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Rendezvous mit Mr Darcy

Rendezvous mit Mr Darcy

Titel: Rendezvous mit Mr Darcy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Doornebos
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Familien in ihren fließenden Roben, dem schweren Goldschmuck und dem königlichen Kopfschmuck diesen Ort vor Jahrhunderten passiert hatten.
    Doch Sebastian stellte ihr eine Frage. »Wie verstehen Sie sich mit den anderen Damen auf Bridesbridge?«
    Chloe musste die Bilder verdrängen und sich irgendetwas Geistreiches oder sogar Interessantes einfallen lassen, was in einer solch reizvollen Umgebung schwierig war.
    »Ich verstehe mich mit allen ganz gut«, erklärte sie. »Aber nicht alle mit mir.« Sie trat einen Schritt von dem Kameramann weg, und ging auf etwas zu, das früher eine Trennmauer gewesen sein musste. Könnte dies der Rittersaal gewesen sein? Dort, wo der Steinboden einmal gewesen sein musste, wuchs Gras.
    »Es muss schwer sein mit so vielen unterschiedlichen Charakteren«, wandte Sebastian ein. Er schritt eine zerfallene Mauer entlang, die plötzlich anstieg und an deren Ende sich eine der gotischen Fensteröffnungen befand, in die er sich stellte. Dieses Bild von ihm im schwarzen Gehrock, die Rockschöße vor dem blauen Himmel, den Hut in der Hand, um Mrs Crescent zuzuwinken, würde Chloe nicht so schnell vergessen. Sebastian schien geboren worden zu sein, um Reithosen und Reitstiefel zu tragen. Er schaute hinunter auf Chloe, die an einem freistehenden Kamin mit einem noch teilweise vorhandenen Schlot stand, und lächelte sie an.
    Dann sprang er von dem Fenster herunter und lehnte sich gegen den Kamin. »Gibt es irgendjemanden, der Ihnen besondere Schwierigkeiten bereitet? Sagen Sie es mir ruhig!«
    »Lady Grace«, gab Chloe zu. Sie lächelte in die Kameras. »Sie scheint sich eher darauf zu konzentrieren, mir das Leben schwer machen zu wollen.«
    Sebastian lachte. »Tut sie das auch derzeit?« Er fügte leise hinzu: »Ich selbst finde sie ziemlich langweilig.«
    Das sprach für ihn, wenngleich sie sich in dem Fall fragen musste, warum er sie dann nicht nach Hause schickte.
    Als hätte er ihre Gedanken gelesen, beugte er sich zu ihr hinüber und flüsterte: »Ich muss sie wegen dieser Angelegenheit mit dem Land bei Laune halten. Ein sehr empfindliches Thema.«
    Chloe war entsetzt, dass er darüber Bescheid wusste, und noch entsetzter, weil er es ihr vor laufenden Kameras anvertraute. »Sie wissen von dieser Geschichte mit dem Land?«
    »Davon wissen? Nun ja, ihre Familie versucht seit fast zweihundert Jahren, Anspruch auf einen Teil unseres Landes zu erheben.«
    »Das ist aber ein – alter Hut.«
    Sebastian lachte. » Der war gut.« Er blickte ihr tief in die Augen, und sie spürte, wie er ihren ganzen Anblick in sich aufnahm. Erst ihre Augen, dann ihr Gesicht, ihren Busen, ihre Beine. Er drückte sich gegen ihren Arm, und sein Atem wärmte ihre Wange. »Ich muss mehr Zeit mit Ihnen verbringen. Sie sind das Elixier, das ich brauche.«
    Seine Atmung wurde schwerer, und ihr Körper sehnte sich, ihm näher zu kommen.
    Einer der Kameramänner richtete die Kamera auf sie, als wollte er ihre Qual einfangen.
    »Sie wissen, wo ich zu finden bin«, sagte Chloe. »Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie mich von meiner Handarbeit und dem Verzieren von Hauben erlösten.«
    Sebastian verschränkte die Hände auf dem Rücken. »Nun also, ich habe eine kleine Aufgabe für Sie. Schauen Sie, ob Sie das Burgverlies finden. Ich habe dort etwas für Sie versteckt.« Er verschränkte die Arme, lehnte sich gegen den Kamin und sah sie gespannt an, als wäre sein ganzes Sinnen und Trachten darauf gerichtet, hier bei ihr zu sein und ihr bei der Suche zuzusehen.
    »Eine Schnitzeljagd? Was für ein Spaß!« Chloe fuhr herum. Sie war begeistert. Er hatte an ein Geschenk gedacht und sich die Zeit genommen, etwas für sie an diesem zauberhaften Ort zu verstecken.
    »Sie müssen sich beeilen. Ich darf es genießen, Sie laufen zu sehen.«
    »Damen sollen nicht laufen.«
    »Tatsächlich?« Er zog seine Taschenuhr heraus. »Sie haben genau zwei Minuten Zeit, das Geschenk zu finden und hierherzubringen. Fertig? Los!«
    Sie hob ihr Kleid und lief, die Kameras im Gefolge, auf dem weichen Gras zu dem Verlies, einem zerfallenen Turm in der äußersten nordöstlichen Ecke des Anwesens. Der Eingang des Verlieses war niedrig, wie bei einer Höhle, und es war sehr dunkel darin, doch direkt hinter dem Eingang lag etwas auf einem Steinsims, eingepackt in ein goldenes Tuch. Sie griff danach, hob ihr Kleid und lief lachend zurück.
    »Gerade noch rechtzeitig.« Sebastian schaute noch nicht einmal auf die Uhr, sein Blick ruhte auf ihr. Er ging auf

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