Remember
in wenigen Jahren noch erreichen könnten, wenn wir die entsprechenden Mittel zur Verfügung hätten. Gleichzeitig präsentierten wir ein Geschäftsmodell, das ihre Investitionen auf unkomplizierte Weise vervielfachen würde. Und wir hatten Erfolg damit. Mit dem Geld haben wir die Forschung und natürlich die Entwicklung von REMEMBER finanziert. Als wir so weit waren, sind wir an die Öffentlichkeit gegangen. Wir haben Werbezeit verkauft und schließlich unsere Webseite mit dem Livestream ins Netz gestellt. – Und ob Sie es glauben oder nicht, diese simple Geschäftsidee war ziemlich erfolgreich.«
FINNAGAN: »Wenn ich das kurz ergänzen darf? Unseren Quellen nach wurde schon im Vorfeld Werbezeit versteigert. Bereits da sollen gigantische Summen geflossen sein. Aber als die Sache lief und jedem klar wurde, womit wir es zu tun haben, schossen die Preise für Werbeminuten ins Unermessliche. Und die Unternehmen waren bereit zu zahlen. Was nicht verwundert bei einer durchschnittlichen Einschaltquote von mehreren Milliarden Zuschauern weltweit. Sie und Nathan zählen mittlerweile zu den reichsten Männern Englands. Es heißt, Sie hätten bereits mehrere hundert Millionen Pfund verdient. Es ist inzwischen sogar von einer Milliarde die Rede. Was werden Sie mit dem vielen Geld anstellen, das Sie verdient haben? «
HILL: »Eine Milliarde? Da wissen Sie aber mehr als ich. – Laura, Sie dürfen nicht vergessen, dass es uns in erster Linie um die Weiterführung der Hirnforschung geht. Die verschlingt wirklich eine Menge. Und natürlich wollen auch unsere Investoren ihren Anteil. Sollte am Ende aber doch noch ein bisschen Kleingeld übrig bleiben, so haben Nathan und ich uns entschlossen, ein oder zwei kleinere Länder zu kaufen. Etwas Hübsches mit Seeblick, vielleicht. Frankreich soll sehr schön sein, hab ich mir sagen lassen.«
FINNAGAN: »Sie verdanken Ihren finanziellen Erfolg nicht zuletzt dem unglaublichen Zuschauerinteresse. Milliarden Menschen vor den Bildschirmen und auf öffentlichen Plätzen mit riesigen Videoleinwänden haben REMEMBER verfolgt. Ist das, was wir gesehen haben, die Zukunft des Fernsehens? Die Zukunft des Reality-TVs?«
HILL: »Das Fernsehen hat mit dieser Sache nichts zu tun. Und bitte vergleichen Sie REMEMBER nicht mit den sogenannten Reality-TV-Shows. Das wäre eine Beleidigung. Es handelt sich hier nicht um die Produktion irgendeines TV-Senders. Obwohl ich weiß, dass jeder Medienmogul dieser Welt sich wünscht, er hätte die Rechte daran. Ich denke, wir alle wissen, was passieren würde, wenn solche Leute derartige Möglichkeiten zur Verfügung hätten. Hoffen wir also, dass es niemals so weit kommt.«
FINNAGAN: »Wie ich hörte, wird Hillhouse seine Forschungen im Bereich der degenerativen Hirnerkrankungen fortsetzen. Und Sie kündigten auf der Pressekonferenz an, dass neue Forschungszweige und neue Disziplinen dazukommen werden. All das kostet natürlich viel Geld. – Und Sie denken ernsthaft über eine Zerstörung Ihrer Gelddruckmaschine nach? Immerhin könnten Sie mit der weiteren Nutzung Ihrer Technologie die Zukunft von Hillhouse für die nächsten hundert Jahre sichern.«
HILL: »Verlockend, nicht wahr? Und ich wäre nicht sehr glaubwürdig, wenn ich behauptete, es wäre anders. Aber haben Sie Verständnis dafür, dass ich zu diesem Zeitpunkt noch nichts Konkretes sagen kann.«
FINNAGAN: »Verstehe… nun, dann möchte ich noch einmal auf den Zeitraum zurückkommen, den Sie für das Spiel gewählt haben. Einige Verschwörungstheoretiker sehen dies als eine offene Anspielung auf das weit verbreitete Gerücht, dass auch die erste Mondlandung bereits eine Fälschung gewesen sei.«
HILL: »Nein. Das war keineswegs unsere Absicht. Unserem Team ging es einzig und allein darum, deutlich zu machen, dass unser Fortschritt in der Hirnforschung sehr wohl vergleichbar ist mit dem ersten Schritt eines Menschen auf dem Mond. Für die Interpretationen paranoider Zeitgenossen sind wir nicht verantwortlich. Und zu den spannenden Gerüchten über eine angeblich simulierte Mondlandung kann ich auch nicht viel sagen. Ich möchte aber in diesem Zusammenhang auf die kommende Marsmission verweisen. Hier würde es sich vielleicht lohnen, mal etwas genauer hinzuschauen. Aber bisher hat uns die NASA noch nicht um eine Zusammenarbeit gebeten.«
FINNAGAN: »Nicholas, ich bitte Sie, meine nächste Frage nicht misszuverstehen. Aber wenn wir von Fälschungen und Verschwörungstheorien sprechen, drängt sich
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