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Reise til helvete

Reise til helvete

Titel: Reise til helvete Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justin C. Skylark
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volltrunken kaum etwas mitbekommen hast?“
    Beschämt wich Dylan dem Blick aus. Thor hatte recht. Einen richtigen Anfang, wie man ihn sich hätte wünschen können, hatte es bei ihnen nie gegeben.
    Aber Dylan blieb nachdenklich. Immer, wenn er an ihre Beziehung dachte, taten sich Fragen auf, die Thor selten beantwortete.
    „Wieso hast du mich geschlagen, als das mit Erik passiert ist? Wieso hast du mir eine Ohrfeige verpasst?“
    „Du hattest sie verdient, Perk.“ Thor hustete trocken, sodass Dylan ihm einen letzten Schluck Wasser gab.
    „Nein, das meine ich nicht …“ Dylan blieb hartnäckig, dabei zupfte er an Thors Brusthaaren herum und registrierte, dass der Körper dazu ganz sandig war.
    „War das nicht auch ein wenig Eifersucht?“
    Thor räusperte sich angespannt. Sein Leib wirkte außergewöhnlich träge. Es fiel ihm schwer, verständlich zu antworten. Jede Anstrengung war entkräftend.
    „Burde jeg bli sjalu?“
    Eine berechtigte Frage. Dylan schüttelte den Kopf.
    „Nein, es gibt keinen Grund, um eifersüchtig zu sein.“
    „Na, also …“ Thors Augen schlossen sich müde, doch er versuchte ausnahmsweise, den Dialog aufrecht zu erhalten.
    „Wo du deinen Schwanz hinsteckst, ist mir egal. Aber dein Arsch hat bei anderen Männern nichts zu suchen, ist das Antwort genug?“
    „Ja!“ Dylan nickte eifrig. War es das, was er hören wollte? Er zog seine Hand zurück. Stattdessen legte er sich zu Thor auf die Matratze und schmiegte sich fest an ihn.
    „Ich verspreche dir, wenn wir hier lebend rauskommen, kannst du über meinen Arsch verfügen, wann immer du willst. Sollte ich dennoch in Versuchung kommen und mich einem anderen Mann hingeben, darfst du mich gerne wieder blutig prügeln.“
    Er presste sich noch fester an Thors Körper und genoss dessen Wärme und Duft. Obwohl ihn Hunger und Durst quälten, stellte sich jähe Zufriedenheit ein. Er war hier, zusammen mit dem Mann, den er liebte. Das drohende Ende fühlte sich mit einem Mal gar nicht mehr so schlimm an.
    „Immerhin sterbe ich glücklich …“
    Sie schwiegen sich an. Eine ganze Weile. Eine Brise der frischen Meeresluft wehte ihnen entgegen und in der Ferne hörten sie das Rauschen der See. Für einen Moment schien es so, als sei alles getan und gesagt, doch dann tauchte eine Frage auf, die Dylan nach wie vor quälend verfolgte. Eine letzte Frage, die immer zwischen ihnen stand und die vielleicht niemals weichen würde?
    „Bevor wir sterben, möchte ich noch eins wissen ..“
    „Und das wäre, Perk?“
    „Magnus“, begann Dylan mit leiser Stimme. „Hast du ihn umgebracht oder nicht?“
    Zuerst machte es den Anschein, als wolle Thor sich nicht dazu äußern. Stattdessen strich er kontinuierlich über den Ring an seinem Finger, den Ring, der in Dylans Gesicht einen Kratzer fabriziert hatte. Doch plötzlich öffneten sich Thors durstige Lippen: „Ich habe dir mehr als einmal eine Antwort darauf gegeben …“
    Dylan atmete schwer ein und aus. Er umklammerte Thor fester. Vielleicht würde er so die Wahrheit ertragen können?
    „Sicher. Aber es gibt andere Meinungen. Ich weiß einfach nicht, was ich davon halten soll.“
    „Oh, Perk.“ Thor lachte leise. Er machte eine gleichgültige Handbewegung. „Ja, vielleicht habe ich ihn erschossen, vielleicht habe ich es getan, vielleicht habe ich abgedrückt, vielleicht, weil er es wollte? Vielleicht haben wir es zusammen getan? – Wer weiß?“
    Dylan schloss die Augen. Sein Herz pochte vor Angst. „Wieso sagst du so etwas?“
    Thor antwortete nicht mehr.

Tag 8
    Obwohl er nicht mehr damit gerechnet hatte, wurde er wieder wach. Sie hätten sterben sollen, dann wäre das Ende kurz gewesen. Aber er atmete, wenn auch schleppend und unter Schmerzen. Der Leib neben ihm regte sich dagegen nicht.
    „Thor?“
    Unsicher tasteten seine Hände um sich. Fahlstrøm reagierte nicht. Sein Gesicht war fahl geworden und noch spitzer.
    „Sag doch was, bitte!“
    Er flüsterte, um Thor nicht zu erschrecken, doch sein Partner erwiderte nichts.
    „Bitte, werde wach …“
    Dylan presste sich an seine Schulter. Musste er das wirklich erleben? War es nicht schlimm genug, was zuvor alles geschehen war? „Bitte! Tu mir das nicht an!“
    Er kämpfte mit den Tränen, doch die rannen unkontrolliert seine Wangen hinunter. Er schluchzte leise, verzweifelt. Was war bloß aus ihrem Urlaub geworden? Das konnte nur ein böser Traum sein.
    Doch plötzlich kamen seine Sinne zurück. Er hörte ein Geräusch, das neue

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