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Rendezvous mit Biss: Roman (German Edition)

Rendezvous mit Biss: Roman (German Edition)

Titel: Rendezvous mit Biss: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Savannah Russe
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Göttlichen und allen kleineren Gottheiten, deren Lebenskraft den Wind zum Wehen bringt und die Erde fruchtbar macht. Ich bat die guten Mächte des Alls, mich zu stärken und mich vor den Kräften der Dunkelheit und letzten Endes auch vor mir selbst zu beschützen. Schließlich bat ich die Geister von Damon und Phintias, mich heute Nacht zu begleiten und Benny wissen zu lassen, dass ich auf dem Weg war und bald bei ihr sein würde.
    Als ich mich von meinem Gebet erhob und unter die Dusche stieg, fühlte ich mich bereits von Innen heraus gereinigt.

    Tallmadge hatte erwähnt, dass die Jagd eine sehr elegante Veranstaltung sein würde. Also sah ich mich der guten alten Frage gegenüber, was ich anziehen sollte. Ich durchstöberte meinen Schrank und fand ein malvefarbenes Stretch-Taftkleid von Nicole Miller, das ich während meines letzten Ausflugs zur Galleria in Houston im Schlussverkauf erstanden hatte. Im Crinkle-Style und mit Spaghettiträgern war es der perfekte Einteiler, den ich schnell abstreifen konnte, falls ich mich verwandeln musste. Beim Schuhwerk entschied ich mich für zierliche silberne Pantoletten und fragte mich gleichzeitig, wie ich oder irgendein anderer Gast in solch spärlicher Bekleidung im März durch ein Labyrinth irren sollte.
    Ich ging davon aus, dass sich das Labyrinth unter freiem Himmel befand. Der Palast von Knossos auf Kreta bestand zwar aus einem riesigen steinernen Gebäude mit einem brutalen Minotaurus in der Mitte, aber das Labyrinth der Gräfin würde wohl mehr dem englischen Typ, einem Irrgarten aus hohen Hecken, entsprechen. Da ich jedoch im Grunde nicht vorhatte, das Labyrinth zu betreten, schob ich meine Bedenken bezüglich der Kleidung beiseite. Ich wählte zu dem Kleid einen schwarzen, pelzgesäumten Mantel, der zwar sehr dezent, dafür aber äußerst warm war. Den krönenden Abschluss bildete ein Halsband aus künstlichen Diamanten. Ich schminkte meine Lippen knallrot und ließ meine langen, glänzenden Haare offen.
    Kaum hatte ich mich fertig herausgeputzt, als das Telefon klingelte. Es war Fudd.
    »Ich hab was für Sie«, lispelte er.
    »Über den Killer?«, fragte ich.
    »Ja«, erwiderte er und atmete kräftig aus.
    »Was denn?« Das konnte der Durchbruch in dem Fall sein. Meine Hoffnungen stiegen.
    »Er steht nich zur freien Verfügung. Er is bei jemandem dauerhaft unter Vertrag.«
    »Bei wem?«
    »Das weiß ich nich. Kein Ausländer. Amerikaner. Soll ich Sie mit jemand anderem in Kontakt bringen?«
    »Nein danke, nicht nötig«, erwiderte ich enttäuscht.
    »Sie sollten noch was wissen«, fügte Fudd hinzu. »Dieser Killer … Er ist seltsam. Sehr, sehr seltsam.«
    »In welcher Hinsicht?«, fragte ich.
    »Irgendwie unmenschlich.«
    »Können Sie etwas mehr ins Detail gehen?«
    »Nein. Der Typ, mit dem ich mich unterhalten hab, hatte Angst. Mehr wollte er nich sagen. Meinte, Ihr Killer sei ein richtiges Monster. Klang gar nich gut. Ich muss jetzt Schluss machen«, sagte Fudd und legte auf. Ich überlegte, ob mich dieser Anruf in irgendeiner Hinsicht weitergebracht hatte, und wenn ja, wusste ich nicht, in welcher.
    In diesem Moment rief Mickey an und verkündete, dass Tallmadge angekommen war. Mein Herz klopfte wie wild, und Adrenalin schoss durch meine Adern. Lasset die Spiele beginnen.

    Tallmadge holte mich in einem luxuriösen schwarzen Lincoln ab, was mich nicht überraschte. Er trug einen Smoking von Armani und sah kultiviert und zum Umfallen gut aus, was mich ebenfalls nicht überraschte. Er machte keinerlei Annäherungsversuche. Das war eine Überraschung und eine große Erleichterung dazu.
    Wir benötigten weniger als eine Stunde bis nach Somerset County in New Jersey, einer Gegend mit sanften Hügeln, abgelegenen bewaldeten Anwesen und der Diskretion alteingesessenen Geldes. Kleine, geschmackvolle Straßenschilder wiesen den Weg zu Jagdclubs, Pferdeställen und einem exklusiven Spa von Richard Branson. Das große weiße, im Kolonialstil erbaute Haus der Gräfin lag unauffällig am Ende einer Privatstraße. Ich bemerkte ein Namensschild auf dem offenstehenden eisernen Tor am Ende der Zufahrt mit der Aufschrift: FANTAZIUS, ERBAUT 1823. Ein Asphaltweg wand sich durch eine Allee aus noch unbelaubten Platanen bis zur Vordertür, und mir fiel auf, dass es weder Wachen noch andere Securitymaßnahmen gab.
    Hinter der Tür gelangten wir sofort in eine rechteckige Eingangshalle, die mit antiken, dunklen, ein wenig abgenutzten Möbeln ausstaffiert war. Nichts davon

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