Ren Dhark Sternendschungel Galaxis Band 1: Der goldene Planet
»Hier spricht Terence
Wallis, Oberhaupt des souveränen Staates Eden und derzeit in diplomatischer
Mission bei Ren Dhark an Bord der Point
of .«
Grinsend
flüsterte Riker seinem Freund zu: »Solche salbungsvollen Worte wären mir nie
eingefallen. Das fängt auf jeden Fall gut an.«
»Im
Namen des Staates Eden danke ich den Männern und Frauen an Bord«, fuhr Wallis
ungerührt fort. »Eden wird niemals vergessen, was Sie alle für die Menschheit
getan haben. Ich kann die Haltung Ihrer neuen Regierung nicht nachvollziehen.
Allerdings bin ich in der glücklichen Lage, sie mit meinen bescheidenen Mitteln
korrigieren zu können.«
Jetzt
kommt des Pudels Kern , dachte Ren. Mal hören, welche Überraschung
Terence aus seiner Wundertüte zaubert.
»Seit
Ihrem Ausscheiden aus der Terranischen Flotte hingen Sie in der Luft, aber das
ist vorbei. Ich werde mit Ihrem Kommandanten dafür sorgen, daß Ihre Situation
geregelt wird. Zunächst biete ich Ihnen an, bis ins neue Jahr, ganz nach
Geschmack, entweder auf Hawaii oder in den Rocky Mountains Urlaub auf Kosten
von Wallis Industries zu machen. Meine Firma besitzt dort luxuriöse
Ferienkomplexe, die zu Ihrer Verfügung stehen.«
Riker
stieß einen überraschten Pfiff aus, auch Dhark war für einen Moment baff. Zwar
konnte er nicht sehen und hören, was an Bord vor sich ging, sich den Jubel nach
Wallis’ Angebot aber lebhaft vorstellen.
Entsprechend
dauerte es auch nicht lange, bis nach und nach die begeisterten Rückmeldungen
aus den verschiedenen Bereichen des Ringraumers eintrafen. Einzig Artus lehnte
die Offerte dankend ab, da er die Zeit zwischen den Jahren lieber bei seinen
Freunden im Brana-Tal verbringen wollte.
Wallis
deutete auf den Aktenkoffer, den Fortrose noch immer wie seinen Augapfel
hütete. »Für jeden Ihrer Leute enthält er ein Ticket nach Wahl samt einem
Scheck über die für einen angenehmen Urlaub nötigen Barmittel.«
Ein
wenig unentschlossen betrachtete Riker den Koffer. »Sie wissen doch, daß Sie
dieses Geld niemals wiedersehen werden.«
»Davon
war auch nicht die Rede, oder irre mich, Mister Fortrose?« Wallis wirkte beinahe
ein wenig beleidigt, und der Anwalt schüttelte den Kopf. »Dieses Geld steht
Ihren Leuten zu, ohne die die Erde vermutlich gar nicht mehr existieren würde.
Und ich wäre dann tot oder – schlimmer noch – arm wie eine Kirchenmaus. Weder
will ich es zurück, noch will ich auch nur ein Wort des Dankes hören. Sie
beide, meine Herren, lade ich mitsamt Ihren Frauen nach Eden ein.«
Ren
und Dan warfen sich einen vielsagenden Blick zu, den Wallis mit seiner lockeren
Art überspielte. »Sie wundern sich, woher ich weiß, daß Dhark mit Amy Stewart
zusammen ist?« Er schüttelte amüsiert den Kopf. »Nachdem ich nun schon
finanziell die Hosen runtergelassen habe, werde ich zumindest dieses kleine
Geheimnis für mich behalten.«
»Zumindest
müssen wir das mit Anja und Amy besprechen.«
»Kein
Problem, Ren, wenn wohl auch nur eine Formsache. Kurz nach unserer Ankunft auf
der Erde habe ich übrigens erfahren, daß Joan Gipsy auf dem Weg nach Eden ist –
was Sie vermutlich auch schon wissen. Also können Sie gleich Ihren Sohn
besuchen, wenn Sie meine Einladung annehmen. Im Gegensatz zu Miß Gipsy müssen
wir übrigens keinen Raumflug in Kauf nehmen, sondern werden bereits in etwas
mehr als einer Stunde am Ziel sein, denn die neue Transmitterstraße zwischen
Terra und Eden steht. Fortrose und ich sind auf diesem Weg auch hergekommen.«
In
Gedanken versunken nickte Ren, der keinen Zweifel hegte, daß Amy ihn begleiten
würde. Auf eine schnellere und einfachere Art konnte er seinen Sohn nicht zu
Gesicht bekommen.
*
Der
zentrale Transmitterbahnhof von Alamo Gordo war ein viele Quadratkilometer
umfassendes Areal, auf dem rund um die Uhr reger Betrieb herrschte.
Von
dort aus gab es nicht nur Personenverbindungen in sämtliche Winkel der Erde,
sondern auch zu anderen Planeten des Sol-Systems und zu den Ast-Stationen.
Außerdem
gab es für Waren und Containersendungen leistungsstarke Großtransmitterstrecken
zu neuralgischen Punkten der Galaxis, beispielsweise ins Achmed-System mit
seinem enormen Tofiritvorkommen, die allesamt in Alamo Gordo ihren Ausgangspunkt
hatten.
»Sie
werden das Vergnügen haben, eine absolute Neuheit kennenzulernen«, kündigte
Wallis seinen Gästen an, während er sie durch eine weiträumige Halle führte,
die zu seinem persönlichen Imperium gehörte. Nur ihm, seinen Angestellten
Weitere Kostenlose Bücher