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Rendezvous im Hyde Park

Rendezvous im Hyde Park

Titel: Rendezvous im Hyde Park Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Quinn
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erinnerte er sie.
    Sie biss die Zähne zusammen, und er wusste, dass er einen Treffer gelandet hatte. Was er nicht wusste, war, warum er deswegen ein so schlechtes Gewissen hatte. Trotzdem, jetzt konnte er nicht mehr aufhören. „Willst du mir das vorenthalten?", fragte er.
    Nur dass ...
    Er sah zu Annabel hinüber. Sie starrte verloren aus dem Fenster. Ihr dunkles Haar hatte sich zum Teil aus den Nadeln gelöst; eine Locke hing ihr den Rücken hinunter und zeigte ihm, dass ihr die Haare bis über die Schultern reichten.
    Wenn sie nass wären, wären sie noch länger, dachte er abwesend. Aber nass würde er sie nie zu sehen bekommen. Er schluckte.
    „Du hast recht", sagte Olivia plötzlich.
    „Was?" Blinzelnd richtete er den Blick auf sie.
    „Du hast recht", sagte sie noch einmal. „Es war unfair von mir, zu erwarten, dass du dich in die Bresche wirfst und sie rettest. Schließlich ist sie nicht die erste Frau in London, die jemanden heiraten muss, den sie nicht leiden kann."
    „Nein." Misstrauisch beäugte er sie. Führte sie irgendetwas im Schilde? Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Verdammt. Es ärgerte ihn, wenn er eine Frau nicht durchschauen konnte.
    „Man kann sie schließlich nicht alle retten."
    Er schüttelte den Kopf, allerdings nicht sehr überzeugt.
    „Also schön", sagte Olivia energisch. „Wir können sie wenigstens für heute Nachmittag retten. Ich habe ihr gesagt, dass sie den ganzen Tag bleiben kann. Bis dahin hat Newbury sicher längst die Geduld verloren und ist gegangen."
    „Er ist jetzt gerade bei ihr zu Hause?"
    Sie nickte knapp. „Sie kam gerade von ... nun ich weiß nicht, woher sie kam, vielleicht vom Einkaufen. Jedenfalls kam sie dort an und sah ihn, wie er aus der Kutsche stieg."
    „Und sie ist sich sicher, dass er gekommen ist, um ihr einen Antrag zu machen?"
    „Ich glaube, sie wollte nicht so lange bleiben, bis sie es herausgefunden hatte", antwortete Olivia scharf.
    Er nickte langsam. Es fiel ihm nicht leicht, sich in Annabels Lage hineinzuversetzen, aber wahrscheinlich hätte er dasselbe gemacht.
    Olivia sah auf die Uhr auf dem Kaminsims. „Ich habe eine Verabredung."
    Das glaubte er ihr zwar nicht, aber er sagte dennoch: „Ich bleibe bei ihr."
    Olivia holte tief Luft. „Wir werden den Großeltern wohl eine kurze Nachricht schicken müssen. Irgendwann werden sie sie schon vermissen. Obwohl, vielleicht auch nicht, wenn ich mir ihre Großmutter so ansehe."
    „Sag doch, dass du sie zu dir eingeladen hast", schlug er vor. „Dagegen können sie ja wohl keine Einwände haben."
    Olivia war eine der beliebtesten jungen Matronen Londons; jeder wäre hocherfreut, wenn sie die eigene Tochter - oder Enkelin - unter ihre Fittiche nähme.
    Olivia nickte und ging zu Annabel. Sebastian goss sich einen Drink ein, leerte ihn in einem Zug und goss nach. Und auch einen für Annabel. Als er ihn ihr brachte, hatte Olivia sich schon verabschiedet und war unterwegs zur Tür.
    Er reichte ihr das Glas.
    „Sie hat eine Verabredung", sagte Annabel.
    Er nickte. „Nehmen Sie das", sagte er. „Möglich, dass Sie es nicht wollen. Aber vielleicht können Sie es brauchen."
    Sie nahm das Glas entgegen, nippte einmal am Inhalt und stellte es hin. „Meine Großmutter trinkt zu viel", sagte sie. Ihre Stimme war herzzerreißend bleiern.
    Er sagte nichts, setzte sich nur in den Sessel, der dem Sofa am nächsten stand, und machte ein irgendwie beruhigendes Geräusch. Er war nicht gut im Umgang mit traurigen Frauen. Er wusste nie, was er sagen sollte. Oder tun.
    „Sie wird nicht ausfallend, wenn sie zu viel getrunken hat. Nur ein bisschen albern."

    „Und amourös?", fragte er und lächelte schwach. Es war eine höchst ungehörige Bemerkung, aber er konnte die Traurigkeit in ihrem Blick einfach nicht ertragen. Wenn er ihr ein Lächeln entlocken konnte, wäre es die Sache wert.
    , Und sie lächelte! Nur ein bisschen. Trotzdem fühlte es sich an wie ein Sieg.
    „Oh, das." Sie legte die Hand auf den Mund und schüttelte den Kopf. „Das tut mir so leid", sagte sie gefühlvoll. „Wirklich, ich kann mich nicht erinnern, wann ich je dermaßen verlegen gewesen wäre. Ich hab sie das noch nie tun sehen."
    „Es war wohl mein reizender Anblick und mein hübsches Gesicht."
    Sie warf ihm einen Blick zu.
    „Sie wollen sich nicht zu meiner Bescheidenheit und Diskretion äußern?", murmelte er.
    Sie schüttelte den Kopf. Allmählich begannen ihre Augen wieder zu funkeln. „Ich war noch nie gut im

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