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Rendezvous mit einem Vampir (German Edition)

Rendezvous mit einem Vampir (German Edition)

Titel: Rendezvous mit einem Vampir (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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Stadt, und wenn es irgendwo Ärger gibt, werde ich meinen Teil dazu beitragen, diesem Ärger ein Ende zu setzen. Du gehst nicht allein da raus«, entschied er energisch.
    »Was? Willst du jetzt die Rolle des Cops im Horrorfilm übernehmen?«, grummelte sie verärgert. Diese Cops verhielten sich meistens genauso dumm wie der Rest der Besetzung.
    »Wie bitte?«, fragte er verständnislos.
    Drina richtete sich seufzend auf und erwiderte ernst: »Hör zu, Teddy, es ist sehr mutig von dir, mich begleiten zu wollen. Andererseits aber auch sehr dumm, denn wenn es da draußen ein Problem gibt, dann kann es gut sein, dass du in dem Moment keine Hilfe für mich bist, sondern mir nur im Weg stehst.«
    Er schnaubte vor Entrüstung. »Ich weiß, ihr Unsterblichen seid stärker und schneller und was weiß ich noch alles, aber ich habe eine Schusswaffe und werde nicht zögern, Gebrauch davon zu machen.«
    »Was dich für mich zu einer noch größeren Bedrohung macht«, gab sie entschieden zurück. »Jeder halbwegs intelligente Unsterbliche wird die Kontrolle über dich übernehmen und dich dazu zwingen, auf mich zu schießen, bevor ich überhaupt mitbekommen habe, was eigentlich los ist.« Er wurde kreidebleich, als er begriff, dass sie völlig recht hatte. »Das Beste ist, wenn du vom Fenster aus die Situation mitverfolgst und Alarm schlägst, sobald du siehst, dass da draußen irgendwas nicht stimmt. Das soll nicht heißen, dass du schwach und hilflos bist, aber es ist nun mal das Klügste, was du tun kannst, und du bist ein kluger Kopf. Also benimm dich auch so, und hör auf, dir von deinem Stolz diktieren zu lassen, irgendwelche Dummheiten zu begehen. Denk immer dran, dass ich sozusagen die unsterbliche Version eines Cops bin. Ich bin für so was ausgebildet. Ich bin keine wehrlose Frau, die im Nachthemd durch die Dunkelheit rennt und Todesängste aussteht.«
    Sein verwirrter Gesichtsausdruck verriet ihr, dass er diese Anspielung auch nicht verstanden hatte. Er schnaubte verärgert, sagte dann aber: »Also gut. Aber gib mir sofort ein Zeichen, wenn dir irgendwas auffällt.«
    »Das werde ich machen«, versprach sie, zog die Jacke an und setzte die Mütze auf. Dann holte sie einen der großen Koffer heraus, die Anders dort deponiert hatte, als sie beide noch der Meinung gewesen waren, sie seien in erster Linie als Babysitter hier. Als sie den Deckel aufmachte, bemerkte sie sofort, das ein paar Teile fehlte. Mit anderen Worten: Anders war längst bewaffnet und einsatzbereit, und sie hätte auch schon früher daran denken sollen. Es war die Ablenkung durch den neuen Lebensgefährten, die sie davon abgehalten hatte. Sie nahm einen Köcher mit Pfeilen heraus, außerdem eine Armbrust, eine Pistole und eine Schachtel mit Patronen, die mit einer Medikamentenlösung überzogen waren und jeden Abtrünnigen für zwanzig bis dreißig Minuten außer Gefecht setzen sollten – also Zeit genug, um sie sicher zu verschnüren, damit sie abgeholt werden konnten.
    »Himmel«, murmelte Teddy, als er einen Blick auf das Waffenarsenal warf, das im Koffer verstaut war.
    »Dachtest du, wir bringen Abtrünnige mit unserem charmanten Lächeln und unserem gesunden Menschenverstand zur Strecke?«, fragte sie amüsiert, während sie den Köcher auf dem Rücken festschnallte und als Nächstes die Pistole lud.
    »Ich weiß nicht. Ich habe eigentlich noch nie näher darüber nachgedacht«, gab er zu und schüttelte ungläubig den Kopf. »Ich kann wohl davon ausgehen, dass du beide Waffen gleichermaßen gut beherrschst.«
    »Dank unseres besonderen Sehvermögens beherrsche ich sie besser als der beste sterbliche Scharfschütze«, versicherte sie ihm und fügte grinsend an: »Natürlich schadet es nicht, wenn man zweitausend Jahre lang an seiner Treffsicherheit feilen konnte.«
    Teddy nickte ernst und folgte ihr hinaus in die Küche. Am Fenster blieb er stehen, und Drina konnte ihm jetzt schon ansehen, dass er sorgenvoll in die Finsternis hinausstarrte. Als sie die Hintertür öffnete, drehte er sich nicht erst noch zu ihr um, sondern sagte mit rauer Stimme: »Pass gut auf dich auf.«
    »Werde ich machen«, versicherte sie ihm und verließ das Haus.
    Es war nicht mehr ganz so kalt wie an den Tagen zuvor, und unwillkürlich fragte sich Drina, ob das wohl ein erstes Anzeichen dafür war, dass der Winter bald vorüber sein würde. Aber vielleicht handelte es sich auch nur um eine kurze Verschnaufpause. Auf jeden Fall fühlte sich der Schnee ein wenig matschig an,

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