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Renate Hoffmann

Renate Hoffmann

Titel: Renate Hoffmann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Freytag
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nicht genau erkennen, was sie darstellen sollte, nur, dass es ein Muster war. In dem Muster waren Buchstaben. Sein Gesicht schien aus jeder Pore zu strahlen. Sein Lachen war selbst von einem Foto noch ansteckend. Frau Hoffmann streckte Herrn Hofer das Bild entgegen, der es eindringlich betrachtete.
    „Er war ein wirklich gut aussehender Mann...“, sagte Herr Hofer und schaute in Frau Hoffmanns Augen. „Und er hat eine unglaubliche Ausstrahlung...“ Frau Hoffmann nickte. Henning hatte unheimlich charismatisch sein können. Er hatte etwas ungeheuer Ansteckendes an sich gehabt. „Sind das Buchstaben in der Tätowierung?“ Frau Hoffmann streckte Herrn Hofer das zweite Foto entgegen.
    Schwarze Muster schlängelten sich wie Ranken über seine Brust. Dazwischen stand in kunstvollen Buchstaben das Wort Renate und darunter Amor pro aeternitatem. Henning hatte mehrere Monate an diesem Entwurf gearbeitet, und man erkannte das in jedem Detail. „Das ist unbeschreiblich schön...“, sagte Herr Hofer. Seine Stimme schien angeschlagen, so als würde er mit den Tränen kämpfen. Frau Hoffmann nahm das Foto an sich und betrachtete es. „Was bedeutet Amor pro aeternitatem?“
    Frau Hoffmann wischte sich die Tränen von ihren Wangen. „Es bedeutet, Liebe für die Ewigkeit...“
    „Und was hast du ihm geschenkt?“, fragte Herr Hofer nachdem er sich geräuschvoll geschnäuzt hatte. Frau Hoffmann seufzte. „Ich habe ihm einen Karton gebastelt...“, sagte sie, und als sie es sagte, liefen Tränen über ihr Gesicht.
    „Was denn für einen Karton?“ „Ich habe verschiedene Dinge gesammelt, von denen ich wusste, dass er sie haben oder machen wollte...“ Frau Hoffmann ging in die Küche und holte zwei Gläser und eine Flasche Wasser, dann schenkte sie sich und Herrn Hofer etwas ein. Sie nahm einen Schluck und schloss die Augen. In Gedanken saß sie wieder auf dem schwarzen Ledersofa in ihrem alten Wohnzimmer und packte den Karton. Es war ein schöner Sommertag gewesen. „Es waren viele kleine Geschenke und ein großes Geschenk...“, sagte Frau Hoffmann schließlich und öffnete ihre Augen. „Ich habe ihm eine CD gekauft, und ein Buch, das er lesen wollte, und seinen Lieblingsfilm auf Video...“ Herr Hofer nickte. „Ich wollte, dass er denkt, dass ich ihm einen Haufen Gebrauchsgegenstände schenke...“
    „Und was war das eigentliche Geschenk?“
    „Das eigentliche Geschenk waren Flugtickets...“
    „Flugtickets? Wohin?“, fragte Herr Hofer.
    „In die Vereinigten Staaten...“, schluchzte Frau Hoffmann. „Ich wollte mit ihm die Route 66 hinunter fahren...“
     
Kapitel 77  
    „Und das hast du dir gemerkt?“, fragte Henning gespielt begeistert, als er ein Buch aus dem Karton holte. Renate nickte. Sie merkte, dass Henning sich etwas anderes erwartet hatte. Er versuchte seine Enttäuschung zu überspielen, was typisch für Henning gewesen war. „Und du hast sogar an den Film gedacht...“ Renate lächelte in sich hinein. Henning stand auf und nahm Renate in die Arme. „Das ist echt eine wunderschöne Überraschung...“, sagte er und küsste sie sanft auf die Wange.
    „Du, Henning?“, rief Renate eine halbe Stunde später aus dem Schlafzimmer.
    „Was denn?“
    „Ich habe Sekt kalt gestellt... Würdest du ihn holen?“ Renate hörte, wie Henning in die Küche ging und den Kühlschrank öffnete. Erwartungsvoll saß sie auf dem Bett und lauschte. Nach ein paar Sekunden hörte sie, wie ein Umschlag aufgerissen wurde, und wieder ein paar Sekunden später hörte sie Henning laut aufschreien.
    Er rannte zu ihr ins Schlafzimmer und schaute sie an. Sein Blick war eine Mischung aus völliger Fassungslosigkeit und absolut unbeschreiblicher Begeisterung. „Bist du komplett wahnsinnig?“, fragte er hysterisch lachend. Renate betrachtete die Freude in seinem Gesicht. Sie betrachtete die kindliche Begeisterung und seine nassen Augen.
    Er drückte sie so fest an sich, dass sie nicht mehr richtig atmen konnte. Er lachte und weinte. Renate war sich sicher, dass das einer der Momente wäre, die sich in Hennings Gedächtnis brennen würden. Renate wusste, dass er diesen Augenblick niemals vergessen würde.
    Renate lag auf dem Bett und genoss die warme Luft, die zu ihr ins Zimmer schwappte, als Henning mit zwei Sektgläsern ins Zimmer kam. Sie betrachtete sein Gesicht, was noch immer von Freude geflutet war. Er setzte sich zu ihr und streckte ihr eines entgegen. „Und wann wollen wir fliegen?“, fragte Renate und nahm ihm

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