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Rendezvous mit Mr Darcy

Rendezvous mit Mr Darcy

Titel: Rendezvous mit Mr Darcy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Doornebos
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ohne die Dienerschaft machen. Das Leben hier wäre kaum zu ertragen. Ein wahrer Segen ist dieser wunderbare Mr Wrightman. Mir erscheint jeder Augenblick ohne ihn wie eine Ewigkeit.«
    »Wirklich?«, fragte Chloe. Grace war in ihrer Schönheit wie für den Laufsteg geschaffen, sie schien entschieden in einer etwas höheren Liga als Mr Wrightman zu spielen.
    »Mr Wrightman ist ein erstaunlicher Mann«, meinte Mrs Crescent. »Unglaublich reizend. Ich war gerührt, als er mir gestand …«
    Mrs Crescent begann eine Geschichte darüber zu erzählen, wie sehr Mr Wrightman Mütter wie sie bewundern würde und bekundet hatte, wie sehr er es sich wünschte, Vater zu werden. Eine seiner Cousinen hätte vor Kurzem ein Baby bekommen und es nach ihm benannt. Seit er dieses Baby das erste Mal in den Armen gehalten hätte, wüsste er, dass er bereit wäre. Bereit wäre, sich zu verlieben, die Frau seiner Träume zu heiraten und Kinder zu bekommen.
    Fiona trat mit einem Tablett in der Hand herein, auf dem sich eine Wedgwood-Teekanne, Teetassen und eine Art Brotstücke befanden, die zu einem Stapel aufgetürmt waren. Sie setzte das Tablett auf einem Tisch in der Nähe von Mrs Crescent ab.
    Chloe konnte nicht glauben, dass ihr ein Dienstmädchen Tee in ihrem Boudoir servierte, und sie beugte sich vor, um die Gestaltung der Teekanne zu bewundern. Sie war auf beiden Seiten mit einem Motiv bemalt, das eine verfallene Abtei darstellte, die eingebettet in einer Wiese mit gelben Blumen lag.
    Nachdem sie auf einem Stuhl, den Fiona ihr gebracht hatte, Platz genommen hatte, sagte Grace nachdenklich: »Nun, da gibt es noch etwas anderes, das das Leben aufregend macht, aber wenn Sie wie wir wochenlang hier sind ohne …«
    »Einen Moment. Sagten Sie gerade – wochenlang?« Chloe zog ihren eigenen Empire-Stuhl an den Tisch.
    »Wir sind seit – wie lange, Mrs Crescent – drei Wochen hier?«
    Mrs Crescent nickte. Chloe ließ sich auf ihren Stuhl fallen, woraufhin die Teetassen auf ihren Untertassen klapperten. »Drei Wochen?!« Sie senkte ihre Stimme. »Ich meine – wirklich?«
    »Wirklich«, bestätigte ihr Grace, holte einen Generalschlüssel aus ihrem Schoß hervor, schloss damit die hölzerne Schatulle auf dem Teetablett auf und löffelte Teeblätter in ein Sieb über der Teekanne.
    Der Kameramann wandte sich mit seiner Kamera zu Chloe. Das Mikrofon stach ihr in den Rücken, ihr Magen war in Aufruhr, und ihre Ohren brannten vor Wut. Das Regelbuch besagte, dass eine Dame des Regency ihre Gefühle immer im Zaum zu halten hatte. Sie sollte weder zu glücklich, noch zu traurig und auch nicht zu verärgert sein. Plötzlich wollte Chloe diesen Tee nicht mehr. Sie starrte Mrs Crescent an, die gerade Butter auf ihr Brot strich. Fifi kam mit wedelndem Ringelschwanz zum Tisch herübergetippelt. George hatte sie vor Überraschungen gewarnt, aber das hier? Wie viele Vielseitigkeitspunkte hatten die anderen Frauen in der ganzen Zeit bereits gesammelt? Außerdem hatten sie Mr Wrightman offensichtlich schon kennengelernt. Sie hätte am liebsten eine Teetasse in die Kamera geschleudert. »Mrs Crescent, würden Sie mir bitte das Messer herüberreichen?«
    Mrs Crescent schaute von ihrem Teller hoch.
    »Das Buttermesser, bitte. Und die Butter.« Chloe bestrich ihr Brot energisch mit Butter und stach dann das Buttermesser aufrecht in die Butter hinein. Ihr erster englischer Tee in England – ruiniert. Trotzdem fiel ihr ein, dass das Frühstück im Flugzeug ihre letzte Mahlzeit gewesen war und die blanke Aufregung sie danach vom Essen abgehalten hatte. Somit hatte sie seit mehr als vierundzwanzig Stunden nichts mehr zu sich genommen und war wirklich hungrig. Doch das Brot schmeckte körnig und zu mehlig, woraus sie schloss, dass auch das Essen der damaligen Zeit entsprach.
    Mrs Crescent ergriff zuerst das Wort. »Miss Parker. Wir sind seit drei Wochen hier, und diverse Frauen kamen und gingen. Letzte Woche musste mein früherer Schützling, Miss Gately, uns aufgrund einer dringenden Familienangelegenheit verlassen, weshalb Sie ausgewählt wurden, sich unserer Gesellschaft anzuschließen. Miss Gately konnte mit Kleinigkeiten die erstaunlichsten Dinge zaubern, nicht wahr, Lady Grace?«
    »Oh ja«, bestätigte Grace. »Sie war so begabt. Und so gebildet. Ihr ist es sogar gelungen, eine eher langweilige Haube von mir in ein ziemlich ansehnliches Exemplar zu verwandeln, wirklich. Schade, dass sie gehen musste.«
    Der Tee war wässrig, woraufhin Chloe einen Blick in

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