Reisefieber (Beachrats: Teil 3) (German Edition)
Aufzug?«
»Einen Aufzug? Natürlich nicht.«
»Der Junge sitzt im Rollstuhl und braucht eine Menge persönliche Pflege. Du und Rick wart meine letzte Hoffnung. Ich weiß nicht, was ich mit ihm machen soll.«
»Ich habe fünf starke Kerle, die ihn die Treppen hinauf und auch runter tragen können.«
»Die Jungs?«
»Ja, die Jungs. Rick und ich würden das aber auch hinkriegen.«
»Würdet ihr ihn nehmen?«, fragte er. »Es wäre nur für einen Monat.«
»Tyrone, du weißt, dass ich das nicht entscheiden kann, bevor ich mit Rick und den Jungs gesprochen habe. Das würde auf unser aller Leben Auswirkungen haben. Sie würden mir in den Arsch treten, wenn ich nicht vorher mit ihnen rede.«
»Ich weiß«, gab Tyrone zu, fuhr dann aber fort, mir zu erklären, warum der Junge eine Unterkunft brauchte. »Wenn ihr ihn kennenlernen wollt, kann ich ihn heute Nachmittag vorbei bringen. Er ist übrigens 16, also im Alter eurer Jungs. Sein Name ist Chris Uhle und er ist wirklich ein Schätzchen.«
»Du bettelst, Tyrone. Lass mich erst mit den anderen reden. Ich lege jetzt auf. Bye.«
»Du Arschloch«, sagte Tyrone und wir fingen beide an, zu lachen.
Dann legten wir auf.
Ich ging natürlich sofort zu Rick und platzte in sein Büro.
»Was ist los? Ist jemand verletzt?«, fragte er.
»Es geht nicht um unsere Jungs«, sagte ich.
»Was dann?«
»Ich habe gerade mit Tyrone telefoniert.«
»Tyrone Adams?«
»Ja.«
»Was wollte er?«, fragte Rick weiter.
»Er hat ein Kind, das er nicht unterbringen kann. Er sagte, dass der Junge bei seinen Großeltern gelebt hat, aber die Großmutter ist vor kurzem an Brustkrebs gestorben. Sein Vater lebt in Montana. Von seiner Mutter hat er nichts gesagt. Der Großvater kann sich allerdings nicht alleine um den Jungen kümmern. Tyrone braucht für ungefähr einen Monat eine Unterkunft für ihn.«
»Wo ist das Problem, Kevin? Wir wollen doch Kindern helfen, oder? Also soll er ihn her bringen.«
»Nun, bei diesem Jungen ist es etwas komplizierter. Er hat Zerebralparese und sitzt in einem Rollstuhl. Offenbar braucht er bei vielen persönlichen Dingen Hilfe. Tyrone ist zwar nicht ins Detail gegangen, aber ich schätze, dass er nicht alleine auf Toilette gehen kann.«
»Oh, ich verstehe.«
»Jemand müsste ihn die Treppen hoch und runter tragen, ihn baden und so weiter. Es wäre nur für einen Monat, aber das ist eine Menge.«
»Hast du mit den Jungs schon darüber gesprochen?«
»Natürlich nicht.«
Er grinste.
»Dann lass uns mit ihnen Mittagessen. Du weißt genauso gut wie ich, dass sie es machen werden wollen, oder?«
»Ja, das dachte ich mir auch. Bist du wirklich bereit dafür?«
»Ich bin genauso bereit wie du. Wenn die Jungs dafür sind, würde ich sagen, wir nehmen ihn.«
Ich grinste und mir war klar, dass wir ein weiteres Kind haben würden, bevor der Tag vorbei war.
Kapitel 2: Alex
Kevin und Rick überraschten uns, als sie im Hotel auftauchten, in dem wir immer zu Mittag aßen. Wir - David, Brian und ich - gingen mit ihnen auf die Terrasse, weil sie mit uns in Ruhe reden wollten.
»Was ist los?«, fragte ich. »Seid ihr gefeuert worden?«
»Sehr witzig«, sagte Rick sarkastisch.
»Okay, also muss ich meinem Dad nicht dafür in den Hintern treten.«
»Alex, halt die Klappe, du Macho-Arsch.«
»Oh oh, wir sind also ernst heute. Verstehe.«
Kevin und Rick lachten.
»Ja, wir sind wegen etwas Ernstem hier«, sagte Kevin. »Ein Junge braucht für etwa einen Monat ein neues Zuhause.«
»Dann lass ihn her bringen, würde ich sagen.«
»Er ist behindert, Alex. Er hat Zerebralparese und sitzt im Rollstuhl.«
»Na und? Wir kümmern uns um ihn.«
Ich wusste, dass ich für die anderen sprechen konnte. Weder David noch Brian zuckten auch nur einmal mit der Wimper.
»Alex, du wirst ihn die Treppen hoch und runter tragen, ihn baden und ihm wahrscheinlich auch den Arsch abwischen müssen«, sagte Rick. »Kannst du das wirklich?«
»Natürlich können wir das, Rick. Was denkst du denn? Mein Gott!«
»Also können wir Tyrone sagen, dass er ihn heute Nachmittag vorbei bringen soll, damit wir ihn kennenlernen können?«, fragte Kevin.
»Er kann ihn sofort her bringen. Wir können uns den Rest des Tages frei nehmen, um ihn zu treffen.«
»Nein, das könnt ihr nicht«, sagte Rick. »Dein Arsch sitzt heute Nachmittag schön im Unterricht. Aber seid darauf vorbereitet, ihn gleich nach der Schule zu treffen.«
»Ihr zwei seid echt sture Hunde. Wir kriegen einen neuen Bruder
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