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Rendezvous mit Biss: Roman (German Edition)

Rendezvous mit Biss: Roman (German Edition)

Titel: Rendezvous mit Biss: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Savannah Russe
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Benny war er eine Nummer zu groß.
    Tallmadges samtene Stimme durchbrach meine Gedanken. »Ich habe zwar nicht viel gefunden, aber immerhin etwas.« Er nahm eine Aktenmappe vom Beistelltisch zwischen den Sofas. »Es gibt für jeden eine Kopie meiner Recherche, aber wenn ihr damit einverstanden seid, fasse ich meine Ergebnisse kurz zusammen.« Er reichte mir eine weitere Mappe und achtete darauf, dass seine Fingerspitzen dabei die meinen berührten. Ein elektrischer Blitz schoss meinen Arm hinauf, und ich musste ein Keuchen unterdrücken.
    »Dann mach schon«, erwiderte ich schroff. »Wir sollten keine Zeit vertrödeln. Cormac und ich haben noch etwas vor.« Plötzlich wollte ich so weit weg von Tallmadge wie möglich.
    Benny regte sich. »Oh, Daphy, bitte geh doch nicht schon wieder! Ich hatte gehofft, dass du noch für eine Weile bleiben kannst. Und ich will, dass du die Gräfin kennenlernst.« Sie legte eine Hand auf meinen Arm, und ich sah sie an. In ihren Augen stand nacktes Flehen. Konnte es sein, dass sie trotz ihres träumerischen Zustandes Angst hatte?
    »Ich schätze, ein bisschen können wir schon noch bleiben«, erwiderte ich mit etwas sanfterer Stimme. »Ist das okay für dich, Cormac? Du hast doch gerade Pause, oder?«
    Cormacs Gesichtsausdruck war undurchdringlich. Ich wusste nicht, ob er Bennys Zustand ebenfalls bemerkt hatte. »Ja, aber nur eine halbe Stunde. Ich kann es ein bisschen in die Länge ziehen, aber ich sollte in spätestens zwanzig Minuten wieder bei Opus Dei sein. Tut mir leid. Aber mir wurde versichert, dass ich nicht mehr lange dort arbeiten muss. Vielleicht ist das sogar meine letzte Nacht. Stimmt’s, Daphne?«
    »Ich weiß auch nicht mehr als du, Cormac. Aber ich hoffe sehr für dich, dass du deinen Auftrag heute Nacht abschließen kannst«, sagte ich ohne große Überzeugung. »Fang an, Tallmadge.«
    Tallmadge setzte sich aufrecht hin und begann ganz geschäftsmäßig seinen Vortrag, mit knappen Worten und ernster Haltung. »Also schön. Das erste Attentat, das mit Gage in Verbindung gebracht wurde, war die Erschießung des Sohnes des Präsidenten von Sambia im Jahr 2000. Davor konnte ich nichts ausfindig machen. Gage scheint wie aus dem Nichts aufgetaucht zu sein. Er hat eine Visitenkarte hinterlassen. Das Opfer wurde neben seinem Auto erschossen, und Gage hat mit dem Blut des Jungen ›Gage tötet‹ auf die Autotür geschrieben.
    Der jüngste Mord war der an einem Friedensaktivisten in Somalia. Er wurde El Kaida zugeschrieben, aber Gage hinterließ erneut sein Zeichen auf dem Auto des Opfers, dieses Mal jedoch nur die Initialen GK.
    Gage hat all seine Opfer im Freien erschossen. Die Schüsse kamen von oben, auch wenn die exakte Position des Schützen in keinem der Fälle lokalisiert werden konnte. In keinem einzigen. Ich halte das für sehr wichtig. Es gibt auch kein Bild von ihm, selbst wenn der Bereich des Attentats von Überwachungskameras gefilmt wurde. Abgesehen von dem unscharfen Video auf der CD existiert bisher lediglich das Foto eines Schattens von einer großen Gestalt mit langem Mantel. Warum es keine Bilder gibt, weiß ich nicht. Aber wenn man von der Waffe ausgeht, die der Killer benutzt – eine M107 –, ist Gage aller Wahrscheinlichkeit nach ein Ex-Militär und sehr wahrscheinlich Amerikaner.«
    »Ich hatte denselben Gedanken«, sagte ich. Wegen der möglichen Verbindung zu den Spezialeinheiten wollte ich eigentlich Darius befragen. Tja, das konnte ich mir nun abschminken. Vielleicht sollte ich damit zu J gehen. Vielleicht aber auch nicht. Wahrscheinlich käme er noch auf den Gedanken, dass Darius mit Gage in Verbindung stand, dass Darius sogar Gage sein könnte.
    »Mehr gibt es nicht über Gage. Alles Weitere wäre reine Spekulation. Ich habe eine Idee, die ich am Wochenende verfolgen will. Wenn ich dabei einen Stein umwälze, unter dem merkwürdige Tierchen zum Vorschein kommen, rufe ich euch sofort an. Ansonsten habe ich eher das Gefühl, dass wir in einer Sackgasse gelandet sind. Irgendwelche anderen Ideen?«
    Cormac erwiderte: »Nein. Aber ich bin ja ohnehin nicht mit von der Partie«, fügte er bitter hinzu.
    Benny schüttelte den Kopf und sagte bedächtig: »Ich auch nicht. Daphne und ich haben den Abend mit Daniels Leuten verbracht. Aber wir haben nichts Besonderes herausgefunden, oder, Daphy?«
    »Nein, nichts. Ich glaube auch nicht, dass uns das weiterbringt«, sagte ich. »Aber ich habe genau wie Tallmadge eine Idee, die ich verfolgen werde. Wenn wir

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