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Reitclub Wedenbruck

Reitclub Wedenbruck

Titel: Reitclub Wedenbruck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Caspari
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Kletterkünste.
    „Was ist eigentlich heute los?“ erkundigte sich Achmed, der türkische Stallhelfer, bei Mini. „Seid ihr alle ein bißchen verrückt im Kopf?“
    „Aber nein!“ Mini lachte. „Siehst du nicht? Sie sind alle mit Kameras unterwegs. Herr Körber hat einen Wettbewerb ausgeschrieben. Wer das originellste Pferdefoto macht, kann einen wertvollen Preis gewinnen. Und für die nächsten gibt es Buchpreise.“
    „Ach, darum fragen alle, wo Zottel ist. Sind alle sehr enttäuscht, weil er nur stillsteht und schläft. Sieht aus wie Muli.“
    Mini seufzte. Ihr ging es nicht besser als den anderen, es war verflixt schwierig, so auf Befehl ein witziges Foto zustande zu bringen. Wenn sie nur eine Idee gehabt hätte! Mini schlenderte durch den Stall. Ja, wenn sie jetzt im Zirkus bei ihren Eltern wäre! Da gab es jede Menge dressierter Tiere, Musikinstrumente, Ausstattungen und tolle Zauberutensilien. Da würde ihr sicher etwas einfallen.
    Gedankenverloren blieb die Kleine vor der Box des schwarzen Riesen Skyscraper stehen. Und dann hatte sie eine Idee. Das kleinste Mädchen der Schule und das größte Pferd! Sie brauchte nur jemanden, der das Foto machte. Mini drehte sich um und lief aus dem Stall - geradewegs Caroline in die Arme. „He, Mini, dich suche ich gerade. Ich muß ein Foto von dir machen!“
    „Von mir? Und was soll daran originell sein?“
    „Warte ab, ich will eine Fotomontage machen, aus vielen Einzelbildern. Genaues wird nicht verraten.“
    „Logo. Also gut, aber nur unter einer Bedingung: Du mußt auch ein Foto für mich machen. Weil... na ja, ich kann schlecht Fotomodell und Fotograf zugleich sein, oder?“
    „Verstehe. Also gut, ich mache dein Foto, aber jetzt stell dich da vorn hin.“
    „Ist es nicht hier vor der Stallwand besser?“
    „Nein, nein, ich brauche den blauen Himmel als Hintergrund. Dann kann ich das Bild besser ausschneiden. Und nun heb die Arme hoch und spreize die Beine. Du mußt aussehen wie ein ,X‘ . Und dreh die Hände so, als trügest du ein Tablett darauf! Ja, so ist es super! Achtung, lächeln! Sehr gut. Danke!“
    Mini nahm die Arme herunter und kam geschäftig zu Caroline herüber. „Also, paß auf. Aber schwöre, daß du meine Idee niemandem weitersagst!“
    „Ist doch klar. Kein Sterbenswörtchen.“
    „Ich möchte, daß du mich mit Skyscraper zusammen aufnimmst. Das kleinste Mädchen mit dem größten Pferd.“
    Mini mit Skyscraper? Caroline schaute sie unsicher an. Hatte sie etwa die gleiche Idee, eine Fotomontage, wie die kleine Mini den Riesen Skyscraper hochhebt?
    „Hast du denn um Erlaubnis gefragt, ob du Skyscraper aus der Box holen darfst?“ erkundigte sich Caroline ausweichend.
    „Ignaz der Schreckliche, ist nach Neukirchen gefahren. Und Johnny ist auch nicht da, wen sollte ich also fragen? Also hör mal, um Skyscraper für einen Augenblick aus der Box zu holen, dafür brauchen wir doch keine Erlaubnis!“ beschwichtigte Mini ihre eigenen Bedenken. „Nur für ein kleines Foto! Weißt du, ich stelle mir das so vor: Du nimmst mich vom Boden aus auf, so daß er noch riesiger und ich ganz winzig erscheine!“
    „Ja, ja, das ist eine sehr gute Idee!“ beteuerte Caroline, froh, daß Mini ihren eigenen Einfall nicht erraten hatte. „Und dann möchte ich Skyscraper noch einmal ganz allein aufnehmen.“
    „Also gut, komm.“
    Um dem Riesen Skyscraper die Trense anzulegen, mußte Mini auf die Futterkrippe steigen. Doch der Wallach war gutmütig und ließ willig alles mit sich geschehen, zumal die Kleine vorsorglich ein paar Leckerbissen in die Hosentasche gesteckt hatte.
    „Und was ist mit dem Sattel?“ fragte Caroline.
    „Brauchen wir nicht. Warte, ich steige gleich hier auf.“ Mini schwang sich auf den Rücken des Rappen, und Caroline führte ihn am Zügel aus dem Stall.
    „Laß uns ein Stück weit in den Feldweg hineingehen, da sieht uns nicht jeder“, riet Mini. „Ja, hier ist es gut. Und jetzt mach dich mit der Kamera ganz klein, am besten, du legst dich auf den Boden und fotografierst von ganz unten.“
    „Aber da kriege ich den Baum rein, du hebst dich nicht gut genug ab“, widersprach Caroline.
    „Du mußt steiler nach oben knipsen. He!“
    „Was ist los?“
    „Hier gibt’s Wespen. Haut ab, ihr blöden Viecher!“
    Mini begann, wild um sich zu schlagen, doch das machte die Störenfriede nur angriffslustiger. Skyscraper hatte die ganze Zeit ruhig dagestanden, er besaß das friedfertige Gemüt seiner Kaltblüterahnen. Doch jetzt

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