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Remember

Remember

Titel: Remember Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Jungbluth
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hier, schau dir den an.« Sie zog ihr Kleid hoch und entblößte eine weitere Stelle an ihrem linken Knie. »Der ist von gestern«, sagte sie und lachte. »Da hatte ich allerdings auch einen im Tee.«
    »Verstehe. Deshalb konntest du in diesem fiesen Nebel durch den Park rennen.«
    »Stimmt. Obwohl ich glaube, dass mir so was im realen Leben nicht gelungen wäre. – Aber woher weißt du das mit dem Park?«
    »Ich hab’s mir angeschaut. Hast du auch schon? – Ach, Süße, tut mir leid. Das war dämlich von mir.«
    »Gar nicht. Ich find’s schön, wenn jemand vergisst, dass ich blind bin. Ich hab mal mit einer Freundin etwas zusammen gekocht. Sie hat mir ein rohes Ei zugeworfen, weil sie nicht mehr daran gedacht hatte. Ich fand’s toll! Wir haben uns fast totgelacht. War allerdings ein bisschen eklig.« Sie drehte sich um. »Übrigens hat mir Nathan angeboten, dass ich jederzeit ins Institut kommen könne, um mir innerhalb einer anderen Simulation die Aufzeichnungen des Spiels anzuschauen. Clever, nicht?«
    »Nathan ist eben ein Genie. – Du wolltest echt Malerin werden?« Oliver bewunderte ihre Bilder an den Wänden. Sie waren wie Gillian. Fröhlich, bunt und voller Sonnenschein. »Ich finde deine Bilder wunderschön, Rotlöckchen!«
    »Ja? Ich würde dir gerne eins schenken. Such dir eins aus! Aus irgendeinem Grund schaue ich mir die Bilder in letzter Zeit nur noch selten an.«
    Oh, Mann. »Bleib mal kurz stehen, Süße«, sagte Oliver und ging auf sie zu.
    »Was ist? Triffst wohl keine beweglichen Ziele, was? Du hast sowieso keine Sockenmunition mehr. Ich habe mitgezählt.«
    »Halt mal für ein paar Sekunden dein süßes Plappermaul.«
    »Tut mir leid. Ich bin nur so nervös, wegen der Verabredung. Er will mit mir essen gehen und ich…«
    Oliver berührte sanft ihre Schultern und brachte sie zum Schweigen. »Schwul oder nicht, ich werd dich jetzt küssen.«
    »Okay«, sagte Gillian und signalisierte Knutschbereitschaft.
    Oliver gab ihr einen zarten Kuss auf die Lippen.
    »Und? Wie ist es, eine Frau zu küssen?«
    »Um ehrlich zu sein, ich hab dabei an Robert Pattinson gedacht. Machte die Sache erträglich.«
    »Pattinson? Im Ernst? Ich auch!«
    »Glaubst du, dass er sich verspätet?« Gillian nahm einen Hut von ihrem Hutständer und setzte ihn auf.
    »Wer?«
    »Na, Paul, Mensch!«
    »Ach, Paul. Den hatte ich schon ganz vergessen. Und du triffst dich heute mit ihm?«
    »Grrr! Hör auf, mich zu ärgern, und sag mir lieber, ob ich gut aussehe!«
    Gillian drehte sich um die eigene Achse. Es hatte geschlagene zwei Stunden gedauert, bis sie sich mit Oliver auf ein passendes Outfit geeinigt hatte. Jetzt trug sie ein knielanges grünes Kleid, dessen Oberteil mit Samt in einem etwas dunkleren Ton abgesetzt war, und dazu rotbraune, wadenhohe Stiefel. Ihr rotes Haar fiel offen bis auf die Schultern und der luftige weiße Hut mit seiner breiten Krempe bildete den perfekten Abschluss.
    »Ich schwör dir, Gilly. Wenn du ein Kerl wärst, ich würde dich auf der Stelle flachlegen.«
    Sie lachte und drehte sich zu ihm um. »Übrigens, hast du Lust, mit Paul und mir das Wochenende zu verbringen? Wir wollen irgendwo raus aufs Land fahren und uns ein Haus mieten.«
    »Wollt ihr nicht lieber alleine sein? Vielleicht hat Paul was dagegen.«
    »Es war sein Vorschlag. Und ich will auch, dass du mitkommst.« Gillian knuffte ihn in die Seite. »Ich glaube, Paul hat Angst, mit mir alleine zu sein.«
    »Ach, Unsinn, Rotlöckchen. Paul kann sich nur nicht für einen von uns entscheiden.«
    Gillian lachte. Im selben Moment klingelte es an der Haustür und Gillian spürte, wie ihr Herz plötzlich schneller zu schlagen begann.
    Sie hörte, wie Oliver zum Fenster hinüberging. Er sah hinunter auf die Straße. »Das muss dein Prinz auf seinem weißen Pferd sein. – Uuuh, hallo! Ich sehe was viel Besseres als ein weißes Pferd! Es ist ein schwarzes Beetle-Cabrio.«
    Paul wartete, bis Gillian ihre langen Beine in den Wagen gezogen hatte, und schloss dann vorsichtig die Tür. Sie winkten Oliver noch einmal zu, dann ließ Paul den Wagen an.
    »Wie geht’s dir, Paul?«
    »Im Zug nach Willowsend habe ich mich genauso gefühlt. – Tut mir leid, dass unser erstes Date auf diese Weise beginnt. Aber ohne dich würde ich es nicht schaffen.«
    Gillian tastete nach seiner Hand und drückte sie zärtlich.
    »Hab ich dir schon gesagt, dass du zauberhaft aussiehst?«
    »Ja. Aber das stört mich nicht. Das ist wie mit meiner Lieblingsmusik. Die kann ich

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