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Remes, Ilkka - 2 - Hochzeitsflug

Remes, Ilkka - 2 - Hochzeitsflug

Titel: Remes, Ilkka - 2 - Hochzeitsflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilkka Remes
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Sondernachrichtensendungen die immer gleichen Informationen. Am schlimmsten war die Grafik, die zeigte, welche heftigen Auf-und Abwärtsbewegungen die Maschine bei den letzten Beobachtungen gemacht hatte. Sie war steil aufgestiegen, jäh in den Sturzflug gefallen und hatte dann wieder an Höhe gewonnen.
    Was mochte in Tina in dieser unmenschlichen Achterbahn vorgegangen sein ? Christian wurde von der Stimme eines Reporters aus seinen Gedanken gerissen. Wegen der Aufregung ringsum waren die Worte des Journalisten nur undeutlich zu verstehen: »Der Fall erinnert an das Egypt-Air-Mysterium von 1999, als eine Maschine, die auf dem Weg von New York nach Kairo war, unerklärliche Kapriolen flog, bevor sie in Nantucket, Massachusetts, zerschellte. Damals wurden unterschiedliche Theorien aufgestellt: ein Selbstmordversuch des Piloten, ein Handgemenge im Cockpit, Sabotage oder ein technischer Defekt. Es handelte sich damals ebenfalls um eine Boeing 767, um den gleichen Flugzeugtyp also wie bei der RegusAir-Maschine.
    Inoffiziell hat Egypt Air zugegeben, als möglicher Grund komme der Selbstmord des Piloten in Frage ...«
    Aber die Maschine der Egypt Air war nicht verschwunden.
    »Mama?«, rief ein kleiner Junge, der ein Spielzeugauto in der Hand hielt, unmittelbar neben Christian. Anscheinend hatte der Kleine seine Mutter aus den Augen verloren. »Mama!«, wiederholte er ängstlich.
    Christian ging neben ihm in die Hocke. »Keine Angst, wir werden deine Mama schon finden. Wie heißt du denn?«
    »Daniel.«
    »Du hast aber einen tollen Geländewagen. Ist das ein Mercedes?«
    »Das ist ein Land Rover.«
    »Daniel!«, rief eine besorgt wirkende Frau, die in diesem Moment aus der Menschenschar auftauchte. »Daniel, du sollst doch nicht einfach davonlaufen«, sagte sie erleichtert, nahm den Jungen auf den Arm und gab ihm einen Kuss. »Ach, zum Glück. Ich wollte ihn schon zur Information bringen und Sie ausrufen lassen«, sagte Christian.
    »Vielen Dank. Ich habe nur kurz einen Blick auf die Anzeigetafel geworfen, aber das hat ihm genügt, um zu verschwinden.«
    »Gibt es etwas ... Neues?«, fragte Christian vorsichtig.
    Sie schüttelte den Kopf. »Regus hat versprochen, in zehn Minuten die Passagierliste zu veröffentlichen und die neuesten Informationen mitzuteilen.«
    »Das habe ich auch gehört.«
    Die Frau, die eine kurze Lederjacke und Jeans trug, sprach amerikanisches Englisch. »Mein Mann ist in der verschwundenen Maschine. Er sollte eigentlich schon gestern Abend fliegen, aber es kam etwas Berufliches dazwischen. Auf wen warten Sie?« »Auf meine Frau ... auf meine zukünftige Frau, meine ich. Wir...« Christian musste kurz husten. »Wir wollen morgen heiraten.«
    Die Amerikanerin sah ihn mitfühlend an. »Ich heiße Rebecca. Rebecca Curtis.« Christian ergriff ihre kleine, sehnige Hand. »Christian Brück.«
    Da erschien eine Freundin von Rebecca, die betroffen wirkte und verzweifelt nach den richtigen Worten suchte. Sie umarmten sich lange und Christian zog sich etwas zurück. Schließlich übergab Rebecca ihren Sohn der Freundin, die ihn mit zu sich nach Hause nahm.
    Christian sah zu, wie Daniel mit der anderen Frau im Menschengewimmel verschwand. Rebecca seufzte schwer. Doch dann versuchte sie offensichtlich, sich zusammenzureißen.
    »Da drüben scheinen sich Journalisten zu drängen«, sagte Christian.
    »Gehen wir hin?«, fragte Rebecca entschlossen.
    Christian nickte. »Wo sich Journalisten drängen, gibt es die neuesten Informationen.« Sie gingen zu dem Personaleingang, durch den die Presseleute in den Bereich hinter den Kulissen des Terminals strömten.
    »Ihren Presseausweis«, sagte ein Flughafenangestellter streng.
    »Mein Mann ist in der verschwundenen Maschine, und Regus Air rückt keine Informationen heraus«, erwiderte Rebecca mit ebenso strengem Ton. »Ich habe das Recht, zu erfahren...«
    »Das hier ist nur für die Presse. Hinterbliebene haben ...«
    »Hinterbliebene?« In Christians Brust krampfte sich etwas zusammen. »Ist denn ...« »Verzeihung, ich habe mich missverständlich ausgedrückt. Bitte warten Sie die offizielle Informationsveranstaltung ab, sie wird in Kürze bekannt gegeben.« Männer und Frauen mit Presseausweisen drängten sich an ihnen vorbei. »Hat er wirklich >Hinterbliebene< gesagt?«, fragte Rebecca.
    »Das ist ihm vielleicht nur so herausgerutscht.«
    »So etwas rutscht einem nicht heraus.«
    »Warten wir erst mal ab«, sagte Christian und versuchte damit nicht nur die Frau zu

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