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Reiterhof Birkenhain 04 - Ein starkes Team

Titel: Reiterhof Birkenhain 04 - Ein starkes Team Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margot Berger
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du Herrn Jensen sagen willst? Und vor allen Dingen,  wie?«
    Conny stieß die Forke unter das nasse Stroh in Rockys Box und beförderte die Pferdeäpfel in die Schubkarre. »Hey, Conny, pass doch auf!« Luisa sprang gerade noch rechtzeitig zur Seite. Soeben war sie, komplett umgezogen, vom Heuboden des Reiterhofs heruntergekommen, um ins Krankenhaus zu fahren.
    Während Conny weiter ausmistete, besprachen die beiden Mädchen ausführlich die Stallereignisse von gestern und heute.
    Zwei Tage waren seit Herrn Jensens Unfall vergangen. Gestern, am Operationstag, war Luisa vergebens im St. Martin gewesen. Herr Jensen hatte noch bombenfest geschlafen.
    Heute, am späten Mittwochnachmittag, rüstete sie sich zum zweiten Besuch. Mit Block und Kuli, um alles aufzuschreiben, was der Stallbesitzer für wichtig hielt.
    »Seine Tipps hätten wir gestern gebraucht«, seufzte Luisa und schnallte ihren Rucksack auf. Der Alltag in der Reitschule war nämlich bei weitem nicht so problemlos, wie die Mädchen gedacht hatten. »Irgendwie hat Herr Jensen Recht.« Sie ahmte seinen Tonfall nach: »Ein Stall ist wie ein 1000-TeiIe-PuzzIe.«
    In der U-Bahn musste sie sich etwas einfallen lassen -wie konnte sie ihm schonend beibringen, was schief gegangen war?
    Sein gebrochenes Bein lag nicht mehr in der Schlinge. Das war das Erste, was Luisa feststellte, als sie eine knappe Stunde später Jensens Krankenzimmer betrat. Das mittlere Bett stand immer noch leer. Mehmet Kütük hockte auf seinem Bett und blätterte in seiner türkischen Zeitung.
    »Hallo, Luisa.« Kai Jensen freute sich über den Besuch. Mit einer Hand zog er sich an dem Plastikdreieck hoch, das als Hilfe zum Aufrichten über seinem Kopf hing. Dann stutzte er. »Wie siehst du denn aus? Bist du in einen Farbtopf gefallen?«
    Verlegen strich Luisa ihr langes Haar zurück. Gestern hatte sie es hennarot gefärbt. Nur so zum Spaß. »Schwarz stand dir besser«, entschied Herr Jensen. »Jetzt aber zum Stall. Wie kommt ihr klar? Läuft alles?«
    Luisa zog sich einen Stuhl ans Bett. »Kein Problem«, sagte sie, sah aber an Kai Jensen vorbei, als der sie zweifelnd musterte.
    »Komm schon, erzähl«, drängte er. »Ich sehe dir an der Nasenspitze an, dass etwas nicht stimmt.«
    »Doooch«, sagte Luisa lang gezogen, »nur ...«
    »Nur was?«
    »Axel fragt, wie man den Zaun repariert. Also-wie man diese langen Gummistreifen am Pfosten befestigt. Ob er die Löcher für die Schrauben mit der Bohrmaschine reindrehen soll?«
    »Um Gottes willen«, sagte Herr Jensen. »Nein. Das geht nur mit dem Stanzeisen. Liegt im Werkzeugschrank. Das setzt er auf das Gummi und treibt mit dem Hammer ein Loch hinein.«
    »Meint Theo Teichmüller auch«, sagt Luisa zufrieden. Argwöhnisch sah der Stallbesitzer Luisa an. »Was hatte denn Theo am Zaun verloren?«
    »Ach«, sagte Luisa leichthin, um ihren Reitlehrer möglichst wenig aufzuregen. »Der war sowieso gerade auf der Weide. Wegen Fuchsi.«
    »So, wegen Fuchsi«, wiederholte Herr Jensen. Seine Nackenhaare sträubten sich. Fuchsi, so hieß sein großer Westfalen-Wallach.
    »Darf man fragen, warum?«
    »Ach, Herr Jensen.«
    Luisa nestelte an einer Haarsträhne. Weshalb musste sie hier eigentlich Rede und Antwort stehen? Die anderen, die hatten es gut, die blieben im Stall und schickten sie los.
    »Das ist einfach dumm gelaufen«, versuchte Luisa zu erklären. »Wir hatten Fuchsi auf der Weide die Fliegendecke übergelegt. Die mit den großen Maschen, Sie wissen schon. Als er sich kratzen wollte, ist er wohl mit dem Huf irgendwie darin hängen geblieben.«
    ». . . und jetzt lahmt er und hat eine Bänderzerrung«, ergänzte Herr Jensen. »Und die Decke liegt im Mülleimer, weil sie total zerfetzt ist.«
    »Genau«, bestätigte Luisa kleinlaut. »Woher wissen Sie das?«
    Herr Jensen richtete sich mit Hilfe seines blauen Dreiecks höher auf. »Weil man verdammt noch mal kein Pferd mit einer Fliegendecke aus den Augen lässt«, wetterte er. »Und weil ich den Job schon ein paar Tage länger mache als ihr.«
    Herr Kütük drehte sich zum Fenster um. »Schäffe, nicht brüllen«, sagte er. »Blutdruck.«
    Kai Jensen winkte ab. »Wir sind noch nicht fertig«, sagte er zu Luisa. »Du schuldest mir noch eine Erklärung, warum der Zaun kaputt ist.«
    Luisa wandt sich wie ein Aal. Nächstes Mal musste ein anderer im Krankenhaus Bericht erstatten, das schwor sie sich.
    »Frau Löwe hat kein Wort gesagt«, begann sie jetzt schnell. »Nicht mal geschimpft, nichts. Echt

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