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Reiterferien am Meer

Reiterferien am Meer

Titel: Reiterferien am Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Quinto
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anzog, änderte sich nichts. So blieb mir nichts anderes übrig, als darauf zu achten, dass ich nicht das Gleichgewicht verlor. Von Schenkelschluss konnte keine Rede sein. Ich konnte nur hoffen, dass Golden Boy nicht in ein Kaninchenloch trat und sich beim Sturz ein Bein brach.
    „Vorsicht, Golden Boy!“, rief ich. „Riskiere keinen Sturz!“
    Doch in meinem Kopf wurde der Ruf von einem anderen übertönt.
    „Lenny, halte aus! Wir tun, was wir können!“
    So galoppierte das Rennpferd dahin und hatte bald die Höhe der Düne erreicht. Unter uns erkannte ich die Pringle-Bucht und lenkte Golden Boy darauf zu. Da erblickte ich auch schon den Landrover, die rastenden Pferde und die Reitschüler, die am Strand gerade Treibholz für ein Lagerfeuer sammelten.
    Golden Boy schien nicht im Geringsten ermüdet zu sein. Es war, als sähe er das Ziel einer Rennstrecke vor sich.
    „Halt, Golden Boy! Langsam. Wir sind ja fast da und müssen den Pfad abwärts nehmen. Sei vorsichtig!“
    Nun hatten die anderen mich bemerkt. Verblüfft starrten sie zu mir herauf, während ich, verschwitzt, erschöpft und verzweifelt, Golden Boy über die Düne an den Strand hinunterlenkte.
    „Lenny!“, stieß ich nur hervor, nachdem ich angelangt war, Vater und Sohn Rowlands Golden Boy beim Kopf fassten und Tante Di mich in ihren ausgebreiteten Armen auffing. „Ich musste es riskieren und Golden Boy nehmen, ich weiß, dass das gefährlich war. Aber … Lenny schwebt in Gefahr!“
    Der zarte, feste Griff von Tante Di tat mir unendlich wohl. Zitternd und fröstelnd barg ich mich in ihrer liebevollen Umarmung. Der verwegene Ritt, die überstandene Gefahr, der Kummer um Lenny – all das ließ mich zittern. Doch unter Aufbietung aller Kräfte berichtete ich schluchzend, was Lenny mir am Telefon gesagt hatte.
    Fassungslos hörte Tante Di mir zu. Und als ich fertig war, schien auch sie keiner sofortigen Entscheidung fähig.
    „Was nun?“, brachte sie nur hervor. „Wohin sollen wir fahren?“ Besorgt schaute sie mich an. „Jackie, du Gänschen! Über die Heide zu galoppieren, mit deiner noch nicht überstandenen Gehirnerschütterung! Und auf einem Pferd, dessen Muskelriss noch nicht ausgeheilt ist!“
    „Aber was hätte ich denn anderes tun sollen, Tante Di?“, wandte ich ein, fast ein bisschen böse über die verständnislosen Vorwürfe. „Und außerdem: Weder Golden Boy noch ich haben Schaden genommen.“
    „Noch nicht“, gab die Tante zu. „Das müssen wir abwarten.“ Sie legte mir beide Hände auf die Schultern und sah mich fest an. „Wie soll ich mit Sicherheit wissen, dass der Ritt dir nicht geschadet hat?“
    „Er hat mir bestimmt nicht geschadet!“, rief ich fast zornig aus. „Aber Lenny schwebt in Gefahr! Tu endlich etwas, Tante! Bitte! Du weißt doch, wie gewalttätig sein Vater ist! Und wenn er nun in diesem Augenblick gerade dein Haus plündert und all die schönen Dinge, die es so gemütlich machen, davonschleppt?“
    „Ich überlege ja dauernd“, verteidigte sich Tante Di. „Aber man kann eben nur eine Sache auf einmal erledigen. Und deshalb denke ich zuallererst an dich, Jackie!“
    „Mir fehlt nichts!“, beharrte ich verstockt.
    Während Tante Di sich einen Plan überlegte, hatte Steve Rowlands das Kommando übernommen.
    „Don, reibe Golden Boy ab!“, bat er den Sohn. „Beobachte ihn aufmerksam, und sobald er zu schwitzen anfängt, gehe mit ihm auf und ab. Und bevor du ihn heimbringst, sieh dir seine Beine an. Sollte das Pferd nicht bei vollen Kräften sein, so müssen wir den Transporter vom Hof holen.“
    Er wandte sich um und legte mir die Hand auf die Schulter.
    „Jackie“, sagte er, „setz dich in den Landrover, so bequem wie möglich – und beruhige dich!“
    Dann winkte er den anderen zu.
    „Carol und Babs, ihr kümmert euch um das Picknick, und beim Heimritt übernehmt ihr die Führung!“
    Er war vollkommen Herr der Lage, und niemals vorher hatte ich ihn so bewundert wie jetzt.
    „Kommen Sie, Di, nehmen Sie auch im Landrover Platz“, sagte er fürsorglich. „Bei der nächsten Telefonzelle halten wir, erledigen ein paar Anrufe – und dann bringen wir Jackie heim!“
    „Und nachher?“, fragte Tante Di.
    „Nachher gibt es nur noch eines“, erklärte Steve, und seine Stimme duldete keinen Widerspruch. „Wir rufen das Polizeirevier, den Jugendfürsorger und den Hof an, auf dem Lenny arbeitet. Anschließend fahren wir nach Nymington auf Ihren Hof und sehen nach dem Rechten. Allein darf ich Sie

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