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Reizende Gäste: Roman (German Edition)

Reizende Gäste: Roman (German Edition)

Titel: Reizende Gäste: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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sich am Ohrläppchen. »Aber bei Fleur, da weiß man nie.«
    Fleur saß an der Bar des Clubhauses, beobachtete, wie die Cup-Teilnehmer und ihre Frauen ziellos umherwandelten, sich begrüßten, einander über ihre Form aufzogen, die Unterhaltung unterbrachen, um Neuankömmlingen etwas zuzurufen. Hier fühlte sie sich wie zu Hause, dachte sie behaglich, lehnte sich zurück und nippte an ihrem Getränk. Das Ambiente erinnerte sie an ihre Kindheit; an den Club der Auslandsgemeinde in Dubai. Diese kreischenden Surreyfrauen hätten genausogut die Frauen der Auslandsengländer sein können, die in Trauben an der Bar gesessen, gegenseitig ihre Schuhe bewundert und sich mit gesenkten Stimmen über die Chefs ihrer Ehemänner beklagt hatten. Und diese gutgelaunten Typen mit ihren Bieren hätten genausogut die Geschäftsbekanntschaften ihres Vaters sein können: erfolgreich, gebräunt, konkurrenzbesessen. In Dubai waren die Golfplätze sandfarben gewesen, nicht grün, aber das war der einzige Unterschied. Das war die Atmosphäre, in der sie aufgewachsen war; die Atmosphäre, in der sie sich am heimischsten fühlte.
    »Fleur!« Eine Stimme riß sie aus ihren Gedanken, und als sie genauer hinsah, stand schon Philippa vor ihr. Sie trug einen weißen Hosenanzug und starrte Fleur mit einem solch verkniffenen Gesichtsausdruck an, daß der ihr fast angst machte.
    »Philippa!« sagte Fleur gelassen. »Wie schön, dich wiederzusehen. Nimmt Lambert am Club Cup teil?«
    »Ja.« Philippa begann, an ihrer Tasche herumzufummeln, und zog so lange unbeholfen an dem Reißverschluß, bis er klemmte. »Und ich wollte mir dir sprechen.«
    »Gut«, erwiderte Fleur. »Darauf freue ich mich. Aber lasse mich dir erst mal einen Drink holen.«
    »Drink!« wiederholte Philippa düster. »Mein Gott, wenn du wüßtest.« Mit einem tiefen Seufzer ließ sie sich auf einen Stuhl fallen. »Wenn du nur wüßtest!«
    »Ah ja?« meinte Fleur skeptisch. »Also, du wartest hier, und ich bin im Nu wieder da.«
    An der Bar entdeckte sie Lambert, der sich an der Schlange der Anstehenden vorbei nach vorne drängelte.
    »Oh, hallo«, grüßte er sie wenig begeistert.
    »Ich bin hier, um deiner Frau einen Drink zu kaufen«, erklärte Fleur. »Oder hattest du das vielleicht auch gerade vor?« Lambert seufzte.
    »Was mag sie denn?«
    »Keine Ahnung. Ein Glas Weißwein, würde ich meinen. Oder einen Manhattan.«
    »Sie kann einen Wein haben.«
    »Gut.« Fleur warf einen Blick zurück zu Philippa, die in ihrer Handtasche hektisch nach etwas kramte; ihrer roten Nase nach zu urteilen, nach einem Taschentuch. Konnte sich das Mädchen nicht einmal ein anständiges Gesichtspuder leisten? Fleur erschauerte leicht und wandte sich wieder der Bar zu. Plötzlich ging ihr auf, daß sie vermutlich den ganzen Nachmittag nicht mehr von Philippa loskäme, wenn sie an ihren Tisch zurückkehrte.
    »Gut«, sagte sie liebenswürdig. »Ich denke, ich mache mich dann mal auf die Suche nach Richard, um ihm Glück zu wünschen. Philippa sitzt dort drüben am Fenster.«
    Sie wartete, bis Lambert zur Antwort gegrunzt hatte, dann ging sie rasch davon, bahnte sich ihren Weg durch die Menge, den Kopf von Philippa abgewandt, bis sie in sicherer Entfernung von der Bar war.
    Auf der Treppe des Clubhauses entdeckte sie Richard, Antony und Zara.
    »Na, alles bereit?« erkundigte sie sich fröhlich. »Wer von euch ist zuerst dran?«
    »Dad«, sagte Antony. »Und ich komme bald danach.«
    »Wir kommen bald danach«, korrigierte ihn Zara. »Ich bin Antonys Caddy«, unterrichtete sie Richard. »Und sage ihm, welchen Schläger er benutzen soll. Den großen oder den kleinen.«
    »Hört, hört«, frotzelte Antony. »Du weißt ja nicht mal, wie die Schläger genannt werden.«
    »Und ob ich das weiß.«
    Richard fing Fleurs Blick auf und lächelte.
    »Und heute abend gibt es einen schönen Festschmaus«, sagte er.
    »Aber vielleicht gibt es ja gar nichts zu feiern«, wandte Antony ein.
    »Oh, das will ich aber doch hoffen«, entgegnete Richard.
    »Ich auch«, sagte Zara und sah Antony an. »Ich möchte doch nicht mit einem Verlierer rumhängen.« Fleur lachte.
    »Recht so, Tochter!«
    »Na gut«, sagte Richard. »Ich mache mich jetzt wohl mal besser fertig.«
    »Wer ist denn das?« unterbrach ihn Antony. »Dieser Mann da. Er winkt uns zu!«
    »Wo?« fragte Fleur.
    »Er ist gerade durch das Tor gekommen. Ich habe keine Ahnung, wer das ist.«
    »Ist es ein Mitglied?« fragte Richard, und alle blickten sich um, von der

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