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Remes, Ilkka - 6 - Die Geiseln

Remes, Ilkka - 6 - Die Geiseln

Titel: Remes, Ilkka - 6 - Die Geiseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Geiseln
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Fracht ansehen. Auf Zeit spielen.«
    »Wir brauchen dafür Unterstützung, ich rufe ...«
    »Nein.« Timo legte Navarro die Hand auf die Schulter und fügte mit leiser, eindringlicher Stimme hinzu: »Ich sehe mir das Ganze zuerst selbst an. Sobald ich Hilfe brauche, werde ich darum bitten. Lass uns zu deinem Wagen gehen.«
    Timo ging in Richtung Ausgang, und Navarro eilte ihm nach kurzem Zögern hinterher.
    Als er auf dem Beifahrersitz von Navarros altem Mercedes mit Verdeck saß, zog Timo ein DIN-A4-Blatt aus der Tasche, faltete es mit einer raschen Handbewegung auseinander und hielt es gegen das Edelholz-Armaturenbrett. »Das Frachtzentrum von SSG ist dort, über die Zufahrt Myransvägen kommt man hinein.«
    »Hast du uns angemeldet?«
    »Das ist nicht nötig. Lass uns einfach hinfahren.«
    Navarro warf ihm einen vorsichtigen Blick zu und startete den Motor. »Der Besuch wird dir kaum etwas bringen, wenn du nichts mit der Firmenleitung vereinbart hast...«
    »Toller Benz. Was ist das für ein Baujahr?«
    Navarro fuhr rückwärts aus der Parkbucht. »Zweiundsiebzig.« »Hat der einen Auspuff aus rostfreiem Stahl, oder was?«
    »Das nicht gerade ... Ich finde, wir sollten zusätzlich Leute herkommen lassen.« Die Lichter der Scheinwerfermasten glitten über Navarros entschlossenes Gesicht.
    »Ich habe doch gesagt, dass ich mir zuerst selbst in der Nullzone von SSG ein Bild von der Fracht machen will.«
    »Da kommt man ohne Genehmigung nicht einfach so rein, man muss zuerst bei der...«
    »Wie viel hat der auf dem Tacho?«
    »Hundertfünfzigtausend.«
    »Unglaublich.«
    »Das war dreißig Jahre lang das Sommerauto des Vorbesitzers. Übrigens ein Manager von SKF in Göteborg.«
    »Was willst du dafür haben?«, fragte Timo und blickte unverwandt auf das näher kommende Tor des Frachtzentrums.
    »Es ist völlig zwecklos, zu versuchen, ohne Genehmigung da hineinzukommen«, sagte Navarro noch einmal. »Es handelt sich um eine Wertfracht. Da sind wir hier neuerdings sehr auf der Hut.« Der Mercedes hielt vor dem Tor des Frachtzentrums an. Eine aufwändige Schlagbaumkonstruktion versperrte den Weg.
    Timo stieg gleichzeitig mit Navarro aus und ging zu dem erleuchteten Pförtnerhäuschen. Hinter dem kugelsicheren Glas saß ein junger, selbstsicher wirkender Mann, dem beide ihre Dienstmarken zeigten.
    »In eurer Nullzone steht eine illegale Lieferung«, sagte Timo und schaute dem Wachmann gebieterisch in die Augen. »Sie enthält einen Sprengsatz, der unverzüglich entschärft werden muss. Das Bombenkommando ist schon auf dem Weg hierher.«
    Der Wachmann starrte Timo an. Für einen Moment sah es so aus, als würde er ihm nicht glauben.
    »Ich werde das meinem Vorgesetzten melden«, sagte er schließlich und griff zum Telefon.
    »Erteilen Sie den Mitarbeitern den Evakuierungsbefehl«, fuhr Timo fort, ohne sich um Navarros verdrehte Augen zu kümmern, und zeigte den Zettel, auf dem er den Code notiert hatte. »Hier ist die Nummer der Fracht. Wie finden wir sie?«
    »Drinnen wird Ihnen Göran helfen.« Der Pförtner drückte auf einen Knopf unter der Tischplatte, um den Schlagbaum zu öffnen. »Ich rufe ihn an, er wartet auf Sie an Eingang B.«
    Timo drehte sich um und eilte zum Wagen.
    »Timo«, schnaubte Navarro, als er ihn eingeholt hatte, »in Schweden regelt man die Dinge nicht so ...«
    Timo machte die Fahrertür auf und setzte sich ans Steuer. Die Schranke war bereits offen.
    »Ich fahre.«
    Navarro wollte protestieren, aber Timo hatte den Wagen bereits angelassen und schlug die Tür zu. Mit Müh und Not schaffte es Navarro auf den Beifahrersitz, bevor Timo mit Vollgas losfuhr.
    »Was war das mit der Bombendrohung jetzt für ein Scheißgeschwätz?«, rief Navarro wütend.
    »Axel«, sagte Timo beinahe sanft. »Wie lange kennen wir uns schon? Zehn Jahre? Zwölf ? Du kannst dich auf mich verlassen ...« »Was für eine Codenummer hast du dem Pförtner gezeigt?« »Die habe ich von den Serben bekommen. Die Bombendrohung ist unser Schlüssel zur Fracht. Wir haben jetzt keine Zeit für Bürokratie.« Timo trat aufs Gas, und der Wagen schoss auf einen von grauen Gebäuden gesäumten Hof.
    »Wir dürfen auf keinen Fall jemanden mit einer Bombendrohung täuschen.« Navarro zog sein Telefon aus der Tasche. »Das ist schwere Kompetenzüberschreitung. Ich muss meinen Vorgesetzten anrufen und eine schriftliche Genehmigung ...«
    »Wir haben keine Zeit, habe ich das nicht deutlich genug gesagt ? Leg das Ding weg!«
    »Warum hast du

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