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Reizende Gäste: Roman (German Edition)

Reizende Gäste: Roman (German Edition)

Titel: Reizende Gäste: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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meine Gold Card. Und zwar schleunigst.«
    »Laß mich einmal dort anrufen«, sagte Richard.
    »Ich sage dir doch«, versetzte Fleur, »die sind unverbesserlich.«
    Sie trommelte weiter auf der Armlehne herum. Dann sah sie unvermittelt auf.
    »Richard, du hast doch eine Gold Card, oder? Könntest du sie nicht rasch auch auf mich übertragen? In den nächsten Tagen? Dann könnte ich nach Guilford rüberdüsen und Zara etwas wirklich Schönes kaufen – und bis dahin könnten vielleicht auch schon meine Ersatzkarten fertig sein. Wenn ich Glück habe.« Sie blickte ihn mit ernster Miene an. »Ich weiß, das ist viel verlangt …«
    »Nun«, meinte Richard, »das ist es nicht. Es ist mir doch ein Vergnügen, dir zu helfen. Aber ich halte es für unnötig, deswegen gleich so einen Aufwand zu betreiben und eine weitere Gold Card anzufordern. Ich kann dir doch einfach etwas Geld leihen!«
    »Bargeld?« Fleur erschauderte. »Beim Einkaufen trage ich nie Geld bei mir. Niemals! Da hätte ich das Gefühl, einen Überfall förmlich herauszufordern.«
    »Na, soll ich dich dann vielleicht beim Einkaufen von Zaras Geschenken begleiten? Mir würde das Spaß machen. Weißt du«, Richards Gesicht wurde weich, »mir ist Zara sehr ans Herz gewachsen. Auch wenn ich mir wünschen würde, daß sie mehr ißt.«
    »Was?« Vorübergehend abgelenkt, starrte Fleur ihn an.
    »Diese ganzen Salate und immer nur Mineralwasser! Jedesmal, wenn ich ihr dabei zusehe, wie sie wie ein Vögelchen an ihrem Essen herumpickt, überkommt mich das überwältigende Bedürfnis, ihr eine gehörige Portion Spiegeleier mit Speck zu braten und sie zu zwingen, alles aufzuessen!« Richard zuckte mit den Achseln. »Natürlich hast du bestimmt recht damit, ihren Eßgewohnheiten nicht zuviel Beachtung zu schenken. Und sicher besteht da auch kein wirkliches Problem. Aber sie ist so schrecklich dünn.« Er lächelte. »Wie ich Zara so kenne, würde sie nicht sehr freundlich reagieren, wenn man ihr sagen würde, was sie essen soll!«
    »Da hast du wohl recht.«
    »Aber einen Geburtstagskuchen bekommt sie auf jeden Fall!« Richards Augen begannen zu leuchten. »Wir veranstalten eine Party für sie. Vielleicht eine Überraschungsparty!«
    »Wann kannst du mir die Gold Card beschaffen? Bis Samstag?«
    »Fleur, ich bin mir mit dieser Gold Card-Sache nicht so sicher.«
    »Oh.« Fleur blickte ihn mit großen Augen an. »Warum denn nicht?«
    »Das ist einfach etwas …, was ich noch nie getan habe. Jemand anderen mit auf meine Karte zu nehmen. Mir erscheint es nicht notwendig.«
    »Oh. Ich verstehe.« Fleur überlegte kurz. »Hattest du denn mit Emily auch keine gemeinsame Karte?«
    »Nein, sie hatte ihre eigene. Wir haben Geldangelegenheiten immer auseinandergehalten. Das erschien uns vernünftig.«
    »Auseinandergehalten?« Fleur blickte Richard mit einer, wie sie hoffte, Miene der Verwunderung an, ohne daß die Verärgerung durchschien, die mehr und mehr in ihr hochstieg. Wie konnte er es wagen, davor zurückzuschrecken, sie mit auf seine Gold Card zu nehmen? dachte sie aufgebracht. Was geschah da mit ihr? Kam ihr die Macht über die Männerwelt abhanden? »Aber das ist doch nicht normal!« sagte sie laut. »Ihr wart verheiratet! Wolltet ihr denn nicht … alles miteinander teilen?« Richard rieb sich an der Nase.
    »Ich schon, zunächst. Mir gefiel der Gedanke eines gemeinsamen Bankkontos. Sie hielt lieber alles fein säuberlich getrennt. Folglich hatte sie ihr eigenes Bankkonto und ihre eigenen Kreditkarten und …« Er verstummte und lächelte verlegen. »Ich weiß gar nicht, wie wir eigentlich auf dieses Thema gekommen sind. Dabei ist es ausgesprochen langweilig.«
    »Zaras Geburtstag«, erinnerte ihn Fleur.
    »Ach ja. Keine Bange, wir richten Zara einen wunderschönen Geburtstag aus!«
    »Und du hältst es nicht für sinnvoller, meinen Namen mit auf deine Karte zu setzen? Nur zum Shoppen?«
    »Eigentlich nicht«, meinte Richard. »Aber wenn du möchtest, können wir eine beantragen, die auf deinen eigenen Namen läuft.«
    »Okay«, erwiderte Fleur leichthin. Ihr Kiefer spannte sich unmerklich an, und sie blickte auf ihre Fingernägel. Richard wandte sich den Sportseiten der Times zu. Einige Minuten herrschte Stille. Dann sagte Fleur unvermittelt, ohne ihn anzuschauen: »Unter Umständen werde ich demnächst auf eine Beerdigung gehen müssen.«
    »O je!« Richard betrachtete sie erschreckt.
    »Ein Freund in London hat um einen Rückruf gebeten. Wir hatten schon eine Weile

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