Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Reise zu Lena

Reise zu Lena

Titel: Reise zu Lena Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Neven DuMont
Vom Netzwerk:
wolle, da zeigte er mir sein Ding, das plötzlich wie eine Möhre aus seinen Shorts ragte, fest und gerade. Er ließ es mich anfassen, das war vielleicht aufregend! Na gut, dann ist es eben passiert, in Windeseile. Ich schrie ein bisschen, da zog er sein Ding schon wieder raus und spritzte sein klebriges Zeug auf meinen Bauch.
    Willst Du mal riechen? Ja, das war eigentlich alles. Ich habe ein wenig geweint, er hat mir ewige Liebe geschworen und dass er mich heiraten würde und dann bin ich aufgebrochen. Meine Klamotten hab' ich nicht mehr gefunden, gerade mal meine Schuhe und den Mantel. Dann bin ich gleich hierher, um Dir alles zu erzählen. Lieb von mir, nicht? Und wenn Du mir nicht glaubst, kannst Du ruhig einmal fühlen. Du willst doch Ärztin werden, oder nicht?<
    >Soziologin<, antwortete ich noch, da war sie schon in meinen Armen eingeschlafen.
    Als sie aufwachte, ging es Glorie hundsmiserabel, sie kotzte unser ganzes Bad voll. Von der Nacht kein weiteres Wort mehr, so als ob nichts geschehen wäre. Auch von Freddy war nicht mehr die Rede, seine weiteren Verführungsversuche wurden von ihr kurz abgeschmettert. Ich spürte, dass sie sich aus dem normalen Leben bereits abgemeldet hatte. Und liebte sie umso mehr.«
    Am nächsten Tag, in aller Frühe, atmete Albert schwer, als ob er keine Luft bekommen würde.
    »Ich muss raus, raus!«, keuchte er.
    Er war schneller als sonst auf den Beinen. Die Frauen staunten. Der alte Mann wollte sich kaum hinsetzen, nahm nur wenig zu sich, nippte an seiner Tasse Tee, etwas Zwieback, schon stürmte er zur Haustür, Lena und Christie mussten sich sputen, ihm zu folgen. Es war ein herrlicher Morgen. Gierig zog Albert die frische Landluft ein, er hatte nur einen leichten Pullover übergestreift. Keine der Frauen wollte der anderen alleine das Feld an seiner Seite überlassen.
    »Ich muss mich bewegen, sonst ersticke ich«, stieß er hervor, während sie auf den Wald zueilten. Albert führte sich auf wie ein Jüngling, so, als wenn er noch einmal ganz neu anfangen wollte.
    Schon hatten sie die dunklen Tannen erreicht, die er mit erhobenem Arm begrüßte:
    »Mein Gott, immer die Vergangenheit, zu viel Vergangenheit! Haben wir nicht ein Anrecht auf ein Heute? Meinst Du nicht auch, Christie?«
    Es war, als wenn er mit sich selbst sprechen würde, sich selbst fragen wollte und zugleich Antwort gab. Christies verständnisvolle Worte schienen ungehört an seinem Ohr vorbeizuziehen. Wieder folgten sie dem Weg, den sie vor wenigen Tagen gegangen waren. Nur diesmal schritt er voraus, wenn ein schmaler Durchtritt es erforderte, mit schier ungebremstem Tempo. Einen Einwand von Lena wollte er nicht gelten lassen. Er lachte noch:
    »Wenn ich zu schnell für Euch bin, dann bleibt halt zurück!
    Spätestens auf dem Rückweg sehen wir uns wieder! Ich werde mich schon nicht verlaufen.«
    »Sie werden sich sehr wohl verlaufen, und dann müssen wir Sie suchen.«
    Lenas Stimme war voller Sorge. Er kicherte:
    »Das kann ja lustig werden: Wir sind wie die Kinder. Habt ihr Angst vor dem großen Wolf?«
    Die Lichtung hatten sie hinter sich gelassen, den Ameisenhaufen ebenfalls, dem Albert wie einem alten Bekannten einen Gruß zurief.
    Schon war das grüne Tal erreicht. Wollten sie nicht hier die Gespenster aufhängen? Er wollte, es drängte ihn, ohne Rücksicht auf die beiden Frauen oder sich selbst, über den Marsch vor wenigen Tagen hinaus gelangen. Nicht umkehren!
    Er hastete weiter.
    Endlich legten sie eine Pause ein, Lena packte Brote aus. Albert griff gierig zu. Selbst an einen Schluck Wasser hatte Lena gedacht. Dann jedoch ließen die Frauen keinen Widerspruch mehr gelten. Jetzt gab es kein Hin oder Her mehr, sie mussten kehrtmachen. Nur widerwillig ließ sich Albert überreden.
    Der Tag war heiß geworden. Der Weg schien die doppelte, ja, dreifache Zeit in Anspruch zu nehmen. Seine Schritte wurden kürzer, immer wieder musste er Halt machen, um Luft zu holen.
    Aber er wollte keine Schwäche zeigen, keine Angriffsfläche für seine Kühnheit, die er an den Tag gelegt hatte. Unbesonnenheit?
    Papperlapapp! Schleppenden Schrittes und schweißgebadet erreichte er schließlich Lenas Haus.
    Als er es sich auf der Liege im Wohnzimmer bequem gemacht hatte, läutete das Telefon. Es war Ann.
    Christie und Lena verließen den Raum. Anns Stimme klang verhalten:
    »Es ist Tage her, dass wir miteinander gesprochen haben. Du hast Dich nicht gemeldet. Ich bin jetzt bald zwei Wochen hier.«
    »Es tut mir

Weitere Kostenlose Bücher