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Reiterhof Birkenhain 01 - Aufregung im Stall

Titel: Reiterhof Birkenhain 01 - Aufregung im Stall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margot Berger
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Fütterungszeit keine Unruhe herrscht.«
    »Jawohl, Schwester Luisa.«
    Ein letzter, freundschaftlicher Rippenstoß von Jule.
    Dann zogen die Mädchen mit Zaumzeug und Sätteln in die Boxen. Eile war jetzt angesagt, denn alle drei machten gleich bei der ersten Reitgruppe mit.
    Bastian gehörte auch zur ersten Abteilung.
    Er hatte mit dem Satteln nicht bis zur letzten Minute gewartet, sondern stand schon eine ganze Weile bei King Louis in der Box. Der alte Pferdeherr wusste es zu schätzen, wenn sein Sattelgurt mit Gefühl enger geschnallt wurde. Minute für Minute ein Loch mehr.
    Der King wurde nur noch selten gesattelt. Im normalen Unterricht ging er schon lange nicht mehr mit. Nur bei Reiterfesten setzte Herr Jensen ihn ein. Zur Freude von King Louis. Oh, da lebte er auf. Es schien ihm mörderischen Spaß zu machen, es den Nachwuchspferden zu zeigen. Leichtfüßig wie ein Fohlen trabte er seine Runden. Von seiner Eleganz konnte sich mancher Vierjährige eine Scheibe abschneiden, fand Bastian.
    Der große, blonde Junge spähte durch die Boxentür.
    Ob heute auch wieder alte King-Louis-Fans kamen? Bereits die Eltern einiger Reitermädchen hatten ihn als Kind geritten und kamen gern mal auf einen »Plausch« mit ihm vorbei. Jetzt schlenderten schon die ersten Besucher durch den Stall.
    »Wirfst du einen Blick auf Rocky?«
    Conny steckte ihren Kopf zu Bastian in die Box und wies auf ihren Traber. »Du weißt ja, er ist Meister im Abstreifen von Trensen. Ich renne schnell zum Umziehen hoch.« »Klar, ich kenne ja deinen Frechdachs.«
    Wie Rocky standen nun alle Pferde gesattelt und aufgezäumt in ihren Boxen.
    Endlich konnten die Mädchen ans Umziehen denken. Die Treppe zum Heuboden erbebte unter dem Ansturm von zwanzig jungen Reiterinnen, die lachend die Stufen zum Boden hinaufstürmten.
    Wie vor jedem Reiterfest gab es ein heilloses Durcheinander.
    Jule wurde wie immer Sieger beim Sprint zu den Kleiderbügeln.
    In atemberaubender Geschwindigkeit schob sie einen Bügel nach dem anderen an sich vorbei. Da war ihre Weste! Jule war sicher, dass ihr Vater bei diesem Chaos einen Herzanfall bekommen würde. Besser, Erwachsene sahen sich diese Umzieh-Schlachten vor einem Reiterfest nie an. Das war nur etwas für starke Nerven. Wie die Mädchen auf Jensens Heuboden es schafften, vor einem Reiterfest die eigenen Reitsachen zu finden -das würde eins der letzten ungeklärten Rätsel der Menschheit bleiben. Tatsache war aber, dass es allen gelang.
    Blitzartig wurden Sweatshirts über die Köpfe gezogen. Aus allen Richtungen flogen Pullis auf die gestapelten Heuballen. Turnschuhe und Jeans hinterher. Heustaub wirbelte auf und senkte sich wie ein feiner Schleier auf alles herab.
    »Erbarmen, Leute«, jammerte Nicky, ein zwölfjähriges
    Mädchen mit kurzen, rotblonden Haaren, »staubt doch nicht so. Denkt an meinen Heuschnupfen.«
    Wie zur Bestätigung nieste sie gleich hinterher.
    »Ja, ein bisschen Rücksicht, wenn ich bitten darf.«
    Jule mischte sich sofort ein, wie es ihre Art war. »Ich brauche Nicky noch.«
    Jule und Nicky sollten nebeneinander als Anfangspaar bei der Mädchen-Quadrille reiten. In den langen Spanie-rinnen-Röcken, die ebenfalls schon bereithingen. Aber das hatte noch Zeit. Erst einmal zogen alle die normale Stallkluft an. Weiße Bluse und blaue Reitweste.
    »Was ist eigentlich aus deiner Drossel geworden, Conny?«, wollte Luisa wissen.
    Auf Zehenspitzen reckte Luisa sich gerade vor dem winzigen Spiegel, der entsetzlich hoch an einem Querbalken schaukelte. Herr Jensen war leider völlig uneinsichtig, wenn es darum ging, mehr Spiegel aufzuhängen. Er hatte Angst, dass die Mädchen dann zu affig würden. Tatsächlich, das hatte er gesagt. So ein Quatsch. Dabei kriegte man einfach diese blöden Kragenknöpfe nicht ohne Spiegel zu.
    »Rotlicht.« Conny stopfte ihre Bluse in die Reithose. »Er setzt sie vors Rotlicht. Bis morgen früh.«
    Mit einem Zipfel ihres Sweatshirts wischte sie den Strohstaub von den Stiefeln. Nett, dass Luisa nachfragte. Aber das passte zu ihr. Luisa sorgte sich um jeden Patienten, egal ob zweibeinig oder vierbeinig, mit Hufen, Pfoten oder Flügeln. Mit grenzenloser Geduld küm-merte sie sich im Stall um kranke Pferde. Wenn eins lahmte und täglich mehrmals mit Salbe eingerieben werden musste - Luisa war da. »Schwester Luisa« nannte Kai Jensen sie oft im Scherz.
    Geschafft! Die Knöpfe waren geschlossen. Beim letzten Blick in den Spiegel kriegte Luisa mit, dass die Gerlach-Zwillinge die

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