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Renate Hoffmann

Renate Hoffmann

Titel: Renate Hoffmann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Freytag
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glaube ich, Henning konnte nicht anders...“
    „Wie meinst du das?“
    „Ich glaube, es gab nichts, was ihn so erfüllt hat“, sagte sie und nahm einen weiteren Zug.
    „Außer dir...“, entgegnete Herr Hofer.
    „Ja...“, sagte Frau Hoffmann, „...außer mir...“
    „Ich weiß auch nicht, aber ich bin so wütend auf ihn...“
    „Das ist doch verständlich...“, sagte Herr Hofer.
    „Aber man kann doch nicht auf jemanden wütend sein, der tot ist...“
    „Und warum nicht?“
    „Na, weil er tot ist...“, sagte Frau Hoffmann.
    „Es ist schon seltsam, wie alle Toten auf einmal zu Heiligen werden...“, sagte Herr Hofer und griff nach der Zigarettenschachtel. „Als mein Vater gestorben ist, da schien es plötzlich so, als hätte er nur gute Seiten gehabt...“ Er zündete die Zigarette an. „So als hätte er in seinem ganzen Leben nicht einen einzigen Fehler gemacht...“
    Frau Hoffmann dachte über das nach, was Herr Hofer gesagt hatte. „Vielleicht, weil es keinen Sinn hat, sauer zu sein... es ändert nichts...“
    Herr Hofer zuckte mit den Schultern. „Also, ich war wütend auf meinen Vater...“
    „Und warum?“, fragte Frau Hoffmann vorsichtig.
    „Ich habe vier Jahre lang kein Wort mit ihm gesprochen...“
    „Wieso nicht?“
    „Er mochte Veronika nicht... er hat es sie immer spüren lassen...“
    „Ist das deine Frau?“, fragte Frau Hoffmann.
    „Sie war es...“
    „Und warum mochte er sie nicht?“
    Herr Hofer zuckte mit den Schultern. „Ehrlich gesagt, weiß ich das nicht...“ Herr Hofer nahm einen Schluck Vodka.
    „Du, Robert?“, fragte Frau Hoffmann vorsichtig. Herr Hofer schaute Frau Hoffmann in die Augen. Er hatte gütige, schöne Augen. Sie schienen ihr zu sagen, dass sie ihm vertrauen konnte. Sie schienen ihr zu sagen, dass es nichts gäbe, das sie ihn nicht hätte fragen können. „Vermisst du sie?“
    „Wen? Veronika?“ Frau Hoffmann nickte. „Es ist besser, dass wir uns getrennt haben...“, sagte er lächelnd.
    „Das war keine Antwort auf meine Frage“, sagte Frau Hoffmann.
    Herr Hofer lächelte, dann sagte er säufzend, „Meistens nicht, aber manchmal schon...“
     
Kapitel 74  
    Henning küsste sie energisch. Sie spürte ihn in sich und sie genoss die Anspannung in seinem Gesicht. Er drückte sie gegen die Wand, ihre Beine umschlangen seine Hüfte. Im Hintergrund lief laute Musik. Als die E-Gitarren einsetzten spürte Renate das Kribbeln in sich hochsteigen. Sie krallte sich in sein Fleisch, ihre Brüste pressten sich gegen seinen Brustkorb. Die drückende Sommerhitze legte sich in einem feuchten Film auf ihre Haut.
    Schwer atmend lagen sie nebeneinander auf dem Boden. Ein lauwarmer Wind streichelte sanft über ihre erhitzten Körper. Henning zog Renate an sich und küsste sie. Es war einer dieser vollkommenen Momente gewesen, einer der Augenblicke, die sich in ihr Gedächtnis brennen würden, von denen sie zugegebenermaßen schon viele erlebt hatten.
    Henning stand auf und drückte wieder auf Play, während Renate in die Küche ging, um etwas zu trinken zu holen. Als sie wieder zurückkam, lag Henning mit geschlossenen Augen auf dem Boden und wippte mit den Füßen zum Takt der Musik. Sie legte sich zu ihm und tippte ihm mit der eiskalten Flasche an.
    „Weißt du, was morgen für ein Tag ist?“, flüsterte Henning in ihr Ohr. Renate lächelte und nickte. „Ich habe eine Überraschung für dich...“, sagte Henning und küsste sie.
    „Ich habe auch eine für dich...“, antwortete Renate.
    „Und was?“, fragte Henning und bohrte sein Gesicht in ihren Bauch.
    „Das sage ich dir nicht...“
    „Ach, komm, sag’s mir doch...“ Henning legte sich auf sie.
    „Nein, dieses Mal sage ich es wirklich nicht...“
    Henning küsste sie am Hals. „Nicht Mal ein klitzekleiner Tipp?“
    „Nein...“, sagte Renate, die mit geschlossenen Augen unter ihm lag. Sie versuchte bestimmt zu klingen.
    Aus Hennings Küssen, wurden sanfte Bisse. Er glitt langsam über ihre feuchte Haut. Ihre Muskeln zogen sich unter seinen Berührungen zusammen. „Komm schon, sag’s mir...“, hauchte er und küsste über die Innenseiten ihrer Schenkel.
    „Das ist unfair...“, flüsterte Renate angespannt. Henning schob grinsend ihre Beine auseinander. „Komm schon... sag’s mir...“ Renate spürte seinen Atem auf ihrer Haut.
    Seine Zunge kreiste erst sanft, dann fester. Renate vergrub ihre Hände in seinem Haar, während er sie an den Schenkeln hielt. Seufzend und zuckend lag sie auf dem

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