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Rendezvous mit einem Mörder

Rendezvous mit einem Mörder

Titel: Rendezvous mit einem Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.D. Robb
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beachtliches Kapital in dieses Projekt investiert haben – ein Projekt, von dem Skeptiker behaupten, es wäre viel zu abgehoben, um realisierbar zu sein?«
    »Es ist nicht nur abgehoben, sondern es wird tatsächlich abheben«, erwiderte Roarke vollkommen gelassen. »Und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Was das Warum betrifft – das Olympus Resort wird ein reines Vergnügungsparadies. Ich kann mir nichts vorstellen, wofür sich der Einsatz von Zeit, Mühe und Geld eher lohnen würde.«
    Das kann ich mir vorstellen, dachte Eve ein wenig spöttisch und hob gerade rechtzeitig den Kopf, um zu sehen, dass sie im Begriff stand, die Station zu verpassen, an der sie aussteigen musste. Also rannte sie eilig zur Tür, verfluchte die Computerstimme, die sie deswegen schalt, und stieg um in Richtung Fort Royal.
    Als sie aus der Tiefe der U-Bahn wieder auftauchte, schneite es oben auf der Erde. Weich und gemächlich fielen ihr die weißen Flocken auf die Haare und die Schultern. Auf den Gehwegen verwandelte sich die Pracht unter den Füßen der Leute sofort in grauen Matsch, doch als sie in ein Taxi stieg und dem Fahrer die Adresse nannte, empfand sie den Schneefall als beinahe pittoresk.
    Für Menschen mit Geld oder Prestige gab es tatsächlich immer noch Natur. Elizabeth Barrister und Richard DeBlass verfügten über beides. Ihr Zuhause war ein elegantes, zweistöckiges Gebäude aus hellrotem Backstein, das sich, flankiert von alten Bäumen, an einen Hügel schmiegte.
    Die ausgedehnte Rasenfläche und die kahlen Äste einer Reihe von, wie Eve dachte, Kirschbäumen, lagen unter dem Schnee wie unter einer Hermelindecke. Das Sicherheitstor war eine kunstvolle Symphonie aus gebogenem Eisen, doch wie dekorativ es auch sein mochte, war sich Eve sicher, dass man dahinter so geschützt war wie in einer Stahlkammer.
    Sie lehnte sich aus dem Fenster ihres Taxis und hielt ihren Dienstausweis vor den Scanner. »Lieutenant Dallas, New Yorker Polizei.«
    »Sie stehen nicht auf der Besucherliste, Lieutenant Dallas.«
    »Ich leite die Ermittlungen im Fall DeBlass. Ich habe ein paar Fragen an Ms. Barrister oder Richard DeBlass.«
    »Bitte steigen Sie aus dem Taxi, Lieutenant Dallas, und treten Sie zwecks weiterer Identifizierung vor den Scanner.«
    »Man kann’s auch übertreiben«, murmelte der Taxifahrer, aber Eve zuckte mit den Schultern und kam der Bitte nach.
    »Identifizierung abgeschlossen. Sie können Ihr Taxi zurückschicken, Lieutenant Dallas. Man wird Sie am Tor abholen.«
    »Ich habe gehört, dass die Tochter in New York um die Ecke gebracht wurde«, sagte der Taxifahrer, als Eve den Fahrpreis beglich. »Schätze, sie wollen kein weiteres Risiko eingehen. Soll ich ein Stück zurücksetzen und auf Sie warten?«
    »Nein, danke. Aber wenn ich zurückwill, werde ich Sie anfordern.«
    Mit einem halben Salut ließ der Taxifahrer sein Fahrzeug zurückrollen, ehe er wendete und losfuhr. Eves Nase wurde vor Kälte langsam taub, als endlich der kleine Elektrokarren in Richtung Tor geglitten kam und sich das Eisengitter teilte.
    »Bitte kommen Sie herein, und stellen Sie sich auf den Wagen«, bat sie der Computer. »Sie werden zum Haus gefahren, und Ms. Barrister wird Sie empfangen.«
    »Fantastisch.« Eve kletterte in den Karren, ließ sich geräuschlos bis an die Treppe des Backsteingebäudes bringen, und noch während sie die Stufen erklomm, öffnete sich die Haustür.
    Entweder wurde von den Angestellten normalerweise verlangt, langweilige schwarze Anzüge zu tragen, oder aber es lag an dem erst kurze Zeit zurückliegenden Trauerfall, dass sie von einem dunkel gewandeten Hausdiener höflich in einen Raum gleich neben dem Foyer gebeten wurde.
    Roarkes Haus hatte nur von Geld geflüstert, dieses Gebäude hingegen sprach von altem Geld. Überall lagen dicke Teppiche, und an den Wänden hingen seidene Tapeten. Die breiten Fenster boten einen herrlichen Ausblick auf wogende Hügel und lautlos fallenden Schnee und weckten im Betrachter das Gefühl, als wäre er hier der Welt völlig entrückt. Der Architekt musste gewusst haben, dass die Menschen, die hier lebten, gerne das Gefühl hatten, als wären sie allein.
    »Lieutenant Dallas.« Elizabeth erhob sich. Ihre Bewegungen und ihre starre Haltung verrieten ebenso ihre Nervosität wie die von dunklen Schatten gerahmten, von Trauer erfüllten Augen.
    »Danke, dass Sie mich so spontan empfangen, Ms. Barrister.«
    »Mein Mann ist in einer Besprechung. Wenn nötig, kann ich ihn allerdings

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