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Rendezvous mit Mr Darcy

Rendezvous mit Mr Darcy

Titel: Rendezvous mit Mr Darcy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Doornebos
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Sie wollen sichergehen, dass wir als Damen alles mitgebracht haben, was bei einer solchen Veranstaltung vonnöten sein könnte.«
    Julia, Grace und Kate bestanden den Test. Sie alle hatten die notwendigen Utensilien eingesteckt: Fächer, Riechsalz oder Riechfläschchen, Visitenkartenetui. Zuletzt öffnete der Butler den Pompadour von Chloe. Er nannte jeden Gegenstand, während er ihn herauszog. »Riechfläschchen, Visitenkartenetui, Fächer.« Dann wurde er still, als er etwas aus ihrer Tasche nahm, wenngleich Chloe nichts weiter hineingetan hatte. Es war ein kleines, rechteckiges Päckchen mit gezackten Rändern. Als Chloe die glänzende Verpackung sah, zuckte sie vor Entsetzen zusammen. Es war ein Kondom. Was hatte das in ihrer Tasche zu suchen? Sie hatte die Kondome in ihrem Koffer im Gasthof zurückgelassen.
    Grace schnappte nach Luft. »Oh, mein Gott.« Sie fächerte sich Luft zu.
    Der Butler hielt das kleine Päckchen hoch, sodass es alle sehen konnten. Es dauerte eine Weile, bis die Runde erkannte, was es war. Dann setzte Stimmengewirr ein.
    Chloe blinzelte. Es war nicht eins der Kondome von Emma mit Erdbeermargarita-Geschmack. Das hier hatte eine schwarze Verpackung. Sie sah hinüber zu Grace, die lächelte. In diesem Moment wusste sie, dass Grace es ihr untergeschoben haben musste, was für sie das Ende eines damenhaften Benehmens gegenüber Grace bedeutete.
    »Das gehört mir nicht«, sagte Chloe zu dem Butler. »Jemand muss es mir untergeschoben haben. Ich würde so etwas nie hier hereinschmuggeln, und selbst wenn, würde ich es etwa auf meine eigene Teeeinladung mitbringen? Das macht keinen Sinn.«
    Der Butler nickte zustimmend. »Trotzdem haben Sie keinen Beweis, dass es Ihnen von jemandem ›untergeschoben‹ wurde, wie Sie behaupten, Miss Parker. Hätten Sie einen Beweis, sähe die Angelegenheit anders aus.«
    »Genauso wenig gibt es einen Beweis, dass es mir gehört«, wandte Chloe ein.
    »Es befand sich in Ihrem Pompadour«, stellte Grace fest.
    Mrs Crescent ergriff das Wort. »Ich kann bezeugen, dass mein Schützling nichts dergleichen hier hereingeschmuggelt hat. Man hat ihr eine Falle gestellt. Dafür verbürge ich mich.« Fifi bellte zustimmend.
    Der Butler war hin- und hergerissen. »Dieser Gegenstand wird beschlagnahmt. Über das weitere Vorgehen wird später entschieden.«
    Chloe runzelte die Stirn. Sie schwor sich, einen Beweis zu finden – was immer es auch sein mochte. So viel zum Thema Peinlichkeiten. Sie hatte Sebastian beeindrucken wollen. Und das war ihr auch mit Sicherheit gelungen.
    Grace fächelte sich ihren Weg zu einem Sofa, klopfte auf ein Kissen neben sich und zwang Sebastian so, sich hinzusetzen. »Ich war noch nie zuvor auf einer amerikanischen Teegesellschaft, und Sie, Mr Wrightman?«
    Sebastian setzte an, um etwas zu sagen, überlegte es sich dann aber offensichtlich noch einmal und blieb still.
    Grace hatte es diesmal im Hinblick auf Chloe zu weit getrieben. Chloe hielt ein Glas Punsch in der Hand. »Lady Grace, hätten Sie gerne einen Punsch?«, fragte sie naiv.
    »Wie lustig! Nein, ich trinke lieber Tee, danke.«
    Chloe griff nach der Teekanne auf dem Rost, doch der Butler kam ihr zuvor. »Erlauben Sie?«, sagte er.
    »Wenn das eine amerikanische Teeeinladung ist, dann finde ich sie ganz reizend.« Es war Henry, der diese Bemerkung von hinter dem Kaminschirm einwarf. Er erhob sich aus einem Stuhl mit hoher Rückenlehne und verbeugte sich vor den Frauen und Anstandsdamen.
    »Ich – ich habe Sie hier nicht erwartet«, erklärte Chloe.
    »Das haben Sie in der Tat nicht«, antwortete er. »Ich musste die Dienerschaft bitten, noch ein Teegeschirr für mich zu bringen.«
    Sie konnte ihm nicht in die Augen sehen, selbst als er näher kam.
    »Trotzdem scheint es, als hätten Sie an alles andere gedacht. Wie Sie schon sagten, Sie konnten ja nicht wissen, dass ich hier sein würde.« Und dann flüsterte er ihr zu: »Dachten Sie etwa, ich würde Ihr Debüt als Gastgeberin verpassen wollen?«
    Chloe kühlte ihre schwitzigen Hände an ihrem Punschglas.
    »Mr Wrightman«, sagte Grace schließlich zu Henry. Sie ließ Sebastian allein sitzen, um Henrys Arm zu nehmen. »Ich wollte Sie an ein kleines Projekt erinnern, das wir beide in Angriff nehmen sollten. Es handelt sich um eine Silberschmiedearbeit. Sie sind doch so geschickt mit Ihren Händen, und da kamen Sie mir mit Ihren Talenten sofort in den Sinn. Könnte ich Sie kurz unter vier Augen sprechen?«
    Sie zog Henry von Chloe weg,

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