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Reise zu Lena

Reise zu Lena

Titel: Reise zu Lena Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Neven DuMont
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ein hübsches Haus mit Swimmingpool in der Nähe von Glories Familie besaßen. Die alten Herrschaften räumten zur Feier des Tages das Feld: eine Party mit offenem Programm. Es wurde geflirtet, getanzt, geküsst, getrunken, Haschisch verteilt, vielleicht auch Härteres. Die bis zuletzt blieben, landeten nackt oder angezogen im Pool. Ich bekam von alledem nichts mit, schniefte, keuchte in meinem Bett, wälzte mich von einer Seite auf die andere, versuchte ein wenig Schlaf zu finden. Mitten in der Nacht oder später läutete es an unserer Wohnungstür. Lena kam mit aufgerissenen Augen zu mir ins Zimmer und kündigte aufgeregt Glorie an, so etwas hatte es noch nie gegeben. Sie kam sogleich mit ihrem Mantel bekleidet hereinspaziert, wippte ein wenig zur Seite, stieß ihr gurgelndes, dann wieder grelles Lachen aus, was ich bei ihr kannte, wenn sie ziemlich durchgedreht war. Glorie ließ sich auf mein Bett fallen, saß mit wirren Haaren, aus denen Wassertropfen herausliefen neben mir und sah mich kumpelhaft an. Sie sprach langsam, bedächtig, dann wieder lispelte sie:
    >Fällt Dir nicht auf, dass ich besoffen bin? Hurra, ich bin besoffen, sooo besoffen! Das wollte ich Dir nur sagen!< Sie wälzte sich neben mir auf dem Bett hin und her, ihr Mantel schob sich zur Seite, und ich sah, dass sie darunter völlig nackt war.
    Ich hüstelte:
    >Sag mal, Glorie: Wie läufst Du denn herum? Man kann Dich keine Minute allein lassen!<
    Sie verdrehte die Augen, gluckste:
    >Wieso, hast Du noch nie eine nackte Frau gesehen?<
    >Nackte Frau? Ich sehe nur ein nacktes kleines Mädchen, das gerade aus dem Kinderzimmer entlaufen ist. Und außerdem steckst Du Dich noch an, wenn Du mir zu nahe kommst.<
    Sie warf ihren Mantel mit großer Geste in die Zimmerecke, schlüpfte zu mir unter die Bettdecke und kuschelte ihren eiskalten Körper an mich:
    >Blödsinn! Mit Alkohol im Blut steckt man sich nicht an. Das weiß doch jedes Kind.<
    >Dann musst Du es wissen<, beharrte ich.
    Sie fuhr schon wieder hoch, hockte über mir und verkündete mit strahlendem Gesicht:
    >Weißt Du, was passiert ist: Ich bin keine Jungfrau mehr! Das ist passiert und ohne Dich zu fragen. Ich wollte Dich noch vorher anrufen, aber leider war kein Handy in der Nähe, wir hatten sie alle in den Swimmingpool versenkt.<
    Immer wieder unterbrach sie sich mit ihrem Gekicher und Gegluckse, dass ich, noch halb im Schlaf, nur einen Teil mitbekam.
    Endlich aber siegte meine Neugier:
    >Erzähl, wie es passiert ist? Hat es wehgetan? War es toll?<
    Sie lag wieder an meiner Seite, schlug ihre immer noch kalten Arme um meinen heißen Körper:
    >Also, es war eine langweilige Party, wie immer! Alle standen blöde herum, versuchten etwas Witziges zum Besten zu geben, alle aufgedonnert, die Mädchen glänzten mit Dekolletees, einige von den Jungs sogar mit Krawatten: Besonders dämlich. Ich wollte schon heimlich abhauen. Dann gab es für jeden Gast einen ganzen Hummer, piekvornehm, und richtigen Champagner. Freddy, unser Hausherr, überredete mich, einen Schluck zu trinken. Schließlich gab ich nach.<
    >Du weißt doch, dass Du keinen Alkohol trinken darfst! Das ist strengstens verboten! Es verträgt sich nicht mit Deinen Medikamenten!<
    >Verboten! Du darfst das nicht! Und so etwas nennt sich meine Freundin! Diese ewigen Vorschriften . . .<
    >Gut, erzähl weiter! Es ist eh zu spät. Aber gekotzt hast Du, gib es zu?<
    Glorie triumphierte:
    >Hab' ich nicht!<
    >Und bei einem Schluck ist es offenbar nicht geblieben?<
    >Stell Dir vor, es hat geschmeckt. Ich habe eine ganze
    Flasche ausgetrunken^
    Ich rückte ein wenig zur Seite:
    >Glaube ich Dir aufs Wort: So wie Du riechst. Und weiter?<
    >Als die Küsserei anfing, hat mir Freddy das Gesicht abgeschleckt, ist auf die Knie gegangen und hat mir ein Liebesgeständnis gemacht. Alle haben gelacht.<
    >Ihr wart wohl ordentlich besoffen?<
    >Allerdings! Eifersüchtig? Die Musik dröhnte durchs ganze Haus, man konnte sein eigenes Wort nicht verstehen. Die Tänze arteten geradezu in Ringkämpfe aus. Freddy spielte den großen Kavalier!
    Wir zogen durchs ganze Haus, landeten irgendwann im Swimmingpool, die Jungs erst in Boxershorts, die Mädchen im Slip und BH, später viele nackt. Freddy schleppte mich in sein Zimmer, zeigte mir seine selbst gemalten Kunstwerke an den Wänden: riesige hektische Gesichter mit aufgerissenen Augen. Er fragte mich, ob ich es mit ihm machen wolle. Ob ich noch Jungfrau sei, was ich natürlich verneinte. Ich meinte, wie er es denn anstellen

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