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Rendezvous mit einem Vampir (German Edition)

Rendezvous mit einem Vampir (German Edition)

Titel: Rendezvous mit einem Vampir (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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unerklärlich, wie um alles in der Welt die Damen und Herren in Hollywood überhaupt noch einen Cent verdienten.
    Fast hätte sie laut geächzt, als eine der Frauen im Film sich in einem fensterlosen Badezimmer einschloss, um einem Axtmörder zu entkommen, der einfach mit der Axt die Tür zertrümmerte, während die Frau wimmernd in einer Ecke kauerte und darauf wartete, abgeschlachtet zu werden.
    Wollte ihr denn gar nichts in den Sinn kommen, um dem Kerl wenigstens ein bisschen wehzutun? Okay, nicht jeder bewahrte Scheren oder irgendwelche tödlichen Gegenstände in seinem Badezimmer auf, aber sie konnte ihm doch Shampoo ins Gesicht schütten, damit er erst mal nichts sah. Oder sie konnte Duschgel auf den Boden kippen, sodass er beim Hereinkommen ausrutschte und hinfiel. Das würde ihr wenigstens eine Chance geben, an ihm vorbei aus dem Bad zu entkommen und nach einem Fluchtweg zu suchen. Alles war schließlich besser, als einfach nur dazustehen, zu heulen und auf den Tod zu warten, während die Brüste unter dem durchsichtigen Nachthemd hin und her wippten. Zudem hatte sie noch Zeit, sich etwas zu überlegen, da er mehrmals ausholen musste, ehe die Tür unter seinen Axthieben nachgab.
    Kopfschüttelnd sah sie mit an, wie der kreischenden Frau der Schädel gespalten wurde. Als sie nach ihrer Dose griff, um einen Schluck zu trinken, stutzte sie, da sie aus dem Augenwinkel eine Bewegung im Garten wahrnahm. Von ihrem Platz aus konnte sie nur den hintersten Teil des Gartens überblicken, und genau dort hatte sich etwas bewegt und dabei Licht reflektiert.
    Da Stephanie erschrocken aufkeuchte, sah Drina zu ihr hin und stellte fest, dass sie sich ein Kissen vor den Bauch hielt und mit weit aufgerissenen Augen zuschaute, wie sich im Film der nächste Mitwirkende praktisch freiwillig in die Axt warf, damit seinem armseligen Leben ein Ende gesetzt wurde.
    Wieder sah Drina nach draußen, dann stand sie auf und ging an Stephanie vorbei zur Tür.
    »Ich bin nur mal schnell für kleine Mädchen«, sagte sie leise.
    »Sollen wir den Film so lange anhalten?«, fragte Stephanie, ohne den Blick vom Fernseher abzuwenden.
    »Nein, nein, ich bin gleich wieder da«, antwortete sie und kehrte ins Haus zurück.

12
    Drina durchquerte Elvis und Victors Schlafzimmer und ging an der Tür zum Bad vorbei, da ihr eigentliches Ziel der Flur war. Zur Toilette musste sie natürlich nicht, das hatte sie nur gesagt, damit sich Harper keine Sorgen machte. Zum Glück hatte der Horrorstreifen Stephanie so sehr in seinen Bann geschlagen, dass sie gar nicht daran gedacht hatte, Drinas Gedanken zu lesen und somit die Lüge zu durchschauen.
    Es gab natürlich auch keinerlei Grund zur Sorge, versuchte sich sich einzureden. Wahrscheinlich war es nur eine Katze aus der Nachbarschaft gewesen, die über den Rasen geflitzt oder über den Zaun gesprungen war. Dennoch wollte sie sich lieber vergewissern.
    Und das würde sie bewaffnet und definitiv nicht im Nachthemd tun, ging ihr der sarkastische Gedanke durch den Kopf. Als sie ins Erdgeschoss kam, sah sie Teddy, Alessandro und Leonora, die im Wohnzimmer beisammensaßen und sich leise unterhielten, während sie darauf warteten, dass ihre Schicht bei Tiny und Mirabeau begann. Sie schauten zu Drina, als sie sie die Treppe nach unten kommen hörten, und sofort stand Teddy auf und kam ihr entgegen.
    »Gibt’s Probleme?«, fragte er.
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich meine, ich hätte im Garten hinter dem Haus irgendetwas bemerkt, ich will mich nur mal kurz umsehen. Vermutlich werde ich nicht mal von der Veranda müssen.«
    »Ich komme mit«, erklärte Teddy, während sie den Vorratsraum betrat, um Jacke und Stiefel aus der Garderobe zu holen.
    »Das ist nicht nötig. Es wäre mir sogar lieber, wenn du vom Fenster aus aufpassen könntest. Falls es ein Problem gibt und du bei mir bist, könnte es passieren, dass wir beide außer Gefecht gesetzt werden. Wenn du hierbleibst und mich im Auge behältst, kannst du im Notfall sofort die anderen alarmieren, damit sie nicht auch noch nichtsahnend überrumpelt werden«, machte sie ihm klar. »Außerdem war da wahrscheinlich sowieso nur eine Katze unterwegs. Wir müssen uns in der Kälte da draußen nicht beide was abfrieren.«
    »Alessandro kann sich ans Fenster stellen und Alarm schlagen, wenn etwas passiert«, widersprach Teddy und zog seine Jacke an, während sie in ihre Stiefel stieg. »Ich lasse dich nicht allein da draußen rumlaufen. Ich bin der Polizeichef in dieser

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