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Remember

Remember

Titel: Remember Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Jungbluth
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Michael alles klar.
    Natürlich! George musste der Grund sein, warum Dr. Parkers Tür zuerst abgeschlossen gewesen war und später nicht mehr. Das verdammte Schwein war die ganze Zeit hier gewesen. Vielleicht hatte er sogar hinter der Tür gehockt, als sie hier ankamen. Und wahrscheinlich hatte er das Foto dagelassen, weil er gehofft hatte, dass sie sich gegenseitig zerfleischten, wenn sie herausgefunden hätten, dass nur einer von ihnen gerettet werden konnte.
    »Warum seid ihr dann noch hier? Warum seid ihr nicht einfach verschwunden? Seid ihr zu stur oder einfach nur zu dämlich, euren eigenen Arsch zu retten?«
    »Du warst die ganze Zeit hier, stimmt’s? In der Anstalt. Und du hast uns beobachtet. – Gott, was bist du nur für ein Mensch?« Annabels Stimme hatte etwas von ihrer Kraft verloren. Und Michael spürte, wie sie erneut mit den Tränen kämpfte.
    Georges Miene verfinsterte sich. »Das Spiel zwischen Gut und Böse wird nicht im Himmel ausgetragen und auch nicht in der Hölle. Es findet in dir selbst statt. Und wenn du ganz leise bist und in dich hineinhorchst, dann kannst du das Klirren der Schwerter auf dem Feld deiner Angst hören. Aber ich will nicht mehr kämpfen, ich will keine Schmerzen mehr spüren. Deshalb habe ich mich für eine Seite entschieden. – Für welche Seite hast du dich entschieden, Michael?«
    Georges Worte jagten Michael einen Schauer über den Rücken.
    »George, was ist nur mit dir los? Ich glaube, du hast wirklich den Verstand verloren.«
    »Ach, Michael. Was weißt du schon? – Aber wo wir gerade so nett miteinander plaudern… erzähl deiner kleinen Freundin doch mal von der neuen Botschaft.«
    Michael durchfuhr es eiskalt. »Halt endlich dein Maul, George, oder ich stopf es dir!«, zischte er.
    George hob eine Augenbraue. »Sag bloß, deine Freundin weiß nichts von der Nachricht und dem Foto! Also wirklich, Michael. Wo ihr doch sonst keine Geheimnisse voreinander habt.«
    »George, ich schwöre dir, ich werde…«
    »Was für eine Nachricht? Michael, wovon redet er?« Annabel griff nach Michaels Arm. Er entzog sich ihr.
    »Hör nicht auf ihn, Anna! Er versucht nur, uns auseinanderzubringen.«
    Annabel wandte sich an George. »Was für eine Botschaft? Was für ein Foto?«
    George schwieg und grinste hämisch.
    »Anna, ich…« Michael wusste nicht weiter.
    Annabel sah ihn an, dann packte sie ihn und zerrte ihn vor die Tür. Ihre Stimme zitterte. »Was hat George damit gemeint?«
    »Bitte, Anna. Zwing mich nicht dazu.«
    »Georges Lügen hätten mich fast in die Hölle geschickt, Michael. Du darfst jetzt nicht auch noch damit anfangen.«
    »Anna, bitte nicht!«
    »Halt die Klappe!«, schrie Annabel plötzlich. »Ich will von dir nur eins wissen: Was hat George gemeint? Was hast du gefunden?«
    Michael schaute sie traurig an. Dann holte er langsam das Foto aus seiner Hosentasche und reichte es ihr. Doch als sie danach griff, hielt er es für einen Moment fest. »Ich hab es für dich getan, Anna.«
    Annabel erwiderte nichts und riss ihm das Bild aus der Hand. Michael beobachtete mit hängenden Schultern, wie sie sich ein paar Schritte von ihm entfernte und sich das Foto genauer ansah. Es dauerte keine Minute, bis sich Verblüffung und schließlich Entsetzen auf ihrem Gesicht spiegelte, als sie den Kern der Botschaft auf der Rückseite verstand.
    »Was hattest du vor, Michael? Es für dich behalten und uns einfach ins Verderben rennen zu lassen, Eric und mich?«
    »Es ist anders, als du denkst, Anna.«
    »Was bedeuten die Zahlen und der Rest der Botschaft?«
    »Datum, Uhrzeit und Ort«, sagte er und machte einen Schritt auf sie zu. Doch Annabel hob warnend die Hand. »Auch diese Zahlen haben sich nach dem Zeitsprung geändert. Genau wie auf dem Papier aus dem Steinmond. Es wird heute am frühen Abend geschehen.«
    »Wieso hast du es mir nicht gesagt? Ich hab dir vertraut. Ich hab…«
    »Was hätte ich dir sagen sollen, Anna? Dass nur einer von uns es schafft? Dass wir am besten Strohhalme ziehen, um zu entscheiden, wer von uns gerettet wird?« Michael versuchte, ruhig zu bleiben.
    »Und stattdessen hast du ganz alleine die Entscheidung getroffen?« Sie funkelte ihn an. »Was hattest du vor?«
    Michael krümmte sich innerlich und schaute zu Boden.
    »Antworte mir, Michael! Was hattest du vor?«
    »Ich wollte dich retten!«, schrie er und es tat ihm weh zu sehen, wie Annabel unter seinen Worten zusammenzuckte. Aber jetzt konnte er es nicht länger zurückhalten.
    »Weißt du

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