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Ren Dhark - Sternendschungel Galaxis 08

Ren Dhark - Sternendschungel Galaxis 08

Titel: Ren Dhark - Sternendschungel Galaxis 08 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conrad Shepherd
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anzuregen.
    »Ob wir das so ohne weiteres essen können?« überlegte Dhark unschlüssig.
    Iuüio bemerkte ihr Zögern und interpretierte es richtig.
    »Sie können unbedenklich unsere Speisen und Getränke kosten«, kam ihre Stimme über den Translator. »Wir haben uns erlaubt, Ihre Physiologie auf der Herfahrt zu testen. Alles, was wir essen, ist auch Ihrem Metabolismus zuträglich.«
    »Na dann …« Dhark hob mit unbewegter Miene den Pokal, der aufgrund der hohen Schwerkraft ein erhebliches Gewicht aufwies, und prostete der Gouverneurin zu. Hoffentlich haben sie nicht noch mehr getestet, dachte er und fühlte sich unwohl bei dem Gedanken, daß der Vorgang ohne Zustimmung von ihnen beiden völlig unbemerkt über die Bühne gegangen war. Aber vielleicht sah er auch alles zu pessimistisch. Andererseits hatte er schon manche bösen Überraschungen erleben dürfen. Man mußte – so lange man nicht sicher war – ständig auf der Hut sein. Jetzt bedauerte er es fast, gänzlich ohne Waffen der Einladung gefolgt zu sein.
    Beim Inhalt des Pokals handelte es sich um ein wohlschmeckendes, allerdings nichtalkoholisches Gebräu, worüber Dhark nicht einmal unglücklich war. Alkohol, der von außerirdischen Spezies hergestellt worden war, hatte mitunter merkwürdige Auswirkungen, hatte er sich sagen lassen.
    Sie aßen und tranken in Maßen, während die Bulls aufgrund ihres extrem hohen Energieumsatzes erhebliche Mengen konsumierten und die Bediensteten kaum nachkamen.
    Schließlich konnte Iuüio ihre Neugierde nicht mehr länger zügeln.
    »Wie ich bereits erwähnt habe«, wandte sie sich an ihre Gäste, sah aber vor allem in Richtung Amys, »sind wir sehr begierig, uns mit Fremden auszutauschen.«
    Amys Gesicht zeigte einen Ausdruck nachsichtigen Amüsements, während sie ostentativ schwieg und die Gouverneurin damit zwang, sich auf Ren zu konzentrieren.
    »Ich glaube, ich habe es schon einmal angesprochen: Wir erblickten in Ihrem Erscheinen den ersten Hoffnungsschimmer nach so langer Zeit, nun doch wieder den Anschluß an die Zivilisationen außerhalb dieser begrenzten Domäne zu bekommen«, fuhr sie fort. »Vielleicht können wir Informationen über gemeinsame Interessen austauschen, vielleicht sogar eine Technik finden, mittels der wir dieser Sternenfalle entkommen und wieder in unsere Heimat zurückkehren können. Verraten Sie mir, wo Ihre Welt liegt, von der Sie kommen?«
    »Sie ist ungefähr 6000 Lichtjahre von hier entfernt«, sagte Dhark und widerstand dem Drang, mit einer Geste Richtung Decke zu zeigen. »Ich bin mir allerdings nicht sicher, was die exakte Entfernung und Position anbetrifft und ob Ihre Astronomen unsere Sonne über diese Distanz hinweg überhaupt ausmachen können.« Dhark ließ den Blick einen Moment lang durch den Raum schweifen, ehe er sich wieder Iuüio – die er im Gespräch mit Amy schon längst in Kurzform Iu nannte – zuwandte. »Und von wo kamen Sie? Wie lange liegt das schon zurück?«
    Dhark und Amy erfuhren, daß die Bulls mit einem Schiff vor rund dreihundert Jahren die Intervallblase entdeckt hatten, hinein transitiert und unmittelbar danach von Ringraumern abgefangen worden waren.
    Sie mußten auf dem Planeten landen, den die Terraner »Elefantenfriedhof« (Siehe SG, Drei Jahre 2, Bd. 7 »In der Falle«) getauft hatten, und als ihr Schiff nicht mehr starten konnte, kamen mehrere S-Kreuzer, nahmen die Besatzung auf und brachten sie auf diese Welt. Hier bauten sich die rund eintausend Überlebenden des gestrandeten Schiffes eine neue Zivilisation auf, vermehrten sich und besiedelten den Planeten. Heute hatte das Volk der Bulls eine Population von gut hundert Millionen Individuen.
    »Glauben Sie mir, die erneute Entwicklung von Technologie war für uns extrem schwierig, da auf dieser Welt außer dem überall reichlich vorhandenen Gold andere Metalle nur in verschwindend geringen Mengen zu finden sind.«
    »Wir machten aus der Not eine Tugend«, übernahm Eo, die Schiffskommandantin, die weiteren Erklärungen, nachdem Iu verstummt war, gefangen von der Erinnerung an die Vergangenheit, »und erschufen unsere Technik neu aus Gold. Gold, dem wir anfänglich Eisen beilegierten, um es halbwegs hart genug zu bekommen. Aber erst als es unseren Ingenieuren gelang, in einem aufwendigen und von vielen Rückschlägen begleiteten Verfahren die Molekularstruktur dieses weichen Metalls so zu verändern, daß es die Härte von Stahl erlangte, war es uns möglich, den Bau eines Raumschiffs in Angriff

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