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Reispudding mit Zimt (German Edition)

Reispudding mit Zimt (German Edition)

Titel: Reispudding mit Zimt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisa Ellen
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Einsätze. Ich bin von dir finanziell unabhängig. Auch wenn es dich ärgert, so 'Brotlos', wie du meinen Beruf immer nennst, ist er nicht. Das Restaurant ist ganz und gar deine Verantwortung und betrifft mich nicht, und das ist gut so.“
    Ich atme langsam wieder aus. Gott sei Dank. Chris kommt alleine klar.
    Chris nickt mir noch lieb zu und winkt Gregory, dann schreitet er erhobenen Haupts aus der Küche.
    Adrian sieht ihm nach und wiederholt seine Worte: „. ..und das ist gut so . Stimmt, Chris, stimmt haargenau.“ Dabei wirkt er so niedergeschlagen, dass er mir richtig Leid tut.
    Wenigstens muss Chris unter dem Kollaps des Betriebs nicht leiden, aber bestimmt denkt Adrian an Liz und die Zwillinge. Wie soll es ihnen in Zukunft ergehen?
    Zum Feierabend schiebt Gregory mir den Zettel mit unserem Tweet diskret zu.
    Zu Hause tippe ich ihn gleich in meinen Laptop und schicke ihn los. Ob er wohl überhaupt ankommen wird? Ich glaube, eher nicht. Es ist ein letzter verzweifelter Versuch, aber große Hoffnungen mache ich mir nicht.
    Ich muss an das Telefonat mit meinem Vater denken. Ganz so stolz und siegessicher bin ich längst nicht mehr, wie zu Beginn meines Abenteuers, auch wenn ich ihm gegenüber so getan habe.
    Ich kann natürlich wieder auf die Suche nach einer neuen Lehrstelle gehen. Aber die allgemeine Ungewissheit über meine Zukunft bedrückt mich immer mehr. Vielleicht wird das dann auch wieder nur in einer Sackgasse enden. Am Ende muss ich vielleicht doch kleinlaut nach Hamburg zurückkehren. Was für ein Alptraum.
     
    Es folgen einige Tage, in denen wir im Restaurant in einem eigenartigen Schwebezustand sind, wie bei einer Wippe am Spielplatz. Man ist sich nicht sicher, auf welcher Seite die Wippe herunter kippen wird.
    Adrian hat seinen Beschluss, das Lokal sofort zu schließen, anscheinend irgendwie verdrängt. Allerdings können Gregory und ich beobachten, dass er, entsprechend der schwächelnden Kundschaft, auch weniger Waren einkauft. Ganz so verschwenderisch geht es nicht mehr zu, obwohl wir immer noch nicht zum Coop dürfen. So tief absteigen will er wohl doch nicht.
     
    Und dann geschieht das Unfassbare. Eines morgens, als ich nichtsahnend zum 'Seaview' komme, steht ein großer Transporter vor dem Restaurant. Männer mit Kameras und Headsets wuseln um das Gelände herum. Als ich gerade am Eingang ankomme, fährt ein dicker Bentley vor. Er hält mit quietschenden Bremsen, und ein riesiger, muskulöser Kerl steigt aus und faltet sich auseinander, wie ein Schmetterling, der aus einem zu engen Kokon kriecht. Er streckt sich, rüffelte mit einer Hand seinen kurzen, sandfarbenen Haarschopf und sieht sich um.
    Ron Grimstone! Er ist tatsächlich gekommen.
    Gregory reißt mit hochroten Wangen die Lokaltür von innen auf und rennt mir entgegen.
    „Er ist da, Anna, er ist wirklich da!“, begrüßt er mich.
    Du meine Güte. Damit habe ich überhaupt nicht mehr gerechnet. Das ist ja der Wahnsinn.
    Ron sieht sich hilfesuchend um. Anscheinend wundert er sich, wer hier wohl zuständig ist. Er ruft uns zu sich.
    „Wo sind denn die Betreiber dieses Restaurants?“, fragt er uns, als wir zitternd und bebend vor Aufregung vor ihm stehen, „Ich suche Anna und Gregory Mauritz.“
    Gregory zwickt meinen Arm: „Du musst etwas sagen, Anna. Ich sterbe vor Angst.“
    Ich trete einen Schritt vor.
    „Ahem. Ja.“, sage ich, „Wir sind Anna und Gregory, aber das ist ein Missverständnis. Wir sind nicht die Manager. Wir haben nur den Tweet geschickt.“
    Rons Gesicht wird finster. Ist er ärgerlich mit uns?
    „Wie, nicht die Betreiber? Soll das etwa ein Scherz sein?“
    Doch zu unserem großen Glück hat Adrian den ganzen Zirkus vom oberen Stock aus schon entdeckt. Nun kommt er zur Vordertür heraus und schreitet auf Ron mit ausgestreckter Hand zu.
    „Gestatten? Ich bin der Manager und Koch. Adrian Grantley. Ich freue mich, Mr. Grimstone, Sie bei uns begrüßen zu dürfen. Darf ich Sie hereinbitten?“
    Und schon betritt Ron, gefolgt von einer Riesentruppe Fernsehleute, das Lokal.
    Er sieht sich um. „Nett hier“, sagt er anerkennend, „sieht nicht aus, wie ein Restaurant, das in Not ist.“
    „Ja“, sagt Adrian, „sooo sehr in Not sind wir auch nicht. Es gibt da nur so ein paar Engpässe...“,
    Wieder furcht der große Meister seine Stirn. „Und da rufen Sie mich zu sich her? Wissen Sie eigentlich, wie eng meine Zeitplan ist? Die Nachricht, die mich erreichte, sprach eine ganze andere Sprache.“
    Ich sehe

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