Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Remes; Ilkka - 5 - Höllensturz

Remes; Ilkka - 5 - Höllensturz

Titel: Remes; Ilkka - 5 - Höllensturz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilkka Remes
Vom Netzwerk:
Gesicht von Launo Armas Kohonen.
    Jedes vierte Fahrzeug in Amman schien ein Taxi zu sein. Karri saß in einem davon, auf dem Weg zum Büro von RiskManagement . Vor dem offenen Seitenfenster tobte das Verkehrschaos. Der Taxifahrer fuhr zügig und unter fleißigem Gebrauch der Hupe.
    Nach Tomis Anruf hatte Karri versucht, Johanna Vahtera zu erreichen, aber sie hatte sich nicht gemeldet. Jetzt klingelte sein Handy, und auf dem Display stand VAHTERA.
    Ihre Stimme klang resolut und präzise. »Hat Ihnen Kohonen letzte Woche erzählt, ihm sei ein Gewehr gestohlen worden?«
    »Ja.« Was Karri hingegen nicht erwähnte, war, dass Tomi zu Launo gesagt hatte, er solle darüber schweigen. Karri war derselben Meinung gewesen. Denn mit der Waffe war ohne Erlaubnis ein Elch geschossen worden.
    »Stimmt es wirklich, dass Launo der Mörder ist?«, fragte Karri.
    »Was wissen Sie denn davon?«, fragte Vahtera barsch.
    »Stenlund hat mich angerufen. Ich habe dann gleich versucht Sie zu erreichen. Ich muss wissen, ob der Mörder gefasst ist oder nicht.«
    »Ich kann Ihnen aus ermittlungstaktischen Gründen nichts sagen, ich muss jetzt aufhören …«
    »Warten Sie!«, rief Karri verzweifelt. »Ich muss wissen, ob Kohonen der Täter ist. Das hat unmittelbare Auswirkungen darauf, wie ich mich den Israelis gegenüber verhalte. Es geht um Saaras Leben!«
    Vahtera schwieg eine Weile, dann sagte sie mit leiser, monotoner Stimme: »Kohonen ist festgenommen worden, und ich habe vor, einen Haftbefehl gegen ihn zu beantragen. In seinem Schuppen haben wir das Gewehr gefunden, das er sich von Stenlund geliehen hat. Es trägt seine Fingerabdrücke. Im Labor werden Probeschüsse gemacht, dann sieht man, ob es sich um die Mordwaffe handelt. Im Wald hinter Kohonens Grundstück haben wir Schuhe gefunden, deren Sohlenprofil den Spuren am Tatort entsprechen. Reicht das?«
    »Das reicht. Danke«, sagte Karri und beendete das Gespräch. Der Taxifahrer wich mit einer abrupten Lenkbewegung einem Lieferwagen aus, der aus einer Seitenstraße kam.
    Launo war der Mörder, nicht die Israelis. Kaplan hatte die Wahrheit gesagt.
    Das änderte die Lage für Karri grundlegend. Stimmte es also, dass die Israelis Saara wegen ihres Fundes tatsächlich in Sicherheit bringen wollten?
    Karri lächelte. Jetzt würde ihm die effektivste Eingreiftruppe der Welt zu Hilfe kommen.
    Die Karte war auf einem kleinen, runden Kupfertisch mit symmetrischen Verzierungen ausgebreitet. Im Hinterzimmer von RiskManagement in Bagdad herrschte eine angespannte, erwartungsvolle Atmosphäre.
    Churchill saß in einem Sessel, über dem ein mit Gold besticktes Tuch lag, und hielt den Telefonhörer ans Ohr. Uday hielt, was er versprach. Er hatte seine Beziehungen spielen lassen und Kontakt zu jemandem bekommen, der wiederum mit den Entführern in Verbindung stand.
    Churchill telefonierte noch eine Weile mit Uday, dann legte er auf. Er erhob sich aus dem Sessel und beugte sich über die Karte. Baron hatte mit Kugelschreiber schon ein Kreuz bei Al-Ghirbati im Westen des Irak, unmittelbar an der jordanischen Grenze, gemacht.
    »500 000 Dollar«, sagte Churchill leise. »Für alle drei.«
    »Ist Keith am Leben?«
    »Sie behaupten, es gehe allen gut. Ich habe einen Fragetest vorgeschlagen, aber dazu sind sie nicht bereit.«
    Barons Miene wurde noch ernster. »Dann ist mindestens einer tot. Wahrscheinlich Keith.«
    »Wir haben keine Zeit für Spekulationen. Besorg Tickets für die Maschine nach Amman.«
    Die Straßenverbindung von Bagdad zur jordanischen Grenze war erstens zu langsam und zweitens wegen Heckenschützen zu gefährlich, weshalb sie mit der alten Fokker der Royal Jordanian nach Amman fliegen und von dort nach Al-Ghirbati weiter mussten. Churchill nahm sein abgewetztes Boardcase und gab Baron ein anderes. »Pack hier ein, was du brauchst. In deine Bude schaffst du es nicht mehr.« Churchill legte in seine Tasche zuunterst eine blaue Kevlar-Weste . Waffen konnte er in der Maschine allerdings nicht transportieren.
    »Ruf Harry in Amman an«, sagte er. »Wir brauchen Waffen.«
    Die Männer packten ihre Koffer. Während Baron mit Harry Waters in Amman telefonierte, öffnete Churchill das Gefrierfach des Kühlschranks und zog eine Drei-Liter-Eiscreme-Packung heraus. Aus der Geldkassette darin entnahm Churchill zweihundert Dollar und verstaute sie in seiner Gürteltasche.
    Beide Männer gingen durch die ehemalige Basargasse zu dem Auto, das im Innenhof geparkt war. Churchill überlegte, was es

Weitere Kostenlose Bücher