Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rendezvous mit Biss: Roman (German Edition)

Rendezvous mit Biss: Roman (German Edition)

Titel: Rendezvous mit Biss: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Savannah Russe
Vom Netzwerk:
heute wieder, Tal?«, fragte sie mit immer leiser werdender Stimme und verklärtem Blick.
    »Wenn du möchtest«, erwiderte Tallmadge. »Denk immer daran, du bist ein Vampir. Du bekommst alles, was du willst. Du musst nur fragen.«
    »Ich will, Tal«, flüsterte sie. »Lass uns ganz bald gehen, ja?« Sie nahm einen großen Schluck Absinth und ignorierte ganz offenbar meine Warnung, das Glas nicht zu schnell zu leeren. Die Gräfin beugte sich vor und küsste Benny auf den Kopf. »Du bist ein goldiges Geschöpf.«
    Die Szene löste in mir einen großen Konflikt aus. Ich fühlte mich ausgesprochen unbehaglich aufgrund der sexuell aufgeladenen Atmosphäre zwischen den dreien. Aber tief in meinem Unterbewusstsein weckte die Situation lange begrabene Erinnerungen und erregte mich. Die Kerzen in den Wandhaltern waren niedergebrannt, einige bereits ganz ausgegangen. Der Raum war warm und in flackernde Schatten gehüllt, die über die Wände zu wogen schienen.
    Mein Verstand riet mir davon ab, doch meine Hand griff, beinahe als hätte sie einen eigenen Willen, nach dem Glas mit Absinth und führte es an meine Lippen. Der likörähnliche Geschmack breitete sich in meinem Mund aus und glitt wie goldenes Feuer die Kehle hinab. Wärme erfüllte mich, und innerhalb von Sekunden rann ein angenehmes Kribbeln durch meine Adern. Ich setzte das Glas erneut an und leerte es in einem Zug. Tallmadge beobachtete mich wie eine Schlange das Kaninchen, und obwohl er sein Glas in der Hand hielt, bemerkte ich erst jetzt, dass er noch keinen Tropfen getrunken hatte.
    »Gräfin«, sagte er, »wie wäre es, wenn Sie Benny nach unten begleiten? Ich komme in ein paar Minuten nach. Ich möchte noch kurz mit Daphne sprechen.«
    Ich holte scharf Luft. Ich wollte nicht mit ihm allein sein, ganz besonders nicht, nachdem ich derart starken Alkohol getrunken hatte.
    »Aber natürlich, mein Lieber«, erwiderte die Gräfin, stand auf und bot Benny die Hand. Benny erhob sich auf wackeligen Beinen und schlang ihren Arm um die Gräfin, die im Gegenzug mit kräftigem Griff Bennys Taille umfasste.
    »Lasst euch aber nicht zu viel Zeit«, kicherte sie. »Die Gräfin und ich warten auf euch.«
    »Es dauert nicht lange – versprochen«, sagte Tallmadge. Arm in Arm schlüpften Benny und die Gräfin aus dem Raum.
    Tallmadge trat zu mir und reichte mir ebenfalls eine Hand. Ich erhob mich schwankend. Er war mir viel zu nahe. »Warum kämpfst du dagegen an, meine Liebe? Das ist unsere Art – eines der Privilegien unserer Rasse. Niemand kommt dabei zu Schaden.« Er beugte sich vor, streifte mit seinen weichen Lippen über meine Wange und küsste mich schließlich auf den Mund.
    Der Raum neigte sich. Lust flackerte in mir auf, doch ich befahl mir, den Kuss nicht zu erwidern. »Nicht«, sagte ich.
    Ohne zurückzuweichen und mit den Händen auf meinen Schultern fragte Tallmadge: »Warum nicht? Gefällt es dir etwa nicht?«
    »Benny gefällt es. Deswegen, unter anderem«, erwiderte ich.
    Seine Hände hielten mich mit eisernem Griff. Er besaß die ungeheure Stärke aller männlichen Vampire. Das Wissen, dass ich nicht so leicht würde entkommen können, erregte mich. Tallmadge küsste mich wieder mit einer Zärtlichkeit, als fielen Blütenblätter auf meine Wangen, Augen, Lippen. Dann begann er zu knabbern und ging schließlich zu herrlich süßen, kleinen Bissen über. Es fühlte sich großartig an, aber ich zwang mich, nicht darauf zu reagieren. Ich musste ihm widerstehen. »Nicht«, sagte ich erneut.
    Er drückte seinen Körper gegen meinen, und ich spürte sein Glied an meinem Schenkel. Es war groß und hart. »Ich will dich, Daphne«, schmeichelte er. »Niemand wird es erfahren. Auch Benny nicht. Warum sollten wir uns nicht ein wenig miteinander vergnügen? Die Chemie stimmt. Du fühlst es auch. Ich weiß es.«
    Er hatte recht. Trotzdem würde ich es nicht tun, nicht mit ihm. Ich war nämlich sicher, dass ich Sex ohne Gefühle bereits vor Jahrhunderten aufgegeben hatte. Und doch war die Versuchung groß. Wäre Benny nicht meine Freundin, hätte ich mich ihm vielleicht hingegeben. Doch trotz all meiner Schwächen stand Loyalität für mich an erster Stelle. Ich stieß Tallmadge von mir. »Nein danke. Du bist ein attraktiver Vampir, Tallmadge, aber so etwas mache ich nicht. Das habe ich dir schon einmal gesagt.«
    Tallmadge nahm die Zurückweisung gelassen auf und lächelte mir zu. »Vielleicht das nächste Mal. Begleitest du mich nach unten?«
    »Ich muss langsam

Weitere Kostenlose Bücher