenlesers dachte.
    Seit er mit Lloyd telepathisch unterwegs war, wusste Tschubai, dass es völlig anders war. Man konnte Gedanken so wenig hören, wie man Bilder riechen, Süße und Bitternis tasten, Ferne und Nähe schmecken konnte.
    Gedanken waren wie Quellen, aber ihr Wasser tastete und spürte die Dinge, über die es floss, ahmte ihre Kontur nach, füllte und flutete ihre Höhlungen, trug ihre Reflexe mit sich, veränderte sie, schloss sie ein ins Eis ihrer Begriffe.
    Der Telepath tauchte hinab in dieses gedankenflüssige System, schwamm mit seiner Strömung, tröpfelte und verrann und sammelte sich wieder, bedachte die Welt mit den Gedanken des anderen.
    Gedanken überzogen alles und jeden, den Kosmos und seine

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