Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Reizimpuls Todesschläfer

Reizimpuls Todesschläfer

Titel: Reizimpuls Todesschläfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
Vom Netzwerk:
wa­ren längst da­zu über­ge­gan­gen, un­se­re in der At­lan­ti­schen Epo­che ab­lau­fen­den Ein­sät­ze nach Real­zeit­wer­ten zu be­rech­nen. Mit der tat­säch­li­chen Zeit, die oh­ne­hin nur ein Fik­tiv­be­griff sein konn­te, kam nie­mand zu­recht. Das wuß­ten al­lei­ne die großen Re­chen­ge­hir­ne, die uns aber nicht stän­dig zur Ver­fü­gung stan­den.
    Nar­pha über­flog das at­lan­ti­sche Zen­tral­ge­bir­ge in der vor­ge­schrie­be­nen Hö­he von fünf­tau­send Me­ter. Die mäch­ti­ge Ge­birgs­ket­te wür­de in un­se­rer Epo­che den At­lan­ti­schen Rücken bil­den. Zur Zeit be­gann da­hin­ter die wei­te Tiefebe­ne, in der auch Pa­tra­nas lag.
    Je wei­ter wir nach Wes­ten vor­dran­gen, um so ge­wal­ti­ger wur­den die über­all er­kenn­ba­ren Ener­gie­schir­me der mar­sia­ni­schen Bo­den­ver­tei­di­gung. Im­mer wie­der jag­ten son­nen­hel­le Sal­ven aus schwe­ren Ther­mo­puls­ka­no­nen in den Welt­raum hin­auf.
    Die Strah­lungs­bah­nen ris­sen die At­mo­sphä­re auf, brach­ten sie zum Auf­glü­hen und zur hef­ti­gen Ex­pan­si­on. Da­durch ent­stan­den lo­kal be­grenz­te Wir­bel­stür­me und Druck­wel­len, die je­des nor­ma le Flug­zeug wie ein wel­kes Blatt vom Him­mel ge­fegt hät­ten. Wir wur­den durch un­se­re gu­ten Ab­wehr­schir­me ge­schützt. Den­noch schi­en Nar­pha be­sorgt zu sein.
    Wenn die Luft­mas­sen in die durch die fast licht­schnel­len Schuß­bah­nen er­zeug­ten Va­ku­um­röh­ren zu­rück­heul­ten, kam es zu ge­fähr­li­chen Im­plo­si­ons­ef­fek­ten, de­nen nur ein Spit­zen­er­zeug­nis der Mars­tech­nik wi­der­ste­hen konn­te.
    In­fol­ge der Er­eig­nis­se wur­de Nar­pha ge­zwun­gen, häu­fig den Kurs zu wech­seln, sonst wä­re er un­wei­ger­lich in einen plötz­lich ent­ste­hen­den Ener­gie­schirm hin­ein­ge­rast oder von peit­schen­den Waf­fen­strah­len in Ato­me auf­ge­löst wor­den.
    Der Him­mel über At­lan­tis war zu die­ser Zeit der ge­fähr­lichs­te Auf­ent­halts­ort auf der Er­de. Hier und da zuck­ten wol­ken­ver­han­ge­ne Glut­säu­len aus dem Erd­reich her­vor. Das wa­ren die Zeu­gen ei­nes er­neu­ten Schiffs­ab­stur­zes. Al­le Kör­per, die nicht im lee­ren Raum auf­ge­löst oder durch den Luftrei­bungs­wi­der­stand un­se­rer Luft­hül­le ver­glüht wur­den, neig­ten beim Auf­schlag zu nu­klea­ren Re­ak­tio­nen von mehr oder we­ni­ger hef­ti­ger Aus­deh­nung.
    Wir wuß­ten in­fol­ge un­se­rer ge­schicht­li­chen Kennt­nis­se, daß der Erd­teil At­lan­tis durch den Ab­sturz ei­nes Groß­kampf­schif­fes un­ter­ge­hen wür­de. Der Klein­kon­ti­nent wür­de na­he dem Zen­tral­ge­bir­ge bis hin­ab zu den tiefs­ten Mag­ma­schich­ten auf­ge­spal­ten und an­schlie­ßend in zwei Tei­le ge­ris­sen wer­den.
    Män­ner wie He­dsche­nin und Nar­pha wa­ren von uns in­for­miert wor­den. An­fäng­lich hat­ten sie es nicht glau­ben wol­len, aber die von uns ge­lie­fer­ten Be­wei­se wa­ren so er­drückend, daß man sich schließ­lich zur Hil­fe­leis­tung ent­schlos­sen hat­te.
    Al­le un­se­re Vor­aus­sa­gen wa­ren se­kunden­genau ein­ge­trof­fen. Nur da­durch war He­dsche­nin vom Wahr­heits­ge­halt un­se­rer Missi­on und von der Exis­tenz ei­ner neu­en Mensch­heit über­zeugt wor­den. Wä­re uns die Be­weis­füh­rung nicht ge­lun­gen, hät­te er uns nie un­ter­stützt. In sei­nem tiefs­ten In­nern fühl­te er sich im­mer noch als Ver­rä­ter an sei­nem at­lan­ti­schen Volk und an sei­nen mar­sia­ni­schen Lehr­meis­tern.
    Weit vor­aus wur­den die gi­gan­ti­schen Ener­gieglo­cken des größ­ten Raum­ha­fens auf Ter­ra sicht­bar. Sie rag­ten teils vier­zig Ki­lo­me­ter hoch in den Him­mel und über­spann­ten un­vor­stell­bar große Ge­län­de­flä­chen.
    Hier war die Bo­den­ab­wehr des Mars am mäch­tigs­ten. Hier wa­ren auch die meis­ten Raum­schif­fe mit Mars­flücht­lin­gen ge­lan­det; das heißt: plan­los nie­der­ge­gan­gen.
    Ka­ta­stro­pha­le Un­fäl­le wa­ren an der Ta­ges­ord­nung ge­we­sen. Wie man hör­te, wa­ren im­mer noch Groß­trans­por­ter mit über­le­ben­den Mar­sia­nern un­ter­wegs, um ir­gend­wo auf der Er­de

Weitere Kostenlose Bücher