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Reise til helvete

Reise til helvete

Titel: Reise til helvete Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justin C. Skylark
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hatte sich Schmutz gesammelt, den er ohne Nagelfeile kaum beseitigen konnte.
    Der Bart in seinem Gesicht war inzwischen so lang, dass er nicht nur kratzte, sondern sich allmählich auch glatt auf Kinn und Wangen legte.
    „Er wird genauso angenervt sein, wie wir.“
    Ob das der Grund war? Dylan winkte ab.
    Tony hantierte mit den Töpfen und hörte gar nicht mehr, was sein Gesprächspartner vor sich hin murmelte.
    „Wahrscheinlich bin ich ihm zu hässlich.“ Da war sich Dylan sicher. „Kann ich sogar verstehen … Ich finde mich selbst auch zum Kotzen!“ Seine Stimme bebte, seine Mundwinkel zitterten. Er verstummte. Thor kam zum Lager und warf Holz neben das Feuer. Ebenso ließ er die Mango in den Sand fallen. Wortlos griff er zum Speer.
    Trotz ihrer vergangenen Differenzen wagte Tony, den Dialog aufzunehmen. „Willst du damit nicht warten, bis die pralle Sonne sich gelegt hat?“
    „Wenn sie sich gelegt hat, ist es zu dunkel.“
    Tony nickte. „Ja, sicher. Wie dumm von mir zu fragen!“
    Als Fahlstrøm sich entfernte und den Weg zur Lagune einschlug, griff Tony nach der Mango, die einige Druckstellen aufwies, und beäugte sie skeptisch.
    „Ein Stück Fleisch wäre mir lieber.“ Er seufzte tief.
    „Bacon mit Ei …“, zischte Dylan, ohne aufzusehen.
    „Plum Pudding …“
    „Würstchen mit Baked Beans …“
    „Roastbeef mit Potatoes …“
    Dylans Gesichtsmuskeln zuckten. „Apple Pie mit Vanillesoße …“
    „Ach …“ Tonys dunkle Augenbrauen zogen sich zusammen. „Ich dachte, Fish and Chips ist deine Leibspeise?“
    „Hör mir auf mit Fisch!“, tönte Dylan. Plötzlich musste er lachen. Die Anspannung wich wie von Geisterhand. „Momentan könnte ich ein ganzes Schwein verdrücken.“
    Sie zwinkerten sich zu. Da war sie wieder: die vertraute und humorvolle Seite ihrer Freundschaft. Sie war also doch nicht verschwunden. Zum Glück!
    Erleichtert ließ Dylan seinen Blick schweifen: auf den Strand, auf den Palmenhain und dann auf Thor, der sich noch immer in Reichweite befand und auf seinem Weg zur Lagune stehen geblieben war. Dylan reckte seinen Hals. Die Sonne blendete ihn, sodass er sich die Hand vor die Stirn hielt. Er sah, dass Thor den Speer losließ und der haltlos zur Seite fiel. Dylan sah genauer hin. Thor machte einen Schritt und blieb wieder stehen, er wankte und kurz darauf sackte er in sich zusammen.
    „Oh, my god!“
    Dylan kam sofort auf die Beine und drohte selbst zu stürzen. Ein stechender Schmerz durchzog sein verletztes Bein. „THOR!“
    So schnell er konnte, eilte er zu seinem Partner, der inzwischen auf dem Boden lag und sich nicht mehr rührte.
    „Scheiße, Thor, was ist mit dir?“
    Dylan landete neben ihm im Sand. Fahlstrøms Augen waren geschlossen. Dylan vernahm ein leises Stöhnen.
    „Hey!“ Er wusste nicht, wohin mit seinen Händen. Er bettete sie auf Thors gerötete Brust. Dann fasste er an seine Schultern, schließlich wanderten sie auf seine eingefallenen Wangen. „Sag doch was, Thor, bitte! Was ist denn los?“
    „Det er meget varmt …“
    Dylan atmete auf, als er Thor sprechen hörte.
    „Natürlich ist es heiß …“ Er fasste an Thors Stirn. „Du bist viel zu lange in der Sonne gewesen.“
    Der Versuch, seinen Partner aufzurichten, scheiterte. Zu groß waren Dylans Schmerzen. Er drehte sich um und stellte fest, dass Tony inzwischen hinter ihm stand.
    „Was hat er?“
    „Ich weiß es nicht!“ Dylan klang verzweifelt. Er packte Thor fest am Arm. „Hilf mir bitte. Er muss in den Schatten.“
    Sie zerrten Thor zur Schlafstätte am Felsvorsprung und legten ihn auf die Matratze. Dort war es nur geringfügig kühler, doch immerhin schattig.
    Dylan versuchte es noch einmal. „Thor? Was ist los? Hörst du mich? Bleib wach …“
    „Hva er klokka?“
    „Ich weiß es nicht …“ Dylan strich über Thors glühende Stirn. War eine Uhrzeit nicht völlig egal?
    „Jeg vil … Jeg vil …“ Thor drehte seinen Kopf hin und her.
    „Was?“ Dylan hielt ihn fest.
    „Was sagt er?“ Tony beugte sich etwas vor.
    „Es ergibt keinen Sinn.“
    „En pakker sigaretter …“
    „Oh, no.“ Dylan senkte seine Stimme liebevoll. Immer wieder strich er über Fahlstrøms Wange. „Du kannst nicht rauchen. Wir haben keine Zigaretten mehr.“
    Das stimmte tatsächlich. Obwohl Dylan aufs Rauchen verzichtet hatte, war auch die letzte Schachtel von Erik durch Thors zügellose Qualmerei schnell aufgebraucht gewesen.
    Erneut streichelte er Thors Gesicht. Dabei fiel ihm auf, wie

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