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Rendezvous mit Mr Darcy

Rendezvous mit Mr Darcy

Titel: Rendezvous mit Mr Darcy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Doornebos
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wirklich viele Informationen über ihn haben wollte, dann musste sie nur das tun, was Emma tat, wenn sie gerade einen Mann kennengelernt hatte. Ihn googeln, sich seine Facebook-Seite anschauen und ihm auf Twitter folgen. Mit nur ein paar Minuten Cyberstalking hätte sie mehr über Sebastian in Erfahrung gebracht als in zwei Wochen hier!
    Das Heckenlabyrinth war weit weg, und egal, wie verlockend es für Chloe einmal gewesen sein mochte, war sie doch überglücklich, es hinter sich gelassen zu haben.
    Genau in diesem Moment lief ein Diener auf sie zu. »Mr Wrightman, wir brauchen Sie in den Stallungen. Haben Sie einen Augenblick Zeit?«
    Sebastian schaute Chloe an. So viel zum näheren Kennenlernen im Heckenlabyrinth, dachte sie unwillkürlich. »Gehen Sie ruhig!«, sagte sie. »Mir geht es gut. Sind denn schon alle im Haus? Soll ich einfach – hineingehen?« Es war ihr unangenehm, ihn zu fragen, sie hatte das Gefühl, in sein riesiges Anwesen einzudringen.
    »Ja, ich bin sicher, dass sie sich alle im Musikzimmer eingefunden haben. Der Wettbewerb wird verschoben.«
    »Ich werde Sie begleiten«, bot sich der junge Diener an.
    Sebastian verbeugte sich, sie knickste, und er schritt zum Stall.
    Sie band den kaputten Schnürsenkel von ihrem durchnässten Stiefel los und bemerkte, dass sich einer ihrer weißen Strümpfe am Fußgelenk in ein schockierendes Rosa verfärbt hatte. Es sah gerade so aus, als hätte sie sich ihr Fußgelenk an der Hecke verletzt und geblutet.
    Auf ihrem Weg nach Dartworth überquerte sie mit dem Diener einen kleinen Bach, der während des Gewitters zu einem Flüsschen angeschwollen war. Sie trat auf einen breiten Stein, der in der Mitte des Gewässers lag, um auf die andere Seite zu gelangen, und stellte fest, dass links und rechts zwei Ströme flossen. Die Gabelung ließ die Ströme schwächer werden, bis sie im Nichts versickerten.
    Dies erinnerte sie wieder an ihre Situation mit Sebastian und Henry. Sie hätte nie gedacht, dass sie von zwei so unterschiedlichen Männern, dazu noch Brüder, so angetan sein könnte. Das Geld und der Sieg waren wie weggespült, und zu häufig geriet beides für sie völlig in den Hintergrund. Sie musste sich nun wirklich auf das Wesentliche konzentrieren, die lächerliche Etikette des Regency befolgen, und durfte nicht zulassen, dass ihre Entschlossenheit weiter geschwächt würde. Keine Irrungen und Wirrungen mehr. Sie hatte ihr GPS auf Sebastian eingestellt, und damit hatte es sich.

14. K apitel
    »Na, was hat der Mops denn da mitgebracht«, sagte Grace. Ihre Gestalt warf vor dem bodentiefen Fenster des Musikzimmers von Dartworth einen deutlichen Schatten.
    Die Fenster in diesem Zimmer boten den besten Blick auf das Heckenlabyrinth. Julia und ihre Anstandsdame spielten Karten vor dem Feuer. Mrs Crescent war auf einem Diwan eingenickt.
    Chloe ballte ihre Hände zu Fäusten. Sie musste ihre ganze Willenskraft aufbringen, um Grace nicht zu beschimpfen.
    Chloe besann sich darauf, wie ihre Gefühle für Sebastian immer stärker geworden waren. Sie zwang sich auch, an das Geld zu denken und daran, wie es ihr Geschäft und vielleicht sogar sie selbst davor retten könnte, Abigail jeden Sommer Winthrop überlassen zu müssen.
    In diesem Moment kam Fifi von der Eingangshalle hereingetrottet. Sein Brustkorb war verbunden. Das gelbe Zimmer strotzte vor Blumenornamenten wie der Zuckerguss einer Hochzeitstorte, während das Regenwasser von Chloes Saum auf den Boden tropfte. Das Feuer im Kamin knisterte und warf tänzelnde Schatten auf die goldfarbene Harfe, die in der Ecke des Zimmers stand. Chloe wischte sich ihr Gesicht mit dem nassen Umhängetuch ab, und der weiße Stoff wurde grau durch den Schmutz.
    Grace in ihrem schimmernden, goldenen Seidenkleid umkreiste Chloe wie eine Löwin ihre Beute. »Es geht nicht darum, wie fürchterlich Sie aussehen, Miss Parker.« Ihre Stimme stieg hoch zur Kuppeldecke. »Es geht darum, wie hoffnungslos blind Sie gegenüber der Tatsache sind, dass Sie nicht hierhergehören.«
    Ein Kameramann richtete seine Kamera auf die beiden, und Chloe stellte sich vor, ein Buch auf ihrem Kopf zu balancieren, das Kinn nach oben gereckt, so wie Mrs Crescent es ihr beigebracht hatte.
    »Fifi! Miss Parker!« Mrs Crescent wand sich aus der Chaiselongue hoch. »Gott sei Dank geht es Ihnen beiden gut.« Sie beugte sich hinunter, um Fifi behutsam den Kopf zu streicheln.
    »Was haben Sie nur mit dem armen Mr Wrightman gemacht?«, fragte Grace, als sie zurück

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