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Rendezvous im Hyde Park

Rendezvous im Hyde Park

Titel: Rendezvous im Hyde Park Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Quinn
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Augen. Er wandte sich wieder an Annabel. „Hin und wieder können die beiden ziemlich anstrengend sein. Hoffentlich haben sie dafür gesorgt, dass Sie sich hier willkommen fühlen."
    Annabels Teint nahm eine entzückende rosa Farbe an.
    „Ahm, ja, sehr", stammelte sie.
    Harry jedoch war farbenblind und konnte so das Erröten junger Frauen gar nicht wahrnehmen. „Ah, hier ist ja einer." Er hielt einen Federkiel in die Höhe. „Achtet gar nicht auf mich. Macht einfach mit dem weiter, mit dem ihr euch davor ...", er sah auf Sebastian hinunter und schüttelte den Kopf, „... ähm ... beschäftigt habt."
    „Das werde ich", erklärte Sebastian feierlich.
    „Ich sollte heimgehen", meinte Annabel und sah Harry nach, der eben den Raum verließ.
    Sebastian stand auf; er hatte sich von seinem Lachanfall größtenteils erholt. „Ich begleite dich."
    „Kommt nicht infrage", mischte Olivia sich ein.
    „Doch, ich begleite sie", beharrte er. Und dann hob er das Kinn und machte sich daran, sie an seiner Nase entlang zu betrachten.
    „Was machst du da?", platzte sie heraus.
    „Ich sehe dich an", erwiderte er in trällerndem Tonfall.
    Annabel schlug die Hand vor den Mund.
    „Mit meiner Na-ase", fügte er hinzu, nur für den Fall, dass Olivia den Scherz nicht gleich verstanden haben sollte.
    Olivia legte beide Hände vors Gesicht. Und das nicht etwa, weil sie so lachen musste.
    Sebastian neigte sich seitlich zu Annabel, ein nicht ganz leichtes Manöver, da er bemüht war, die Nase weiter in Olivias Richtung zu halten. „Nicht mein Lieblingsbusen", flüsterte er.
    „Ich will nicht wissen, was du eben gesagt hast", lamen-tierte Olivia hinter ihren Händen hervor.
    „Nein", stimmte Sebastian zu, „vermutlich willst du das lieber nicht." Er stellte sich wieder normal hin und grinste.
    „Ich begleite Annabel nach Hause."
    „Ach, von mir aus", seufzte Olivia.
    Sebastian beugte sich zu Annabel hinunter und murmelte: „Ich habe sie erschöpft."
    „Mich hast du auch erschöpft."
    „Noch lange nicht!"
    Annabel errötete erneut. Sebastian dachte bei sich, dass er noch nie so froh gewesen war, nicht auch farbenblind zu sein.
    „Du musst ihr mindestens einen Tag geben, um über deinen Antrag nachzudenken", verlangte Olivia.
    Sebastian hob eine Augenbraue. „Hat Harry dir einen Tag gegeben?"
    „Das hat nichts damit zu tun", brummte Olivia.

    „Na schön", sagte Sebastian, zu Annabel gewandt. „Ich beuge mich der größeren Erfahrimg meiner Cousine. Harry war mindestens der zwölfte Mann, der ihr einen Antrag gemacht hat. Während ich das Wort ,Heirat' heute zum ersten Mal im Beisein einer Frau ausgesprochen habe."
    Annabel lächelte ihn an. Es fühlte sich an, als wäre die Sonne aufgegangen.
    „Ich komme morgen vorbei, um mir deine Antwort zu holen", sagte er und merkte dabei, wie ihm selbst ein Lä-
    cheln ins Gesicht trat. „Aber bis dahin ..." Er streckte den Arm aus. „Gehen wir?"
    Annabel tat einen Schritt auf ihn zu und blieb dann stehen. „Eigentlich würde ich lieber allein nach Hause gehen."
    „Wirklich?"
    Sie nickte. „Ich nehme an, dass meine Zofe noch hier ist, um mich zu begleiten. Es ist nicht weit. Und ..." Sie senkte den Blick und biss sich auf die Unterlippen.
    Er berührte sie am Kinn. „Immer sagen, was du denkst, Annabel", flüsterte er.
    Ohne ihn anzusehen, murmelte sie: „Wenn du da bist, fällt es mir mitunter schwer, klar zu denken."
    Er entschied, dass dies ein sehr gutes Zeichen war.
    Leise schloss Annabel die Haustür hinter sich, blieb stehen und horchte. Im Haus war alles ruhig, vielleicht - hoffentlich - waren ihre Großeltern ausgegangen. Sie legte ihr Buch auf dem Tischchen in der Eingangshalle ab, streifte die Handschuhe ab und nahm es dann wieder in die Hand.
    Sie wollte hinauf auf ihr Zimmer gehen. Doch ehe sie drei Schritte tun konnte, erschien ihre Großmutter an der Tür zum Salon.
    „Da bist du ja", sagte Lady Vickers. Sie wirkte äußerst verstimmt. „Wo zum Teufel hast du dich denn herumge-trieben?"
    „Ich war einkaufen", schwindelte Annabel. „Dann habe ich Freunde getroffen. Wir waren Eis essen."
    Ihre Großmutter seufzte leidgeprüft. „Du wirst dir noch die Figur ruinieren."
    Annabel lächelte angespannt und hielt das Buch hoch, das Lady Olivia ihr geliehen hatte. „Ich gehe jetzt auf mein Zimmer und lese ein bisschen."
    Ihre Großmutter wartete, bis sie den Fuß auf die Treppe gesetzt hatte, und sagte dann: „Du hast den Earl verpasst."
    Annabel schluckte

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