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Rendezvous mit einem Mörder

Rendezvous mit einem Mörder

Titel: Rendezvous mit einem Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.D. Robb
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spezialisiertes Kino.
    Der Boden war mit riesigen, weiß schimmernden Fliesen ausgelegt, gläserne Fahrstühle verbanden die verschiedenen Etagen miteinander, und Laufbänder führten die Menschen im Zickzack nach links oder nach rechts, während körperlose Stimmen Besucher in Richtung verschiedener interessanter Stellen oder, falls sie geschäftlich das Haus betreten hatten, in das richtige Büro lenkten.
    Denjenigen, die lieber allein herumliefen, wurden über ein Dutzend beweglicher Karten zur Verfügung gestellt.
    Eve marschierte entschieden in Richtung eines Bildschirms, von dem ihr höflich Hilfe angeboten wurde.
    »Roarke«, sagte sie, wütend, weil sein Name nicht im Hauptverzeichnis aufgelistet war.
    »Tut mir Leid.« Die übertrieben höfliche Stimme des Computers sollte sicherlich beruhigen, doch Eve ging sie auf die bereits angespannten Nerven. »Ich bin nicht befugt, diese Information weiterzugeben.«
    »Roarke«, wiederholte Eve, hielt ihre Dienstmarke vor den Scanner des Geräts und wartete ungeduldig, während der Computer summend ihren Ausweis überprüfte und sicher den von ihr gewünschten Gesprächspartner verständigte.
    »Bitte begeben Sie sich in den Ostflügel, Lieutenant Dallas. Sie werden dort erwartet.«
    »Genau.«
    Eve ging einen langen, mit Marmor ausgelegten und mit einem Wald aus weißen Impatiens bepflanzten Korridor hinunter.
    »Lieutenant.« Eine Frau in einem leuchtend roten Anzug und mit Haaren so weiß wie die Blumen nahm sie mit einem kühlen Lächeln in Empfang. »Bitte kommen Sie mit.«
    Die Frau schob eine dünne Sicherheitskarte in einen schmalen Schlitz und legte ihre Hand auf einen schwarz glänzenden Scanner. Lautlos glitt die Wand zur Seite, gemeinsam betraten beide Frauen einen privaten Fahrstuhl, und Eve war nicht besonders überrascht, als ihre Begleiterin die oberste Etage verlangte.
    Ganz sicher gäbe sich Roarke niemals mit etwas Geringerem zufrieden.
    Ihre schweigende Führerin verströmte einen diskreten, vernünftigen Geruch, der zu ihren vernünftigen Schuhen und der ordentlichen, schlichten Frisur passte. Insgeheim empfand Eve Bewunderung für die Frauen, die es schafften, sich, offensichtlich ohne jede Mühe, vom Kopf bis zu den Zehen derart perfekt zu stylen.
    Beinahe schuldbewusst zog sie an ihrer abgetragenen Jacke und überlegte, ob es vielleicht an der Zeit war, endlich einmal Geld für einen Haarschnitt auszugeben, statt immer eigenhändig an sich herumzusäbeln.
    Ehe sie jedoch zu einem Schluss kam, öffneten sich lautlos die Türen ihres Fahrstuhls, und sie betrat einen mit einem dicken Teppich ausgelegten Flur in der Größe eines kleinen Hauses. Überall standen üppige grüne Pflanzen – echte Pflanzen: Fikusbäume, Palmen sowie ein offensichtlich außerhalb der Saison blühender Hartriegel –, und ein Bett zart rosafarbener bis hin zu leuchtend violetten Nelken erfüllte die Umgebung mit einem scharfen, würzigen Geruch.
    Inmitten des Gartens fand sich ein komfortabler, mit malvenfarbenen Sofas, schimmernden Holztischen und soliden Messinglampen ausgestatteter Wartebereich, in dessen Mitte eine runde Arbeitsstation eingerichtet war. Zwei Männer und eine Frau saßen geschäftig hinter den mit seinen zahllosen Monitoren, Keyboards, Knöpfen und Tele-Links ähnlich einem Cockpit ausgestatteten Tischen und verströmten ruhige Kompetenz.
    Eve wurde an ihnen vorbei in Richtung eines mit Glaswänden versehenen Durchgangs geführt. Ein Blick nach unten, und sie sah Manhattan. Im Hintergrund erklang Musik, die anscheinend etwas anderes als Mozart war. Für Eve gab es Musik erst seit ihrem zehnten Geburtstag.
    Die Frau in dem leuchtend roten Anzug machte Halt, bedachte sie erneut mit einem kühlen, doch perfekten Lächeln und sprach in einen versteckten Lautsprecher. »Lieutenant Dallas, Sir.«
    »Schicken Sie sie rein, Caro. Danke.«
    Wieder legte Caro die Hand auf einen schimmernd schwarzen Scanner. »Gehen Sie durch, Lieutenant«, wandte sie sich an Eve, als eine der Paneelen sich öffnete.
    »Danke.« Neugierig verfolgte Eve, wie sie erstaunlich elegant auf ihren mörderischen Stöckelabsätzen den Flur hinunterschlenderte, und betrat dann Roarkes Büro.
    Wie erwartet, war der Raum nicht minder beeindruckend als der Rest seines New Yorker Sitzes. Doch trotz der sich nach drei Seiten bietenden Aussicht auf die Stadt, trotz der hohen Decken mit den eingelassenen Strahlern, trotz der mit leuchtenden topazfarbenen und smaragdgrünen Stoffen bezogenen,

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